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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Kopf und kümmerte sich nicht darum, dass sein Arbeitgeber es sehen konnte. Er bereute, dass er sich so leicht hatte kaufen und benutzen lassen. Der Reiz, den Julians Geld ausübte, war groß, aber jetzt, da Jenkins erleben musste, wie dieser Nicht-Wissenschaftler versuchte, ihn zu hetzen, bereute er zutiefst, dass er sich an diesen Kerl verkauft hatte. Doch der Zorn war nur von kurzer Dauer, denn Jenkins erinnerte sich schnell, wie viel sie verdienen würden, wenn sie mit dieser Sache hier Erfolg hatten. Mit einem Mal war er hochkonzentriert, drehte den Schraubenzieher und öffnete das Schloss.
    Busch und Simon stürmten die Feuertreppe hinunter und rannten Michael, Stephen und Susan in die Arme.
    »Umdrehen, los!«, brüllte Simon, und sie sprinteten durch den Korridor. Simon griff in seine Tasche, zog seine beiden letzten Brandbomben heraus und ließ sie beim Laufen fallen.
    »Hallo«, sagte Busch zu Susan, während sie nebeneinander rannten. Aber Susan antwortete nicht, und sie verlor zusehends die Gesichtsfarbe. Die Schüsse von oben peitschten wieder, und Susans Blick wurde mit jeder Sekunde leerer.
    »Es muss hier noch einen zweiten Ausgang geben!«, rief Simon, als sie den fünfzig Meter langen Korridor hinunterrannten.
    Im gleichen Moment stürmte Fetisow durch die Tür zur Feuertreppe, aus der sie in den Korridor gelangt waren, fünfzehn Wachen im Schlepp. Fetisow folgte Simon und den anderen den Gang hinunter. Von überallher peitschten Schüsse. Fetisow zog sein Funkgerät hervor, um die Verstärkung anzuweisen, sich auf der anderen Seite bereitzuhalten, aber die Kellerwände waren zu dick, sodass er keine Verbindung bekam.
    Michael und seine Gefährten brachen eine Stahltür auf, die zu einer anderen Feuertreppe führte; dann stürmten die fünf hindurch und die Treppe hinauf. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Sie rannten zwei Etagen nach oben und stürzten in die Vorhalle. Keiner von ihnen blieb stehen, als Simon seine Waffe hob und die Glastür zerschoss, auf die sie zurannten. Sie sprangen durch die provisorische Öffnung und eilten nach draußen in die dunkle Nacht. Dort wurden sie nicht von bewaffneten Wachen erwartet, nur von Stille, und so rannten sie weiter und hinein in das Waldstück, um dort Deckung zu suchen.
    Und dann wurde die Welt in Stücke gerissen, als würde der Zorn Gottes sich auf Korsika entladen.
    Die Explosion zertrümmerte die Stille der Nacht. Sie begann wie ein leises Donnern und wurde dann lauter und lauter, bis aus der Tür des Wissenschaftsgebäudes ein Feuerball hervorjagte. Die Detonation riss Michael und den anderen den Boden unter den Füßen weg. Die Flammen schossen nach draußen und nach oben, erleuchteten die Berge und verwandelten die Nacht in einen helllichten Tag, als die Flammen über den Himmel leckten. Die Hitze der Explosion versengte das Gebäude und die Bäume, schwärzte und verbrannte alles, was ihr in den Weg geriet.
    Die massiven Wände des Gebäude hatten gehalten und wie ein Gewehrlauf gewirkt, indem sie die Wucht des Explosionsdrucks nach oben durch die offene Tür des Treppenhauses und schließlich nach draußen gelenkt hatten. Die fünfzehn Wachen im Treppenhaus lebten nicht mehr.
    Simon und Busch lagen neben einem Baum. Stephen setzte sich auf und griff zu Susan hinüber, die neben ihm lag. Michael setzte sich auf und streckte den Rücken durch. Sie alle konnten kaum glauben, dass sie mit dem Leben davongekommen waren. Sie erholten sich nur langsam von den Folgen der Detonation; sie hatten Schrammen und blaue Flecken davongetragen, aber sie lebten. Die Tür des Gebäudes hinter ihnen spuckte schwarzen Rauch aus wie ein Schornstein im Winter. Krachen und Donnern erklangen aus dem Inneren des Gebäudes.
    Doch bevor auch nur einer von ihnen ein Wort hätte sagen können, hielten sie alle schon wieder den Atem an, denn sie erblickten den Gewehrlauf, der sich plötzlich gegen Michaels Kopf presste. Fetisow stand vor ihm. Seine Uniform war zerrissen, seine Haut verbrannt und voller Brandblasen, und Blut strömte ihm übers Gesicht. Mit seinem milchig-weißen Auge sah er wie der Teufel aus, der soeben aus der Hölle entstiegen war.
    Simons Waffe lag zu weit von ihm entfernt. Busch suchte den Boden ab, um irgendwo eine Waffe zu finden, konnte aber nirgends eine sehen. Plötzlich peitschte ein Schuss. Stephen taumelte und ging zu Boden. Die Waffe fiel ihm aus der Hand. Sofort presste Fetisow die rauchende Mündung seines Gewehrs wieder gegen Michaels

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