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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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vielleicht seinen Kopf in die
richtige Position zurück rücken. Für den Moment begnügte er sich allerdings
damit, aufzustehen. Wobei er seine Decke ebenso wie Ash um seinen Körper
gewickelt ließ. Es waren schließlich Damen anwesend und Schwester Nico hatte
ihn nun mal für die Operation komplett ausgezogen.
    „Wo willst du hin, Damon?“ Nathan ließ
ihn nicht aus den Augen und Damon rollte entnervt mit den Augen. Er hatte nicht
vor, in die Familiensitzung mit einbezogen zu werden.
„Ich will in mein verdammtes Bett, wenn es recht ist. Auf den harten Liegen
hier kriegt man Rückenschmerzen. Und ihr alle solltet auch bald schlafen gehen.
Der nahende Sonnenaufgang scheint euch irgendwie das Hirn zu toasten.“,
grummelte er die Antwort, die Nathan dazu brachte, die Stirn zu runzeln.
Dämlichkeit war er von dem jüngsten Krieger schon gewohnt. Kein Grund, sich
auch noch darüber aufzuregen.
    „Hat Nico das Okay gegeben?“ Immerhin war
sie die Krankenschwester, nicht er. Damon hatte zu warten, bis sie ihn entließ.
Dieser zog einen Flunsch, rollte noch einmal mit den Augen, bevor er sich zu
Nico, an der er schon halb vorbei gehuscht war, umdrehte.
„Ist es okay?“, fragte er sie gedehnt und es kostete ihn schon wieder ein Stück
Selbstbeherrschung, als er zuerst wieder etwas von ihrem Duft erhaschte. Kaum
wahrnehmbar und doch über allen anderen Düften im Raum so präsent, dass sein
Magen knurrte.
    Nico nickte stumm und sah zu Boden.
„Es ist okay, Nathan!“ Damon zuckte spöttisch mit den Schultern, machte
barfüßig auf dem Absatz kehrt und stiefelte mit so viel Grazie, wie die
Schmerzen in seinem Leib zuließen, aus dem Krankenzimmer. Er war sich immer
noch keiner Schuld bewusst.
Die anderen blieben zurück und sahen Damon mit gemischten Gefühlen hinterher.
Damons Abgang hatte sie vor die baldige Entscheidung gestellt, wie sie die
nächsten Minuten und Stunden gestalten wollten. Sicherlich nicht in einer
hitzigen Diskussion, die dazu führte, dass die Hälfte der Anwesenden
zusammenbrach.
    „Damon hat Recht. Lasst uns auch ins Bett
gehen. Nico schläft am besten bei uns, Catalina. Ich werde sie dann irgendwann
später am Nachmittag nach Hause bringen.“ Nathan traf die Entscheidung für
alle, auch wenn Catalina ebenso das Recht dazu hatte.
    „Wenn du nichts dagegen hast, bringe ich
dich zurück in dein Apartment.“ Wendy hatte sich beruhigt, trat aber trotzdem
noch leicht verunsichert vor Ash auf. Er war immer noch sehr schwach. Sie
wollte nicht riskieren, dass er auf halbem Weg umkippte. In seinem eigenen Bett
würde er ebenfalls besser schlafen können. Und sie vielleicht auch.
     
    Nico hatte auch keine Worte mehr für
Damon übrig gehabt, der zwar Schmerzen erdulden musste, aber viel schneller als
Ash heilen würde, weil die Kugeln keinen großen Schaden angerichtet hatten. Sie
entließ ihn nur mit einem zustimmenden Nicken, ohne ihm einen weiteren Blick zu
schenken, weil sie gerade nicht mehr allzu viel von seiner Seite aus einstecken
konnte.
    „Ich möchte vorher gerne noch nach den
inneren Verletzungen sehen… Wendy und ich kommen nach, sobald Ash versorgt ist!
Ich bleibe gerne zum Schlafen hier!“, antwortete Nico, die sich hinter der
professionellen Maske der Krankenschwester versteckte, so dass sie ein
einigermaßen gefasst wirkte. Es würde niemandem nutzen, wenn sie hier weinend
zusammenbrach. Man konnte nichts für sie tun, sie musste ihr Schicksal eben
annehmen und mit Würde ertragen.
    Ash schien erleichtert zu sein, dass er
bald in sein eigenes Bett kommen würde. Nico wusste nicht, dass er zudem über
ihre Gesellschaft beruhigt war, die vorerst als Puffer zwischen ihm und Wendy
fungieren würde. Er war einfach nicht in der Lage, sich heute Nacht noch
wirklich mit ihr auseinander zu setzen. Er spürte, wie die aufgehende Sonne ihn
mit dem Bedürfnis nach bleiernem Schlaf erfüllte. Sein Körper strebte sie
Heilung an, dagegen würde er kaum ankommen. Die Schläfrigkeit machte ihn sicher
nicht zu einem aufmerksamen Gesprächspartner.
    Er ließ die Untersuchungen ohne jeglichen
Widerstand über sich ergehen, wobei er immer wieder Awendelas Blick suchte,
weil ihre Nähe ihn mit angenehmer Wärme füllte, wo zuvor so lange Zeit eisige
Kälte geherrscht hatte. Es erschien ihm völlige Verschwendung, sich so lange
zurück gehalten zu haben, aber er hatte auch Nicos Worte nicht vergessen. Sie
waren dazu bestimmt gewesen, aufeinander zu warten. Es hatte sich in jedem
Fall gelohnt!
Er

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