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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kenne.«
    »Du hast Angst, dein Leben für Tzulan zu geben«, fuhr ihn die Frau hart an. »Ich jedenfalls werde ihm freudig meine Energie geben, damit er seinen Fuß in wahrhaftiger Gestalt auf Ulldart setzt und von hier aus seine Regentschaft beginnt.« Sie erntete gemurmelte Zustimmung.
    Der Inquisitor bleckte die Zähne. So ist es richtig.
    »Um ehrlich zu sein, nichts täte ich lieber, als mich für den Gebrannten Gott in den Tod zu stürzen«, sagte der Sekretär, »aber ich teile die Bedenken von Wulfrimm. Und wir sollten nicht vergessen, dass dieser Inquisitor viele Tage beim Schmökern alter Bücher verbracht hat. Er selbst übergab die Botschaft an Leconuc.«
    »Es dauert wahrscheinlich zu lange, eine Bestätigung aus Ulsar einzuholen. Der Gleichstand ist in knapp zwei Wochen«, meinte die Frau wieder. »Können wir es uns leisten, Tzulan unsere Leben vorzuenthalten?«
    »So warte …«, sagte einer der Männer überrascht. »Der Inquisitor lebt? Ich dachte, wir hätten ihn in einer Ruine begraben.«
    »Das wird ja immer besser«, rief die Frau erbost. »Nun begibst du dich schon auf eigene Faust auf Unternehmungen, ohne es mit uns abzusprechen.«
    »Die Gelegenheit war günstig«, hielt der Gemaßregelte dagegen. »Er muss mit Ulldrael im Bunde stehen, dass er unseren Anschlägen entkommen kann.«
    »Und das bestätigt ihn nur in seinen Nachforschungen, du Narr!«, beschimpfte die Frau ihn. »Wir werden dich nicht opfern, dein Tod wäre eine Beleidigung.«
    Die Runde schwieg und brütete über der Lösung des Problems.
    »Wir nehmen uns diesen Pashtak einfach vor«, äußerte der Sekretär.
    »Als ob wir das nicht schon versucht hätten«, lachte ein anderer freudlos. »Er muss eine Bestie im Kampf sein. Wenn ich an unsere Leute in der Bibliothek denke, kann ich nur davor warnen, ihn anzugreifen.«
    Ich auch , dachte Pashtak.
    »Nein, nicht so«, wehrte der Sekretär ab. »Er ist ein Familienwesen. Wenn wir ein oder zwei seiner Gören in unsere Gewalt bringen, ihn befragen und damit unter Druck setzen, bis wir die Macht in Ammtára übernommen haben, werden wir mehr erreichen als durch all unsere Mordanschläge.«
    Zu spät hatte sich der Inquisitor wieder unter Kontrolle. Ein gefährliches Grollen entstieg seiner Kehle und schallte durch den Schornstein hinab.
    Sofort schwiegen und lauschten die Verschwörer.
    »Nur der Wind«, gab die Frau nach einer Weile Entwarnung. »Ich schlage vor, wir gehen dem Plan unseres Freundes nach. Morgen greifen wir uns eines seiner Bälger und hinterlassen eine Nachricht. Alles Weitere planen wir, nachdem wir die Antwort erhalten haben.«
    »Gibt es einen Grund, warum du am Kamin lauschst?«, fragte eine sanfte Stimme in Pashtaks Rücken. »Bist du den Mördern auf der Spur?«
    Erschrocken wirbelte er herum und riss dabei einen Stein aus dem Rand. Kleine Teile der Verfugung rieselten den Schlot hinab. Nun gerieten die Tzulani in helle Aufregung.
    Lakastre hockte eine Armlänge hinter ihm und schaute ihn lächelnd an. »Ich wollte dich nicht erschrecken, Inquisitor.«
    Pashtak fluchte leise. Unten wurde die Tür aufgerissen, die Tzulani rannten in verschiedene Richtungen davon. »Ich brauche deine Hilfe«, sagte er bittend zu der Frau. »Sie wollen meiner Familie etwas antun.«
    Die Pupillen der Frau glommen grellgelb auf. »Es sind sieben. Ich nehme die fünf, die durch den Vorderausgang entkommen sind, du übernimmst die anderen.« Feucht glitzerten ihre Fangzähne. »Allmählich wird eine Profession daraus, dich zu unterstützen. Aber es ist sehr einträglich. Und du schuldest mir etwas.« Mit einem gewaltigen Satz sprang sie auf den Boden und nahm die Verfolgung der Verschwörer auf.
    Gewissensbisse, den Tzulani den leibhaftigen Tod auf den Hals gehetzt zu haben, verspürte Pashtak nicht. Nun musste er sich selbst sputen, bevor die Witterung der anderen verblasste.
    Pashtak erwischte sowohl den Sekretär als auch die Frau, die sich sofort ergaben, als sie bemerkten, wer ihnen an den Fersen hing. Sein Ruf als Kämpfer musste legendär sein.
    Er verschnürte sie und alarmierte eine der Patrouillen aus »Nimmersatten«, die die beiden Nackthäute unter den Arm klemmten und wie Puppen zum Gefängnis transportierten. Den Brief nahm er vorsichtshalber wieder an sich und deponierte ihn im Haus der Verschwörer, damit ihn andere Tzulani auflesen sollten. Wenn ich meine beiden Gefangenen richtig verhöre, werde ich noch weitere Namen herausfinden.
    Doch seine Hoffnung wurde

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