Die Qualen der Sophora
dich gefunden zu
haben und ich bedaure keinen Tag, der vergangen ist. Du wirst der Erste und der
Letzte sein, dem ich mich hingebe, Ashur, Krieger aus dem Haus Fontanus. Es
gibt nur noch uns beide, niemanden sonst. Was mir damals angetan wurde, soll
nicht mehr zwischen uns stehen. Nie mehr! Ich gehöre dir. Für immer!“
Dann reckte sie sich ihm ein wenig entgegen, um ihn
zärtlich und liebevoll zu küssen. Sie war seine Braut, seine Soulmate, seine
ergebene Dienerin und wenn sie nach dem Bankett endlich für den Rest der Nacht
und dem anschließenden Tag mit ihm allein sein konnte, würde sie sich für die
Geduld, die er ihr bisher entgegen gebracht hatte, als sehr dankbar erweisen.
Ash war genauso wie Wendy froh gewesen um die paar
Minuten, die ihnen allein blieben. Er musste sich erst wieder beruhigen, bevor
er den braven Ehemann spielen konnte. Tiponis Verhalten hatte den Tiger in ihm
geweckt, wo er wegen Wendys Blut und dem Vollmond schon unter der Oberfläche
lauerte. Mit Astyanax’ Auftreten konnte er gut leben, der war eine Legende
unter den Immaculate, ein Kämpfer aus längst vergangenen Zeiten, die
hoffentlich nicht so bald wieder zum Leben erweckt wurden.
Es war ein gutes Gefühl, sich von seiner Frau umsorgen
zu lassen. Er ließ es gerne zu, auch wenn es für ihn ungewohnt war, dass jemand
anderes Hand an ihn legte als Jackie oder nun Nico, die ihre frühere
Krankenpflegerin ja derzeit vertrat. Er konnte gut verstehen, dass sie sich
Sorgen machte, was ihr zukünftiges Zusammenleben und das Umgehen miteinander
betraf. Es war an ihm, ihre Bedenken zu zerstreuen.
Ash strich ihr zärtlich über die narbige Wange, die
sie nur besonders machte und niemals entstellen könnte, als sie sich nach dem
Kuss voneinander lösten.
„Ich will auch nicht, dass sich jemals wieder eine so eisige Wand des
Schweigens zwischen uns stellt, Awendela. Wir haben lange genug dagegen
angekämpft. Ich dachte zwar niemals, dass ich so offen auf jemanden reagieren
könnte, aber mit dir fällt mir alles leicht. Wir haben unseren Bund vor Zeugen
besiegelt, nun gehören wir uns ganz allein. Ich verspreche, dich für immer zu
ehren, wie du es verdienst. Wir werden viele verschiedene Wege finden, uns
unsere Liebe zu zeigen. Selbst ein Blick von dir raubt mir den Atem. Du musst
gar nichts sagen, um mich sprachlos zu machen, es reicht, wenn du nur bei mir
bist.“
Ash zog sie nun schon etwas rasanter an sich, als er
fertig angezogen war und verschloss ihr den süßen Mund mit einem
leidenschaftlichen Kuss, wobei er so kühn war, seine Hände über den Stoff des
Kleides wandern zu lassen, um ihre sanften Rundungen nachzufahren. Ein kleiner
Vorgeschmack dessen, was sie allein durch seine Nähe mit ihm anstellte.
„Aber nun sollten wir deinen Großvater nicht länger
warten lassen, sonst lässt er uns noch von der Palastgarde vorführen!“, lachte
er ein wenig atemlos und legte einen Arm um die Schultern seiner Frau, um mit
ihr zum Bankettsaal zu spazieren.
Eine (sehr) knappe halbe Stunde später
Catalina hatte es sich nicht nehmen lassen, Romy
erneut auf einen Einkaufsbummels mitzunehmen, da ihrer beider letzten
Abendkleider die Noctis Transitus nicht überlebt hatten. Dieses Mal wollte sich
Cat etwas dezenter geben, aber das hieß nicht, dass Romy als Klosterschülerin
kommen musste.
Sie selbst hatte sich in ein Paar schwarz-goldene Sandaletten von Roberto
Cavalli verguckt, so dass sie ihr Kleid passend dazu ausgewählt hatte. Sie
hatten einen elf Zentimeter Absatz, was allerdings bei Nathans Statur nicht
wirklich etwas ausmachte. Die Krieger waren alle immer noch größer als sie und
Flavia Halos würde sich bestimmt auch nicht nehmen lassen, in hohen Schuhen zu
kommen und somit beinahe an die Krieger heranzureichen. Ihr Kleid war aus
schwarzem Seidensatin und mit Goldapplikationen bestickt. Es lag körpereng,
hatte einen relativ dezenten Ausschnitt aber dafür einen hohen Schlitz, der
vorne zwei Handbreit über den Knien endete, so dass eventuelle akrobatische
Einlagen es nicht zerstören würden. Sie war als Erste fertig und schloss sich
den anderen Gästen im Bankettsaal an, wobei sie den Raum zielstrebig
durchschritt, ohne die geringste Scheu an den Tag zu legen.
Sie ging auf das frisch vermählte Paar zu, das noch
von Gratulanten umringt war, die mit ihnen auf ihr Glück anstießen. Das Essen
würde bald beginnen und die anderen Drei würden hoffentlich nicht mehr allzu
lange auf sich warten lassen. Sie würde mit
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