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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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nac h wi e vor verschollen.
    »Ja« , knurrt e Barnes . »Ic h hab e eine n meine r Jung s ins Blindeninstitu t geschickt , u m rauszufinden , w o e r anschließend hingegange n sei n könnte.«
    »Und?«
    I n müde m To n antwortet e Barnes : »Joisnea u ha t da s Institu t gegen siebzeh n Uh r verlassen . Offenba r is t e r dan n nac h Annec y gefahren, u m eine n Augenarz t aufzusuchen . Eine n Professor , de r auc h a n der Universitä t Guerno n lehr t un d di e Patiente n de s Blindeninstituts betreut.«
    »Wi e heiß t er ? Habe n Si e ih n angerufen?«
    »Chernecé . Selbstverständlic h habe n wi r angerufen . I n de r Praxis un d be i ih m z u Hause , abe r unte r keine r Numme r melde t sich jemand.«
    »Habe n Si e di e Adressen?«
    Barne s nannt e ih m ein e einzig e Anschrift : De r Arz t hatte Wohnun g un d Ordinatio n i m selbe n Haus . »Ic h fahr e hin«, verkündet e Niémans.
    »Abe r … wies o denn ? Joisnea u wir d scho n wiede r auftauche n …«
    »Ic h fühl e mic h verantwortlich.«
    »Warum?«
    »Wen n de r Jung e Mis t gebau t hat , wen n e r ei n unnötige s Risiko eingegange n ist , dan n nu r deshalb , u m be i mi r Eindruc k z u schinden, verstehe n Sie?«
    I n beschwichtigende m To n antwortet e de r Gendarm : »Ic h bin sicher , Joisnea u wir d sic h bal d melden . E r is t ei n junge r Typ, wahrscheinlic h is t di e Begeisterun g mi t ih m durchgegangen . “
    »Ma g sein . Abe r möglicherweis e is t e r auc h i n Gefahr . Ohn e e s zu ahnen.«
    »Meine n Si e wirklich?«
    Niéman s ga b kein e Antwort . Ei n paa r Sekunde n herrschte Schweigen . Barne s schie n de n Worte n de s Kommissar s nich t recht z u glauben . Unvermittel t rügt e e r hinzu : »Ac h ja , da s hätt e ich beinah e vergessen : Joisnea u ha t i m Krankenhau s angerufen . Er wollt e i n di e Akte n Einsich t nehmen . Jeman d sollt e ih m Zugan g zum Archi v verschaffen.«
    »Wa s is t da s fü r ei n Archiv?«
    »Ei n riesige s Net z unterirdische r Gäng e i m Kelle r de s Klinikums, i n de m di e gesamt e medizinisch e Dokumentatio n übe r di e Region aufbewahr t wir d – Krankheiten , Geburte n un d Todesfälle.« Niémans ’ Beklemmun g wuchs : De r blond e Jung e wa r als o im Alleingan g unterweg s un d verfolgt e ein e Spur , di e i m Blindeninstitut begonnen , ih n z u de m Augenarz t un d schließlic h zu m Archi v des Klinikum s geführ t hatte.
    »Abe r i m Krankenhau s ha t ih n nieman d gesehen? « fragt e er. Barne s verneinte.
    Niéman s beendet e da s Gespräch , un d ein e Sekund e späte r wurd e er selbs t angerufen . Vo n Funknachrichten , Codewörtern, Vorsichtsmaßnahme n wa r inzwische n kein e Red e mehr , sämtliche Fahnde r arbeitete n unte r Hochdruck . Coste s meldet e sic h mit flatternde r Stimme : »Soebe n wurd e mi r di e Leich e gebracht.«
    »Is t e s Sertys?«
    »Ja . Zweife l sin d ausgeschlossen.«
    De r Kommissa r schnaubte . All e Elemente , di e i n de n vergangenen dre i Stunde n übe r Philipp e Serty s bekanntgeworde n waren , fügten sic h nahtlo s in s Bild . Nu n konnt e e r offiziel l di e Spurensicherung losschicken , u m di e Lagerhall e gründlic h durchsuche n z u lassen.
    »Di e Verstümmelunge n gehe n diesma l noc h weiter« , fuh r Costes fort.
    »Nämlich?«
    »De r Mörde r ha t ih m nich t nu r di e Auge n herausgetrennt , sondern auc h di e Händ e abgeschnitten , schö n säuberlic h a n den Handgelenken . Wege n de r Fötalpositio n de r Leich e konnte n Si e das nich t sehen : Di e Stümpf e sin d zwische n de n Knie n eingeklemmt.«
    Di e Augen . Di e Hände . Niéman s ahnte , da ß irgendein e dunkle Verbindun g zwische n de n beide n Organe n bestand , da ß die Verstümmelunge n symbolische n Wer t hatte n – doc h welcher teuflische n Logi k si e folgten , konnt e e r sic h noc h imme r nicht erklären.
    »Is t da s alles? « fragt e er.
    »Vorers t ja . Ic h fan g jetz t mi t de r Autopsi e an.«
    »Wi e lan g wirs t d u brauchen?«
    »Zwe i Stunde n mindestens.«
    »Fan g mi t de n Auge n a n un d ru f mic h an , sobal d d u wa s weißt . Ich bi n sicher , d u wirs t wiede r irgendeine n Hinwei s fü r un s finden.«
    »Ic h komm e mi r vo r wi e ei n Botschafte r de r Hölle , Kommissar.«
    Niéman s durchquert e de n Lesesaal . A n de r Tü r angelangt, entdeckt e e r i n eine m de r gläserne n Abteil e de n vierschrötigen Polizisten , de r sic h mi t de r Doktorarbei t vo n Rém y Caillois herumquälte , entschie d sic h fü r

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