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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Cosentino
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keinen Millimeter mehr bewegen.
    Sein Gesicht lief langsam blau an, während Galtiria,
plötzlich hasserfüllt, die Äste führte und immer enger
werden ließ.
    „Galtiria! Lebendig!“
    Esseldans geschwächte Stimme drang zu ihr.
    Alientas Körper erschlaffte bereits, als Galtiria,
dem Befehl gehorchend, das Geflecht um den Körper ihres Feindes lockerte.
Ihre magische Welle verstummte und sie ließ ihre wütenden
Gefühle tief in sich zurückfließen, als hätte es sie nie
gegeben.
    Sie warf Esseldan einen kurzen Blick zu, und sah wie er
an einen Felsen gelehnt zusammen gesackt war. Er hatte die Augen geschlossen
und bemühte sich ruhig zu atmen, als versuche er seinen gepeinigten
Körper zu schonen. Galtiria ertrug es kaum, ihn so geschwächt zu
sehen. Sie wandte sich ab und widerstand der Versuchung zu ihm zu gehen.
Ohnehin konnte sie nichts für ihn tun, denn sie hatte keinerlei
Heilkräfte. Eine kurze telepathische Botschaft zu den Heilern, um einen
von ihnen herzurufen, war das einzige, womit sie ihren Anführer helfen
konnte… und sie konnte seine Befehle ausführen.
    Sie zog ihr Schwert und verwendete es als Machete, um
sich einen Weg durch das Pflanzengewirr zu bahnen. Sie musste zu Alienta
gelangen, um ihren besiegten Feind gefangen zu nehmen, statt ihren ersten
Impuls zu gehorchen, ihn mit Hilfe der Pflanzen zu erwürgen.
     
    Gnade war eine Schwäche, die Alienta ausnutzen
musste.
    Er hatte seine Ohnmacht nur vorgetäuscht und nun da
der Würgegriff der Äste nachgelassen hatte, gab es nichts mehr, das
ihn daran hindern konnte, erneut Macht in sich aufzurufen. Er würde es
dieser kleinen, hasserfüllten Magierin zeigen, wer hier der Meister war!
    Eine seiner Hände war frei, das war mehr, als er in
Wahrhait brauchte, um sie zu töten...
    Er lächelte bereits siegessicher, doch
plötzlich traf ihn etwas am Kopf und er verlor das Bewusstsein.
     
    Hinter ihm stand Galtiria, sie hatte Alienta mit dem
Knauf ihres Schwertes bewusstlos geschlagen, einem stummen Befehl Esseldans
gehorchend. Sie wandte sich erstaunt zu ihrem Anführer.
    „Woher wusstest du, dass er nicht bewusstlos war?“
    Esseldan betrachtete sie kurz. „Hast du schon mal einen
Bewusstlosen gesehen, bei dem die Gedanken versperrt sind?“
    Nein, das hatte sie nicht…
    Der einzige, der so etwas laut Gerüchten konnte, war
dieser Fremde, der sich inzwischen Leathan nannte.
    „Nein, noch nie.“, antwortete sie kühl.
    Sie hob den bewusstlosen Alienta hoch. Er war erstaunlich
leicht und Galtiria trug ihn mühelos bis zu Esseldan, der missbilligend
zusah, wie sie den schlaffen Körper des Verräters rücksichtslos
neben ihn auf den Boden beförderte.
    „Galtiria?“
    Der vertrauliche Tonfall, in dem Esseldan ihren Namen
ausgesprochen hatte, ließ sie zusammen zucken. Sie hob ihren Blick, doch
traf den seinen nicht, denn er sprach zu ihr mit zusammengepressten Augen, als
würde er den Schmerz in seiner Brust auf diese Art und Weise
wegdrücken wollen.
    „Ich hatte gehofft, dass du eines Tages meine
Nachfolgerin werden könntest. Du hast gerade bewiesen, dass du nicht nur
mächtig bist, sondern auch fähig bist, gute Taktiken zu entwickeln.“
    Nun sah er sie doch an und verlieh somit seinen Worten
Nachdruck.
    „Du musst es jedoch dringend lernen, deine Gefühle
zu beherrschen. Zorn hilft uns in diesem Krieg nicht weiter. Er verhindert
klare Gedanken. Bitte sprich mit Mehana darüber, oder wenn es dir lieber
ist, mit Sulimar. Kläre das. Ich möchte nicht im Kampf fallen, ohne
zu wissen, dass ich eine würdige Nachfolgerin habe.“
    Galtiria reagierte sofort, indem sie ihre Gedanken
blockierte, um nicht noch mehr ihrer Gefühle zu verraten. Esseldan hatte
sie gleichzeitig gelobt und getadelt, sie konnte nicht anders, als sachlich und
trocken zu antworten, wie es von ihr erwartet wurde.
    „Ich werde mit Mehana sprechen.“
     
    Als die Heiler eintrafen und sich der zwei Verletzten
annahmen, blieb Galtiria alleine zurück. Sie wusste, dass Mehana auf sie
wartete, dennoch machte sie sich nur langsam auf den Weg, um sich selbst etwas
Zeit zu gönnen, über Esseldans Worte nachzudenken.
    Als Frau musste sie zuerst Kinder bekommen, um in der
Hierarchie aufzusteigen. Sie hatte sich bisher immer dagegen gesträubt…
Das wusste Esseldan, dennoch wollte er sie als Nachfolgerin…
    Sie wagte es nicht weiterzudenken. Es widerte sie an,
sich vorstellen zu müssen, ihre Kinder von einem anderen Mann als Esseldan
zeugen zu lassen. Der Rat hatte ihn

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