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Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition)

Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition)

Titel: Die Pyramide: Im Zeichen des Orion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Müller
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die Trennung und Belastung überstehen? Ich hatte Angst.
     
    *****
     
    Ich saß neben Mark auf der Anklagebank. Gegenüber der Staatsanwalt. Man hatte mir die Handschellen abgenommen.. Die Tür öffnete sich, das Schwurgericht trat herein, alle Anwesenden erhoben sich. Danach wurden meine Personalien aufgenommen, der Staatsanwalt verlas die Anklageschrift, ich antwortete auf eine entsprechende Frage, ja, ich wolle aussagen. Ich beteuerte meine Unschuld.
    „Angeklagte“, sagte der Staatsanwalt schneidend, „Sie haben der Verstorbenen ein Medikament gegeben, sie hat es eingenommen, dann war sie tot, es war Zyankali. Wie erklären Sie das?“
    „Ich kann es nicht erklären, denn ich befand mich zu dem Zeitpunkt nicht im Raum. Ich weiß nicht, was Frau Fischer eingenommen hat.“
    „Aber ich weiß es, wir alle wissen es. Es war ganz einfach Zyankali . Woher hatte sie das?“ „Ich weiß es nicht, ich habe ihr kein Zyankali gegeben.“
    „Ich will ihnen sagen, wie es war. Sie wollten Herrn Fischer heiraten, hatten aber keine Chance, so lange seine Frau lebte. Deshalb haben Sie sie vergiftet.“
    „Herr Fischer und ich haben nie über Heirat gesprochen. Dafür kannten wir uns noch nicht lange genug.“
    „Aber Sie haben Hals über Kopf Ihre Stelle als Oberschwester aufgegeben und sich als Hotelmanagerin verdingt, obwohl sie keinerlei Ausbildung hatten. Wenn Ihr Verhältnis zu Ende gegangen wären, hätte man Sie gefeuert. Dann wären Sie ohne Job gewesen.“
    „Von Feuern war aber keine Rede. Im Gegenteil, ich habe mich sehr gut zurecht gefunden. Mit einem Mord hätte ich alles zerstört. Warum sollte ich das tun?"
    „Warum nicht? Aus niedrigen Beweggründen ist schon mancher Mord passiert.“
     
    „Noch Fragen an die Angeklagte?“ der Vorsitzende beendete das Hin und Her mit dem Staatsanwalt.
    „Dann rufen wir jetzt den Zeugen Jochen Fischer in den Zeugenstand.“
    Jochen kam herein. Mein Herz begann zu rasen. Jeder Zweifel an ihn und meine Liebe zu ihm waren in dem Augenblick dahin, als ich ihn wiedersah.  Als er sich setzte, blickte er kurz zur Seite und kniff mir ein Auge zu.
    „Sie heißen Jochen Fischer, sind 38 Jahre alt, verwitwet, Beruf Unternehmer, mit der Angeklagten nicht verwandt oder verschwägert?“
    Jochen bestätigte diese Angaben. Er wurde belehrt die Wahrheit zu sagen, was er versprach, und aufgefordert, die Vorgänge aus der Neujahrs nacht zu schildern.
    „Eigentlich habe ich nur noch den Tod meiner Frau feststellen können,“ begann Jochen und blickte den Vor sitzenden verzweifelt an.
    „Herr Fischer,“ begann der Staatsanwalt sogleich, „ wo befanden Sie sich zu dem Zeitpunkt, an dem Ihre Frau verstarb?“
    „Es war kurz nach Mitternacht – nach dem Feuerwerk – ich ging ins Restaurant, um meinen Gästen dort ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Dann kam mein Empfangschef und flüsterte mir diskret zu, es sei etwas passiert. Ich müsse sofort kommen. Ich ging also ins Hotel zurück in Richtung auf die Toilette. Von dort hörte ich ein furchtbares Geschrei. Ich traf auf die Herren Dr. Kluge und Dr. Höller, die schon von dem Vorfall gehört hatten. Dr. Höller ging mit in den Ruheraum, Dr. Kluge versuchte, die Gäste vom Betreten des Raumes abzuhalten und gab Anweisungen, niemanden aus dem Haus zu lassen.“
    „Wo befand sich die Angeklagte?“
    „Sie kam mir aus dem Ruheraum entgegen, ging zum Waschbecken und ließ sich Wasser über die Arme laufen.“
    „Welchen Eindruck machte sie?“
    „Sie wirkte verstört, sie war in Trance. Ich schüttelte sie, aber sie reagierte nicht. Da fasste ich sie am Arm, zog sie zum Aufzug und brachte sie in mein Büro, wo sie sich hinlegte. Ich glaubte, sie würde zusammenbrechen.“
    „Sie haben sich um die Angeklagte gekümmert; Ihre Frau war Ihnen egal?“
    „Ich hatte gesehen, dass meine Frau tot war. Dr. Höller bestätigte das. Die Polizei war alarmiert. Ich konnte nichts tun.“
    „Wenn ich es recht verstehe, hatte Sie den Eindruck, die Angeklagte stehe unter Schock. War das der Schock über einen begangenen Mord?“
    Bevor Jochen antworten konnte, fuhr Mark dazwischen.
    „Herr Fischer ist hier als Zeuge, er ist kein Psychiater und kein Gutachter. Er kann über den Seelenzustand der Ange klagten also höchstens genau so spekulieren wie der Staatsanwalt oder wir alle.“
     
    „Was mich interessiert,“ mischte sich der Vorsitzende ein, „ist, warum Sie eine Krankenschwester zur Hotelmanagerin gemacht haben. Noch dazu mit einem

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