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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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denen das Lüftungsgitter befestigt war. Dann hob er das Gitter heraus und reichte es nach hinten an Busch weiter.
    »Alarmanlagen?«, fragte Busch von außerhalb des Schachts.
    »Zehn Etagen unter der Erde. Ein Heer von Wachmännern am Seiteneingang oben.« Michael schaute nach hinten und blickte Fetisow an. »Sie haben gesagt, man hätte das hier innerhalb von drei Monaten renoviert, nicht wahr?«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Und was war hier vorher?«
    »Diese Laboratorien waren zehn Jahre lang ungenutzte Lagerräume.«
    Michael sah wieder zu Busch. »Ich denke, mit den Sicherheitsmaßnahmen hier unten können wir fertig werden. Regierungen, die knapp bei Kasse sind, verschwenden ihr Geld nicht für ungenutzte Lagerräume.« Michael streckte das linke Bein in den Raum. »Aber ob ich damit richtigliege, wird sich jetzt gleich herausstellen.«
    Michael ließ sich nach unten in den Raum gleiten. Es waren etwa anderthalb Meter bis zum Boden. Er landete auf den Zehenballen, in der Hocke, und kroch auf die Tür auf der anderen Seite zu und öffnete sie. Vor ihm tat sich ein langer Gang auf, von dem sechs Türen abgingen. Michael horchte einen Moment; dann lief er in den Korridor.
    Als er die erste Tür erreichte, starrte er auf das Namensschild, weil er die kyrillische Schrift nicht lesen konnte.
    »Dr. Skowokow.«
    Michael drehte sich um und sah, dass Fetisow hinter ihm stand und ihm über die Schulter schaute.
    »Das ist sein Büro.«
    Michael nickte und lief weiter den Gang hinunter.
    »Ein Konferenzzimmer und ein Labor«, sagte Fetisow und zeigte dabei mit dem Finger auf zwei weitere Türen. An der vorletzten Tür blieb er stehen. »Operationssaal.«
    Michael lehnte sich gegen die Tür und schob sie langsam auf. Vor ihm tat sich ein großer OP auf, in dessen Mitte ein Operationstisch stand. Von der Decke hingen verstellbare Lampen und Mikrofone. An einer der Rückwände standen nebeneinander aufgereiht verschiedene Computermonitore, Schalen mit Skalpellen, Knochensägen und Klemmen sowie drei Videokameras. Ein Tisch voller Mikroskope, Bioanalyzer und hochauflösenden Scannern stand vor einer anderen Rückwand. Gegenüber befand sich ein zehn Meter breites Fenster, hinter dem etwa dreißig Stühle zu sehen waren, die aufgestellt waren wie im Kino.
    »Sieht so aus, als wären die Vorstellungen gut besucht«, meinte Busch und zeigte auf die Stuhlreihen hinter dem Glas.
    »Findet hier heute Morgen um elf eine Operation vor Publikum statt?«, fragte Michael.
    »Ja. Um zehn Uhr fünfundvierzig müssen alle ihre Plätze eingenommen haben«, erwiderte Fetisow. »Ich habe gehört, dass über zwanzig Leute dabei zuschauen werden, wie an einer Leiche eine neue OP-Technik demonstriert wird.«
    »Sie machen Witze«, sagte Busch voller Ekel. »Das ist ja, als würden sie einen Außerirdischen auseinandernehmen oder so was. Diese verdammten Russen.«
    Fetisow blitzte Busch zornig an.
    »Damit meine ich natürlich nicht Sie«, sagte Busch in entschuldigendem Tonfall.
    Fetisow versuchte, Busch zu ignorieren. »Sie werden die Leiche um zehn Uhr fünfzig in den OP rollen. Skowokow wird eine kurze Ansprache halten und um elf mit der Arbeit beginnen.«
    »Sind Sie sicher, dass Genevieve im neunten Untergeschoss festgehalten wird?«, fragte Busch.
    »Genau über uns«, erwiderte Fetisow und zeigte mit der Hand nach oben.
    »Und sie lebt?«
    »Ja, steht aber unter starken Beruhigungsmitteln.«
    »Dann hängt alles von präzisem Timing ab«, meinte Michael und inspizierte den Raum. »Sobald sie alle auf ihren Plätzen sind, müssen wir ihnen die Möglichkeit nehmen, miteinander zu kommunizieren, und den Fahrstuhl außer Gefecht setzen.«
    Michael verließ den Operationssaal und betrat den Zuschauerraum. Er sah sich das Beobachtungsfenster an, schaute in sämtliche Ecken und hinter die künstlichen Pflanzen. Er kontrollierte die Stahltür, öffnete und schloss sie mehrere Male.
    »Können wir nicht schon mal ein paar Telefone wegnehmen?«, fragte Busch.
    »Nein. Dann wüssten sie Bescheid und würden das Ganze abblasen«, gab Michael zur Antwort. »Wir dürfen nicht riskieren, dass sie auch nur ahnen, was hier ablaufen wird.«
    »Ich überprüfe den Fahrstuhl«, sagte Busch und verließ den Raum.
    »Können Sie und Ihr Freund das auch bewältigen?«, fragte Fetisow, als er in den Zuschauerraum kam.
    »Sind Sie sicher, dass die Frau in der Etage über uns ist?«, wollte Michael von ihm wissen, ohne auf die Frage einzugehen.
    »Ich schwöre es

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