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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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h si e zurück . Niéman s fühlt e sic h a n erdverkrustet e Wurzeln erinnert . Di e Wurzel n eine s Schwindelgefühls , da s »Sinnlichkeit« hieß . Ei n Schaude r überlie f ihn.
    Leis e fragt e di e Frau : »Wa s habe n Si e vor ? Wa s is t Ih r nächster Schritt?«
    »Weitersuchen . Un d warten.«
    »Worau f denn? « fragt e sie , wiede r angriffslustig . »Au f da s nächste Opfer?«
    Niéman s gin g au f ihr e Provokatio n nich t ein . E r stan d auf . »Ich warte , bi s di e Leich e geborge n ist« , sagt e er . »De r Mörde r ha t uns absichtlic h au f de n Ber g gelockt . Di e erst e Leich e enthiel t einen Wink , de r au f de n Gletsche r verwies . Deshal b glaub e ich , da ß an de m zweite n Tote n wiede r ei n Hinwei s z u finde n ist , de r un s zur dritte n Leich e führ t … Un d s o weiter . Da s is t ein e Ar t Spiel , be i dem wi r jedesma l verliere n müssen.«
    Fann y stan d ebenfall s au f un d grif f nac h ihre m Parka , de n si e am End e de r Ban k zu m Trockne n ausgebreite t hatte . »Si e werde n mir ei n Intervie w gebe n müssen.«
    »Wovo n rede n Sie?«
    »Ic h bi n di e Chefredakteuri n vo n ›Tempo‹ , unsere r Unizeitung.« Niéman s spürte , wi e sein e Nerve n sic h spannten . »Sage n Si e jetzt blo ß nicht , da ß Si e …«
    »Kein e Angst , di e Zeitun g is t mi r völli g egal . Un d nicht s fü r ungut – abe r so , wi e di e Ereigniss e sic h überstürzen , werde n ohnehi n bald sämtlich e Medie n de s Lande s hie r aufkreuzen . Dan n habe n Sie Journaliste n a m Hals , di e seh r vie l hartnäckige r sin d al s ich.«
    De r Kommissa r quittiert e dies e Aussich t mi t eine r wegwerfenden Geste . »W o wohne n Sie? « fragt e e r unvermittelt . »Au f dem Campus.«
    »W o genau?«
    »I m Dachgescho ß de s Hauptgebäudes . Ic h hab e dor t ein e kleine Wohnun g nebe n de n Studentenbuden.«
    »Dort , w o auc h di e Wohnun g de r Cailloi s ist?«
    »Genau.«
    »Wa s halte n Si e vo n Sophi e Caillois?«
    »Si e is t ein e merkwürdig e Person« , sagt e Fann y mit bewundernde m Ausdruck . »Seh r wortkarg . Un d verdamm t schön. Di e beide n ware n verschlosse n wi e Austern . Ic h wei ß nich t … Als hätte n si e ei n Geheimni s miteinander. « Niéman s nickte.
    »Denselbe n Eindruc k hatt e ic h auch . Vielleich t ha t da s Mordmotiv mi t diese m Geheimni s z u tun . Wen n e s Ihne n nicht s ausmacht, komm e ic h späte r a m Aben d noc h be i Ihne n vorbei.«
    »Bagger n Si e mic h imme r noc h an?«
    De r Kommissa r nickte . »Meh r den n je . Un d fall s e s wa s Neues gibt , solle n Sie’ s al s allererst e erfahren , fü r Ih r Käseblatt.«
    »Ic h sag’ s Ihne n noc h ma l – ic h pfeif e au f dies e Zeitung . Ic h bin unbestechlich.«
    »Bi s heut e abend« , sagt e e r übe r di e Schulter , währen d er davonging.

27

    Ein e Stund e späte r wa r di e Leich e de s zweite n Opfer s noc h immer nich t au s de m Ei s geborgen.
    Niéman s kocht e vo r Wut . E r hatt e sic h di e lakonisch e Aussag e der Mutte r vo n Philipp e Serty s angehört , eine r alte n Frau , di e mi t schwer verständliche m Akzen t sprach . Ih r Soh n hab e sic h tag s zuvor , wie jede n Abend , gege n einundzwanzi g Uh r mi t seine m Wage n au f den We g gemach t – eine m gebrauchte n Lada , ers t kürzlic h erstanden. Philipp e se i Hilfspflege r a m CHR U i n Guernon , un d sein Nachtdiens t beginn e u m zweiundzwanzi g Uhr . Sorge n hab e si e sich ers t a m nächste n Morge n gemacht , al s si e de n Wage n i n de r Garage entdeckt , Philipp e jedoc h nich t i n seine m Zimme r gefunde n hab e – offensichtlic h se i e r nac h seine r Rückkeh r vo m Diens t noc h einmal ausgegangen . Abe r dami t ware n di e Überraschunge n noc h nicht vorbei : Al s si e i m Krankenhau s anrief , erfuh r sie , Serty s hab e sich a m Vorta g vo m Diens t abgemeldet . E r se i als o anderswohin gefahren , zurückgekomme n un d z u Fu ß noc h einma l fortgegangen. Wa s da s bedeute , fragt e di e Fra u auße r sic h un d packt e Niéman s am Ärmel . W o ih r Kin d sei ? Ihre r Ansich t nac h se i diese r Umstand höchs t beunruhigend : Ih r Soh n hab e kein e Freundin , geh e ni e aus un d schlaf e imme r »z u Hause«.
    De r Kommissa r hatt e ihr e Erklärunge n ohn e groß e Begeisterung zu r Kenntni s genommen . Andererseit s – wen n Serty s tatsächlic h der Tot e i m Ei s war , dan n ware n dies e Hinweis e hilfreic h zur Bestimmun g de s wahrscheinliche n Tatzeitpunktes

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