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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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schon zu weit unten, bis wir sie wieder einholen. Ganz abgesehen davon, dass Captain Short der ZUP ihre Version der Geschichte erzählen wird, und sie zumindest eine Untersuchung einleiten müssen. Nein, wir müssen näher herankommen und dann die Sprengladungen zünden. Selbst wenn wir den Sondierungsabschnitt nicht mehr erreichen, vernichten wir so zumindest alle Zeugen, die gegen mich aussagen könnten.«
    Da das Tarnshuttle über Abstandssensoren verfügte, die mit der Navigationssoftware verbunden waren, brauchten Opal und ihre Gehilfen sich keine Sorgen zu machen, dass sie gegen die Felswand oder Stalaktiten prallten.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir nah genug sind, um eine Signalverbindung zu kriegen?«, bellte Opal. Genau genommen klang es eher wie ein Winseln.
    Merv rechnete kurz. »Drei Minuten. Maximal.«
    »Wie tief sind sie dann?«
    Weiteres Rechnen. »Bei zweihundertfünfzig Kilometern.«
    Opal zwickte sich in die Nase. »Es könnte klappen. Wenn wir davon ausgehen, dass sie beide Sprengladungen an Bord haben, könnte die Explosion, selbst wenn sie nicht an der geplanten Stelle erfolgt, stark genug sein, um einen Riss in die Wand zu jagen. Das ist unsere einzige Möglichkeit. Falls es schief geht, haben wir immerhin noch Zeit, uns was Neues zu überlegen. Schick das Zündsignal, sobald sie bei einhundertsiebzig angekommen sind. Versuch's immer wieder, vielleicht haben wir Glück.«
     
    * * *
     
    Artemis hatte Mühe, seine Eingeweide im Körper zu behalten. »Die Karre könnte neue Kreiselstabilisatoren gebrauchen«, sagte er.
    Holly nickte nur. Sie musste sich voll konzentrieren, um einen besonders schwierigen Abschnitt voller Kurven und Felsvorsprünge hinter sich zu bringen.
    Artemis kontrollierte die Anzeigen auf dem Instrumentenbrett. »Wir sind jetzt bei einhundertsiebzig Kilometern. Opal wird versuchen, die Sprengladungen zu zünden. Sie kommt immer näher.«
    Mulch steckte den Kopf zur Tür herein. »Ist diese Achterbahnfahrt wirklich nötig? Ich habe ziemlich viel im Magen.«
    »Wir sind fast da«, sagte Artemis. »Gleich haben wir's hinter uns. Sagen Sie Butler, er soll die Tasche öffnen.«
    »Okay. Bist du sicher, dass Opal tut, was wir erwarten?«
    Artemis lächelte zuversichtlich. »Natürlich. Das entspricht der menschlichen Natur, und Opal ist jetzt ein Mensch, nicht wahr? Stopp, Holly. Halten Sie an.«
     
    * * *
     
    Merv tippte auf die Anzeige. »Sie werden's nicht glauben, Op... Miss Koboi.«
    Auf Opals Lippen zeichnete sich der Hauch eines Lächelns ab. »Lass mich raten. Sie haben angehalten.«
    Verdutzt schüttelte Merv den Kopf. »Ja, sie schweben bei zweihundert Kilometern. Warum tun die das?«
    »Es ist sinnlos, das zu erklären, Mervall. Sende einfach weiter das Zündsignal, aber flieg langsamer. Ich will nicht zu nah dran sein, wenn die Verbindung klappt.«
    Sie trommelte mit den Fingernägeln auf das Funkgerät, das der Eindringling zurückgelassen hatte. Es konnte nicht mehr lange dauern.
    Auf dem Gerät leuchtete ein rotes Lämpchen auf, und es fing leise an zu vibrieren. Opal lächelte und klappte den Bildschirm des Walkie-Talkies auf.
    Auf dem Monitor erschien Artemis' blasses Gesicht. Er versuchte zu lächeln, doch es sah gezwungen aus.
    »Opal, ich gebe Ihnen eine letzte Chance, sich zu ergeben. Wir haben Ihre Sprengladungen entschärft und die ZUP benachrichtigt. Es wäre besser für Sie, sich von Captain Short gefangen nehmen zu lassen, als sich mit einem bewaffneten Überschallshuttle anzulegen.«
    Opal klatschte in die Hände. »Bravo, Master Fowl, was für eine hübsche Geschichte. Aber jetzt erzähle ich dir mal, wie es wirklich aussieht. Ihr habt festgestellt, dass die Sprengladungen sich nicht entschärfen lassen. Allein die Tatsache, dass wir jetzt miteinander sprechen, bedeutet, dass mein Zündsignal eure Abschirmung jeden Moment durchbrechen kann. Ihr könnt die Ladungen auch nicht einfach abwerfen, weil ich sie dann im Schacht zünden werde, genau wie ich es ursprünglich geplant hatte. Und dann feuere ich einfach ein paar Wärmesucher auf euer Shuttle. Falls ihr hingegen versucht, weiterzufliehen, werde ich euch folgen und eure Abschirmung durchbrechen, bevor ihr den Parallelbereich verlasst. Und ihr habt keinen Kontakt zur ZUP, denn wir hätten jede Kommunikation mitbekommen. Also bleibt euch nichts anderes übrig als dieser armselige Bluff. Und er ist armselig. Ihr versucht ganz offensichtlich, mich aufzuhalten, bis die Eisenmasse an euch vorbei

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