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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zerschnitt die Finsternis. Auf der beleuchteten Anhöhe formierte sich eine zweite Streitmacht. Sie weckte den Anschein, in diesem Leuchten zur Erde hernieder gefahren zu sein.
    Die Schlacht in der Ebene geriet ins Stocken, Freund und Feind blickten gebannt auf die Erscheinung.
    »Meine Güte«, wisperte Fiorell, der aus mehreren Kratzern blutete und seinem Herrn nicht von der Seite gewichen war, »das ist die rogogardische Flagge!«
    »Rudgass, dieser unglaubliche Pirat«, lachte Perdór hysterisch auf. »Wo hat er die Leute her?« »
    Das daneben ist das Signum von Bardhasdronda«, ergänzte Fatja ungläubig. »Es müssen Leute aus Kalisstron bei ihm sein.«
    Ein weiterer Strahl durchbrach die dunkelroten Wolken.
    Das Licht fiel auf den Hügel im Rücken der Tzulandrier, wo man zunächst nur die Spitzen von Spießen, Piken und Speeren erkannte. Stück für Stück wurde das zweite Heer sichtbar, und die Tzulandrier jubelten auf. Eine breite Front aus Sumpfwesen marschierte über die Kuppe.
    Doch als die Fahnen besser zu erkennen waren, johlten die Männer auf dem »Wunderhügel« auf.
    »Ammtára«, lief es freudig durch die Reihen der Verteidiger in der Ebene. »Die Freie Stadt kommt zur Rettung!«
    Lorin, der an einer anderen Ecke des Feldes stand, staunte. Sein Herz, eben noch voller Beklemmung, füllte sich mit Zuversicht.
    Die wunderbaren Erscheinungen endeten nicht.
    Zwei weitere Lichtfinger, einer rechts und einer links der Ebene, suchten sich ihre Bahn durch die Dunkelheit. Dort, wo sie auf den Boden trafen, beleuchtete die silbrig schimmernde Helligkeit ein Meer aus Menschen. Laut erscholl der Name Lodriks aus ihrer Mitte.
    Norina, die einen Bogen bediente, umarmte den Kabcar. »Sie haben nicht vergessen, was du für sie getan hast, Liebster.«
    Lodrik betrachtete all die Menschen aus Tarpol und Tûris, die entgegen seiner Aufforderung zum »Blutfeld« geeilt waren. Seinetwegen. Der einstige Herrscher war so bewegt, dass er kein Wort hervorbrachte.
    Tokaro erschien an seiner Seite und drückte ihm vom Sattel aus die aldoreelische Klinge in die Hand. »Nimm sie. Es wird gleich losgehen.«
    Keine weiteren Toten. Gebt meinem Sohn nur einen Funken Einsicht. Lodrik räusperte sich. »Ergib dich, Govan«, verlangte er mit fester Stimme. »Wer seine Waffen niederlegt, wird verschont. Allen anderen möge ihr Gott gnädig sein.«
    Der ¢arije, der in der ersten Reihe kämpfte, ließ sein Pferd auf die Hinterhand steigen, drehte und wendete sich, um die Lage zu überblicken. Mit vom Wahnsinn entstelltem Gesicht drängte er sein Tier nach vorn.
    »Tzulan wird euch alle vernichten!«, brüllte er, und seine Stimme schnappte über. »Ich bin so kurz davor, ein Gott zu werden, da lasse ich mich von euch Abschaum nicht aufhalten. Meine Soldaten werden euch niedermachen!« Ohne Vorwarnung trennte er dem nächstbesten Ulldarter den Kopf vom Rumpf.
    Das war das Zeichen.
    Die Menschen und Sumpfwesen rannten aus allen vier Himmelsrichtungen herbei, um dem verhassten Herrscher ein Ende zu bereiten.
    Zvatochna verschwendete keine Zeit.
    Sie würde keinesfalls in diesem stinkenden, vom Blut der Toten aufgeweichten Morast sterben. Soll mein wahnsinniger Bruder seinen Kopf nur der Meute hinhalten. Sie wäre dann schon lange nicht mehr da.
    Heute mag ich verloren haben. Aber es gibt noch andere Gelegenheiten. Die erschöpfte Kabcara nutzte den schwachen Rest ihrer Magie, um ein Schwert aus dem Dreck aufzuheben, mit dem sie sich notfalls verteidigen konnte, und gab ihrem Pferd die Sporen.
    Ehe sich die Reihen der neuen Angreifer schlossen, jagte sie ihr Pferd durch die winzige Lücke und entkam den Feinden. Schnell wie der Wind galoppierte sie davon.
    Ihr Weg würde sie nach Granburg führen, um die Beziehungen ihrer Mutter zusammen mit ihren eigenen zu nutzen.
    Ich tauche eine Weile unter. Nur um gestärkt zurückzukehren. Zvatochna verschwendete keinen Blick nach hinten.
    Sie hatte mit diesem Kapitel abgeschlossen.
    Ziele für die eisenbeschlagene Deichsel Sinureds fanden sich genug um ihn herum, etliche ließen unter der Waffe ihr Leben. Doch seine Kraft half ihm gegen den Ansturm der zahlreichen Gegner irgendwann auch nicht mehr.
    Unter der Führung von Krutor, Lodrik und Tokaro gelang es den Freiwilligen schließlich, den legendären Kriegsfürsten niederzuringen, wenn auch Lodrik bei dem Angriff beinahe getötet worden wäre. Gerade noch rechtzeitig sprang Lorin ihm bei.
    Die beiden aldoreelischen Klingen besiegelten das

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