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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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setzen. Treskor und ich bringen dich zu deinem Gegner.« Er senkte den Blick. »Ist mir eigentlich jemand böse, dass ich es nicht geschafft habe, früher mit der aldoreelischen Klinge anzukommen? Wir hätten Sinured vielleicht schon töten können.«
    »Unsinn«, beruhigte ihn Lorin. »Du wärst nicht bis zu ihm gedrungen. Du bekommst deine Gelegenheit morgen. Und versaue es nicht noch einmal«, zog er ihn auf.
    »Und du mach dir keine Gedanken«, sagte er zum Abschied. »Du wirst sehen, die Götter sind auf unserer Seite.« Er kehrte in sein Zelt zurück, wo er mit dreißig anderen und Krutor zusammen lagerte.
    Lorin aber betrachtete die pechschwarzen Wolken. Hoffen wir, dass sie wirklich mit uns sind.
    Keineswegs beruhigt richtete er die Aufmerksamkeit auf die Predigt seines Ziehvaters. Matucs Worte linderten die Zweifel ein wenig.
    Aber vertreiben konnte der Geistliche sie nicht.
    »Knapp fünftausend Mann«, rechnete Perdór die Anzahl der Gegner hoch.
    »Eins zu zwei. Machbar«, kommentierte Moolpár und schaute zu der eindrucksvollen Gestalt Tobáars, um dessen Ansicht zu erfahren.
    Das dunkelgrüne Haar mit den schwarzen Strähnen geriet in Bewegung, als der Führer der Kriegerkaste zustimmend sein Haupt neigte. Die goldenen Intarsien seiner Rüstung reflektierten den Schein der Öllampen.
    »Die Tzulandrier sind harte Gegner, selbst ohne ihre Bombarden und Büchsen. Trotzdem werden sie den morgigen Tag nicht überleben.« Seine starken Reißzähne wurden beim Sprechen sichtbar. »Die schwierigste Aufgabe ist die Vernichtung der beiden Kinder.« Er betrachtete Soscha eindringlich. »Wenn du und der andere kleine Mensch versagen, wird die Brut Tzulans Tûris erreichen und zu den neuen Truppen stoßen. Damit wäre alles verloren.«
    »Ihr macht mir meine Aufgabe nicht dadurch leichter, indem Ihr die Verantwortung hervorhebt«, gab die Ulsarin forsch zurück, immer wieder von der magischen Ausstrahlung des Kensustrianers fasziniert.
    Um sie herum befanden sich die potentesten Anwender von Magie, und dennoch blieb keinerlei Zeit für die Erforschung.
    Erschüttert hatte sie das Schicksal der toten Cerêler, die sie unterwegs auf der Straße oder im Graben gefunden hatten, weggeworfen wie überdrüssig gewordene Gegenstände. Einer von ihnen starb, als sie hinzukamen. Die magische Aura, die einen Heiler üblicherweise grün umspielte, fehlte vollkommen. Lodrik erklärte ihr seine beunruhigende Vermutung, dass Govan sie ihrer Energien beraubte, um sich mit neuer Kraft zu füllen.
    »Du sollst wissen, dass unser Leben nichts im Vergleich zur Erfüllung unserer Aufgabe bedeutet«, meinte Tobáar ungerührt. »Auch wenn noch so viele von uns sterben, wenn die Sonnen morgen untergehen, müssen einige von uns als Sieger auf dem Blutfeld stehen. Seid ihr alle gewiss, dass wir unsere Pflicht tun.« Der Kensustrianer stand auf und verließ die Unterkunft, seine drei Begleiter folgten ihm.
    »Er ist noch undiplomatischer als Ihr«, meinte Fiorell mit gespitzten Lippen zu Moolpár.
    »Eine Taktik zu entwerfen ist ziemlich sinnlos«, seufzte der ilfaritische König. »Es wird ein Gemetzel, Mann gegen Mann.« Sinnierend zog er sein Kurzschwert. »Es ist schon Jahre her, dass ich damit umging.«
    »Jahrzehnte. Und dann auch nur zum Kuchenzerteilen«, verbesserte sein Hofnarr und kniff die Augen zusammen. »He, Ihr wollt doch nicht wahrhaftig in die Schlacht ziehen, Vater aller Pralinen?« Er deutete auf den Bauch. »Ihr wärt ein gefundenes Fressen für den kleinsten, schwächsten Tzulandrier. Der Junge mit der Fanfare würde Euch wegputzen.«
    »Keine Rücksicht, Fiorell«, wehrte Perdór den Hinweis auf seine Figur energisch ab. »Wir brauchen jedes Schwert. Und da möchte ich nicht abseits stehen und zusehen.« Prüfend tippte sein Zeigefinger auf die Spitze der Hiebwaffe, er verzog das Gesicht und zog die Kuppe hastig zurück. »Wer weiß, vielleicht bin ich es, der den entscheidenden Stich ausführt?«
    »Wer weiß, vielleicht seid Ihr es, den der erste Bolzen zwischen die Augen trifft?«, warf Fiorell mit ätzender Stimme ein. »Majestät, seid kein Narr, lasst mir wie üblich diesen Part. Setzt Euch auf einen Baum, nehmt von mir aus eine Schachtel Konfekt und eine Armbrust mit, sodass Ihr gelegentlich einen Bolzen ins Getümmel feuert.« Er warf sich vor seinem Herrn auf die Knie. »Doch bleibt aus den Zweikämpfen heraus, ich bitte Euch!«
    Bei aller Komik und Übertriebenheit, die Fiorell in seinen Auftritt legte,

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