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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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hatte versagt. Nun ja, eigentlich hatte sie nur
eine echte Freundin sein wollen und die ging nun mal nicht mit Angelegenheiten,
die sie eigentlich nichts angingen, bei anderen hausieren.
Nico stand tatsächlich mit allem vollkommen allein da. Bloß und verletzlich.
Nur Damon selbst würde den Schaden, den er in ihrer Seele und ihrem Herzen
angerichtet hatte, wieder gut machen können. Auf ihn allein kam es an. Manche
Worte glaubte man eben nur von demjenigen, den man liebte. Andererseits konnte
es dafür auch schon längst zu spät sein. Damon hatte augenscheinlich schwer
gewütet.
    Cat war ihrer Sophora
gefolgt, Wendy hätte es an ihrer Stelle genauso gemacht. Sie waren nicht nur
Sophora und Patrona sondern Freundinnen. Zumindest versuchten sie es. Catalinas
offener Art mit Leichtigkeit und genauso offen zu begegnen, war nicht immer
einfach. Zumindest nicht für Nicolasa. Wendy wusste inzwischen gut damit
umzugehen. Immerhin war sie die zukünftige Frau ihres Vaters und durch die
Aufnahme in die Quadruga stand Catalina nicht mehr soweit über ihr, als das
Awendela sich immer und überall an die Konventionen der Immaculates, die sie
gelernt und als Mitglied der Tri’Ora streng befolgt hatte, halten musste.
Sie kamen gut miteinander zurecht und Wendy war froh, wieder zuhause zu sein.
Nicht nur wegen des neuen Glücks ihres Vaters.
    Ash‘ Nähe tat ihr gut.
Zu wissen, dass er sie mochte und sie trotz der Narben im Gesicht eben nicht
aus Mitleid perfekt fand, sondern es ganz offensichtlich so meinte, ließ sie
bei jedem Gedanken daran freudig erröten. Einen Moment lang war sie versucht,
sich dem wunderbaren Gefühl, das er in ihr auslöste, als seine Lippen nur ganz
kurz ihre Schläfe streifte, hinzugeben und ihm zu sagen, dass sie bei ihm in
seinen Armen bereits zuhause war, doch sie lächelte nur und strich ein letztes
Mal über seinen Oberschenkel, auf dem immer noch locker ihre Hand ruhte, bevor
sie sich langsam aus seiner Umarmung löste.
    „Mach dir bitte keine
Umstände, Ash. Du musst doch sicher noch mal runter in den Club, oder nicht?“,
fragte sie leise mit sehr viel Verständnis für seine Arbeit, die nun mal auch
noch darauf wartete, erledigt zu werden. Sie bestand sicher nicht auf
Begleitung, auch wenn der Gedanke ziemlich romantisch war. Weit hatte sie es ja
nicht. Nur ein paar Stockwerke im Fahrstuhl bis zu Nathans Apartment, wo sie
bisher weiterhin die Tage und Reste angebrochener Nächte verbrachte. Aus gutem
Grund. Wendy fürchtete sich zwar nicht vor Ash oder dem Tier in ihm, jedoch ein
bisschen davor, ob die Erinnerungen an Winston ihr trotz aller Verbundenheit
nicht doch zusetzen würden, wenn sie ihm noch näher kam als im Club.
Außerdem hatte sie Angst, wenn sie den Einfluss des Mondes zu sehr auf sich
wirken ließ, ihre neuen Fähigkeiten nicht mehr unter Kontrolle zu haben und Ash
möglicherweise unbedacht zu verletzen. Sie musste noch sehr viel trainieren, um
an Nathan heranzureichen. Ihren Vater beim ersten richtigen Zweikampf in die
Knie gezwungen zu haben, hatte sich als pures Glück herausgestellt.
    „Ich kann mit Dad und
Catalina gehen. Die sind sicher noch draußen auf dem Flur.“
    Es war Freitagnacht,
noch nicht einmal fünf Uhr morgens und normalerweise ging er nach der Jagd
immer nach dem Rechten schauen, auch wenn er mit Heather die beste Vertretung
gefunden hatte. Wendy war es immer noch sehr peinlich, wie sie mit der Lost
Soul umgesprungen war. Eine Wiederholung des Ganzen würde es nie wieder geben.
Egal wie hell der Mond auch schien. Sie hatte sich hundert Jahre
zusammengerissen und konnte es gewiss weitere hundert aushalten. Obwohl es
schon schwieriger war, wenn man seinen Soulmate unmittelbar vor der Nase hatte.
Sie hatte versucht, sich bei Ash’ Security-Dame für den unmöglichen Auftritt im
Club zu entschuldigen, aber diese hatte es irgendwie nur angenommen, weil sie
nicht anders zu können schien. Als fürchtete sie Ärger, wenn sie Wendy
gegenüber nicht höflich blieb. Das war schade und ganz sicher nicht wahr. Wendy
hatte aber nicht weiter in sie gedrungen, um zu erfahren, warum Heather sie
vielleicht nicht mochte.
    Ray packte mit Theron
und Orsen die Sachen zusammen, damit der Konferenzraum für die nächste Nacht
ordentlich zurückblieb. Chryses und Romy erhoben sich als nächstes. Die beiden
würden die Nacht garantiert zusammen verbringen. Nur noch drei Tage bis zum
vollen Mond. Da es nach Mitternacht war, eigentlich nur noch zwei. Wendy
unterdrückte ein

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