Die Quelle
die Erinnerung
an ihn auszulöschen… Außerdem wird Anthalion seine Gesetze in
Ker-Deijas einführen wollen.“
Nun war es Leathan, der spöttisch lächelte.
„Wie kommst du darauf, dass wir nicht in der Position sind, zu verhandeln?
Schließlich hat Ker-Deijas die erste Schlacht gewonnen und die
Götter vorerst verbannt! Das Volk der Wächter hat nur eine Handvoll
Krieger im Vergleich zu Anthalia, aber gerade du solltest wissen, was sie mit
ihren Kräften bewirken können! Dein Volk ist nicht leicht zu
besiegen.“
Alienta wirkte etwas verträumt, doch mit einem
Schulterzucken beendete er das Thema. „Wie dem auch sei, all das ist nicht
unsere Entscheidung. Falls du die Botschaft nicht selbst überbringen
kannst, übernehme ich diese Aufgabe. Nun zu meinem zweiten Anliegen. Wenn
man es genau betrachtet, zu Anthalions Anliegen. Nun spiele auch ich den
Boten.“
Alienta hielt wieder kurz inne. Aus dem Zelt von Marindas
Clan kamen die Krieger einer nach dem anderen heraus, einige von ihnen wirkten
trotz ihres Sieges niedergeschlagen. Kaum trat Lidriak aus dem Zelt, sprach
Alienta sein Anliegen aus und als Leathan seine Worte hörte, ahnte er,
dass der Zeitpunkt den er gewählt hatte, um Anthalions Botschaft zu verkünden,
kein Zufall war. Diesmal wählte der Regent die Kommunikationsweise vom
Volk der Wächter. Er sprach und gleichzeitig entwarf er telepathische
Bilder, um den gesprochenen Worten mehr Präzision zu verleihen.
Leathan wurde still. Er hätte es kommen sehen
müssen. Was hatte er sich nur dabei gedacht, an dem Turnier teilzunehmen?
Alienta zog sich zurück, obwohl Leathan ihm nicht
geantwortet hatte. Zornig, entsetzt und niedergeschlagen sah er dem alten
Regenten nach, wie er langsam fort ging… Gerne hätte er seine Wut an ihm
ausgelassen, doch was hätte das gebracht? Seine Gedanken drehten sich im
Kreise, während Lidriak in das Zelt der Heiler eintrat. So sehr Leathan
sich bemühte, er fand keine Lösung für sein Problem. Er musste
Anthalions Wunsch erfüllen und Alienta hatte es sicherlich gewusst. Das
war der Grund, weshalb er nicht die Antwort abgewartet hatte.
*
Alientas Schritte waren langsam. Er nutzte den langen Weg
zur Publikumsseite der Arena, um noch einmal über sein Treffen mit Leathan
nachzudenken. Sein Herrscher hatte den Boten von Ker-Deijas zwar in die Enge
getrieben und obwohl Leathan genauso reagiert hatte wie geplant, hatte Alienta
kein gutes Gefühl dabei. Wie so oft fühlte er sich hin-und
hergerissen. Leathan hatte eine andere Ausstrahlung gehabt, als bei seinem
ersten Treffen mit ihm. Er war mit Sicherheit ein gefährlicher Gegner
geworden, dessen Charisma nicht ohne Wirkung auf die Nomadenclans geblieben
war. Anthalion handelte richtig, indem er Leathans Ruf schädigen wollte.
Dennoch beschlich Alienta zum ersten Mal das Gefühl,
dass er sich niemals hätte an Anthalions Seite stellen sollen. Er
versuchte für das Überleben seines Volkes zu sorgen, auch wenn er
dabei auf ihre Ideale verzichten musste. Nun schien es ihm plötzlich falsch
und er bedauerte es fast, Leathan nicht unterstützen zu können.
Dafür war es jedoch zu spät, er hatte längst einen Weg
gewählt, von dem es kein Zurück gab. Alienta musste an Loodera
denken. Auch ihretwillen konnte er nur hoffen, dass Leathan Anthalion nun
gehorchen würde.
Kapitel 21
Nicht nur die Krieger Isentiens und ihre Gegner sondern
die Krieger aller Clans hatten sich eingefunden. Nach dem letzen Kampf des
Tages würden sie alle noch einmal die Arena betreten müssen, um sich
dem Publikum zu präsentieren.
Leathan stand unschlüssig vor dem Zelt von Isentiens
Clan und hatte einen Knoten im Magen. Anthalions Anweisung war klar gewesen: er
durfte sich niemandem anvertrauen, wenn er wollte, dass Loodera überlebte.
Alienta hatte Leathan verraten, das sie im Zelt der Heiler war. Sie glaubte,
Anthalions Vertrauen gewonnen zu haben und wegen ihrer Heilkünste da zu
sein, doch der Herrscher wollte sie nur in seiner Nähe haben, um Leathan
leichter erpressen zu können… So viele Gardisten bewachten das Zelt der
Heiler, dass es kaum möglich war, sie in Sicherheit zu bringen, ehe einer
von ihnen sie zu fassen bekommen würde... Darüber hinaus, war sie
sicherlich kaum bereit ihm zu glauben, sollte er den Hinterhalt erwähnen,
von dem sie unwissentlich Teil war…
Andererseits war Anthalion nicht allwissend. Er
würde womöglich die Gedanken der Krieger Isentiens lesen, doch nicht
die Gedanken von Menschen, deren
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