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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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frech.
    Aber da gab es ja noch den anderen Weg, ihr beizukommen.
    Sein Blick wanderte hinunter zu ihren Brüsten, von dort zu ihrem Schoß. In den letzten Stunden war ihm immer wieder der Gedanke gekommen, wie sie reagieren würde. Eigentlich war es ein guter Zeitpunkt, es zu testen.
    Als sie sich räusperte, hob er den Blick und sah ihr in die Augen.
    Sie weiß, was ich vorhabe, dachte er.
    »Im Moment kann er Ihnen nicht helfen.«
    Sie schwieg, und Duvall lächelte zufrieden.
    »Tut es noch weh?«
    Duvall beugte sich nach vorn und strich mit den Fingern über den Schnitt, den er ihr zugefügt hatte, um ihrem Freund klarzumachen, wie ernst er es meinte.
    »Es verschorft«, sagte er.
    »Lassen Sie das.«
    »Was denn?«
    »Sie wissen doch genau, was ich meine. Mir ist klar, woran Sie denken. Ich sehe es in Ihren gierigen Augen. Sind Sie auch noch feige? Ich bin gefesselt, hilflos. Macht Sie das an?«
    »Sie wollen mich provozieren.« Duvall grinste zufrieden, denn in ihrer Stimme schwang ein panischer Unterton mit. »Ich bin Profi.«
    »Dann benehmen Sie sich auch so!«
    Da war es wieder, ihr letztes Wort.
    Er packte ihr in die Haare, zog, bis sie den Kopf nach hinten strecken musste.
    »Aber, aber ...«
    Er wartete auf die nächste Erwiderung und freute sich schon darauf. Zur Strafe würde er ihr mit der Zunge über den Hals fahren. Mal sehen, was sie dann sagte. Und wenn sie wieder frech wurde, würde er ihr mit den Zähnen an der Wange knabbern. Und danach ...
    Duvall genoss den Gedanken, dass sie selbst mit ihrem Verhalten bestimmen würde, wie weit er ging.
    Für jede kleine Frechheit eine kleine Bestrafung mehr.
    Doch sie schwieg.
    Ahnte sie, was für ein schönes Spielchen er sich ausgedacht hatte? Nein, eine Spielverderberin war nicht das, was er sich im Moment wünschte.
    Er legte seine linke Hand auf ihren Oberbauch, sodass er bereits den unteren Rand ihres BHs spürte. Sie versteifte sich am ganzen Körper und schnaufte schwer. Sehr gut.
    »Wenn Ihr Freund noch hier wäre, würden Sie sich das nicht trauen! Der handelte wie ein Profi. Sie dagegen legen Hand an eine wehrlose Frau. Das ist nicht professionell, sondern niederträchtig.«
    Duvall nahm die Hand von ihrem Bauch und ärgerte sich sofort darüber.
    »Er ist ein Verräter. Und er wird seine gerechte Strafe bekommen«, sagte er.
    »Wollen Sie das tun?«
    »In meiner Welt werden solche Sauereien nicht vergessen. Ob ich es tue oder die, die uns bezahlen und die er auch betrügt - was spielt das für eine Rolle? Er hätte mehr Geduld haben müssen und hier mit uns warten sollen.« Duvall genoss ihren fragenden Blick, lachte schließlich zufrieden auf. »Sie verstehen mich richtig. Ich habe Kontakt mit meinen Leuten. Die holen mich hier raus. Sie sind schon unterwegs.«
    »Warum sollten sie? Sie haben doch nichts von dem, was die wollen. Kemper ist weg, und die Unterlagen haben Sie auch nicht.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein«, sagte Duvall angespannt und dachte an den Anruf zurück.
    Natürlich hatte der Anrufer nach Kemper und den Unterlagen gefragt. Und obwohl Duvall klar war, dass er mit seiner Lüge schnell auffliegen konnte, hatte er dem Anrufer nicht die Wahrheit über Kempers Verschwinden und die Jagd nach den Unterlagen gesagt. Das konnte er immer noch tun. Erst sollten sie ihn hier rausholen. Wenn sie wüssten, dass er nichts in der Hand hatte, würden sie ihn womöglich seinem Schicksal überlassen.
    Nein, seine vermeintliche Schwachstelle war keine. Wenn er erst die Unterlagen in den Händen hielt, war er der Star.
    »Es läuft alles zu meiner Zufriedenheit«, entgegnete er schließlich. »Ferrand hat auf das falsche Pferd gesetzt.«
    Ihr langes, nachdenkliches Schweigen wertete er als Eingeständnis, dass sie mit ihrer Ansicht falsch lag. Er überlegte, ob er seine Hand wieder auf ihren Bauch legen und sie erneut provozieren sollte.
    Aber irgendwie war der Reiz weg. Mit ihrem Schweigen fehlte der Kitzel. Er richtete sich auf und ging zur Tür, wo ihn ihre Stimme einholte.
    »Haben Sie schon darüber nachgedacht, wo Ihr Ex-Freund jetzt ist? Und was er vorhat?«
    »Warum sollte ich? Ich hoffe, er liegt tot in irgendeinem Straßengraben. Und wenn nicht, soll ihn sich die deutsche Regierung schnappen.«
    »Das können Sie nicht im Ernst meinen.«
    Er wusste sofort, dass sie ihm eine verpassen wollte.
    »Was für Giftmischungen kochen denn jetzt wieder in Ihrem Köpfchen?« Duvall lachte angestrengt und schwor sich, dass sie büßen

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