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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Er notierte, dass sich das, wovon er hoffte, dass es der Eingang zur Kammer war, sechsunddreißig Meter von ihnen entfernt befand – im Inneren des im Fünfundvierzig-Grad-Winkel verlaufenden Abflussrohres.
    Michael leerte den letzten der drei Seesäcke. Er nahm einen Satz Werkzeuge heraus – einen kleinen Bohrer, einen Schraubenzieher, ein Brecheisen und einen kleinen Schneidbrenner. Er prüfte alles und steckte die Werkzeuge dann in eine Tauchtasche. Anschließend legte er vier kleine Druckluftflaschen zur Seite, die Sauerstoff für die fünf Minuten enthielten, die sie brauchen würden, um in die wirkliche Welt zurückzukehren. Die drei kleinen Würfel Semtex legte er zusammen mit den drei Zeitzündern in die Tauchtasche und klammerte sie an seinem Hüftgurt fest.
    Dann packte er die Induktionsfeldantenne aus und richtete sie aus. Sie war ein flacher, zehn Zentimeter breiter, drei Meter langer Streifen. Normale Funkwellen werden von felsigem Gestein absorbiert, nicht aber Niederfrequenzen. Somit war sein Induktionsfeld in der Lage, über kurze Entfernung den Fels zu durchdringen. Busch und Fetisow würden nur wenige hundert Meter Luftlinie von ihnen entfernt sein; es war eine Vorsichtsmaßnahme, die jedoch größte Bedeutung hatte. Falls es Probleme gab, mussten sie sich verständigen können.
    Michael schnallte sich das Sauerstoffgerät auf den Rücken und zog seine Tarierweste fest. Dann legte er sich einen Klettergurt um und sicherte ihn um die Hüften, bis die zahlreichen Karabinerhaken, die daran befestigt waren, frei schwangen. Einen der Haken hatte er vorn an einem Abseilachter festgemacht, der die Sturzenergie verringerte, einen zweiten an einer Steigklemme, die ihnen den Weg zurück nach oben erleichtern würde. An jeder Wade trug er ein Tauchermesser, und auf seinen Hüften klemmte je eine wasserdichte Tauchtasche. Sein schwarzer Helm war mit einem Unterwasser-Halogenstrahler ausgestattet, der dreimal stärker war als die Leuchten eines Grubenhelms. Seine Schwimmflossen ließ er in der Höhle zurück; er war zu dem Schluss gekommen, dass sie ihm eher hinderlich sein würden, da er beabsichtigte, mit den Füßen voran in das Abflussrohr zu gleiten; damit konnte er auf dem Weg hinein die Strömung nutzen. Auf dem Weg heraus konnte er mit den Armen am Seil für Antrieb sorgen.
    Susan legte ihren Klettergurt um und zog ihn fest.
    »Ich gehe allein«, sagte Michael und machte sich nicht einmal die Mühe, sie dabei anzusehen.
    »Das Thema ist bereits abgehakt.« Susan öffnete das Ventil ihrer Druckluftflasche und prüfte ihren Atemregler, da sie sich weiterhin auf ihren Tauchgang vorbereitete.
    »Sehen Sie das Wasser da?«, sagte Michael und wandte sich Susan zu. »Das ist wie ein Abfluss. Da werden Tausende Liter Wasser durch eine enge Röhre gesaugt. Das ist sehr gefährlich. Sie könnten dabei umkommen.«
    »Das gilt auch für Sie, vor allem, wenn Sie allein da reingehen. Sie kennen doch die oberste Regel des Tauchens: Tauche nie allein. Und wir haben nur einen Versuch. Wenn Sie sterben«, Susan schnallte sich das Sauerstoffgerät auf den Rücken und zog die Gurte zurecht, »stirbt auch Stephen.«
    Michael starrte sie böse an. »Hören Sie, ich kann das hier allein …«
    »Sie sind vielleicht ein guter Kletterer«, fiel sie ihm ins Wort, »aber ich bin eine hervorragende Kletterin.«
    »Falls Sie es noch nicht wissen, wir gehen unter Wasser, nicht auf den K 2.«
    »Sie wissen doch überhaupt noch nicht, was wir hier am Ende tun werden. Sie brauchen mich, Michael. Das mag Ihnen nicht bewusst sein, aber es ist so.« Susan hob den Arm und zeigte Michael die Armbanduhr an ihrem Handgelenk. »Schauen Sie mal – ich trage die Uhr, die mir stets Glück bringt.«
    Michael klemmte drei Vorratstaschen an seiner Weste fest. Er hasste es, wenn Susan recht hatte. »Das ist keine gute Idee«, sagte er und drehte sie herum, inspizierte ihre Ausrüstung, zog an ihrem Druckluftgerät und prüfte ihren Atemregler. Er zog so fest an ihrem Klettergurt, dass sie nach Luft schnappte, aber sie sagte nichts. Dann steckte er seinen Atemregler in den Mund, nahm zwei Züge Sauerstoff und spuckte den Regler wieder aus.
    »Sie schauen auf mich, okay? Tun Sie, was ich von Ihnen verlange. Wenn wir es zu dieser Kammer schaffen, tun Sie genau das, was ich Ihnen sage, oder ich lasse Sie hier zurück. Kapiert?«
    Sie nickte und spuckte in ihre Tauchmaske, ließ den Speichel kreisen. Dann beugte sie sich vor, spülte die Maske im Wasser

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