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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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stachelkurze kastanienbraune Haar gab. Bevor sie klopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen, und Roots rosiges Gesicht erschien im Eingang.
    »Captain Short!«, brüllte er, dass sein grauer Bürstenhaarschnitt bebte. »Hierher, aber dalli!« Dann bemerkte er Holly, die neben seiner Tür stand. »Oh, da sind Sie ja. Kommen Sie rein, wir haben ein kleines Problem. Es geht um einen unserer Lieblingskobolde.«
    Holly folgte Root in das Büro. Foaly, der technische Leiter der ZUP, war bereits da, das Gesicht so dicht vor dem Plasmabildschirm an der Wand, dass er sich fast die Nasenhaare versengte.
    »Eine Videoaufzeichnung aus Howler's Peak«, erklärte Root. »General Scalene ist entkommen.«
    »Entkommen?«, sagte Holly. »Wissen wir, wie?«
    Foaly schnipste mit den Fingern. » D'Arvit! Darüber sollten wir nachdenken, anstatt ›Ich sehe was, was du nicht siehst‹ zu spielen.«
    »Für Ihren sarkastischen Smalltalk haben wir jetzt keine Zeit«, herrschte Root ihn an, und sein Gesicht färbte sich burgunderrot. »Das ist eine PR-Katastrophe. Scalene ist Volksfeind Nummer zwei, nur noch überboten von Opal Koboi höchstpersönlich. Wenn die Zeitungsfuzzis davon Wind bekommen, lacht sich ganz Haven über uns kaputt. Ganz zu schweigen davon, dass Scalene ein paar von seinen Koboldfreunden zusammenscharen und seine Bande reaktivieren könnte.«
    Holly trat an den Plasmabildschirm und stieß Foalys Kruppe beiseite. Ihre kleine Unterhaltung mit Commander Root konnte warten. Jetzt war Polizeiarbeit zu erledigen. »Was sehen wir da?«
    Foaly hob einen Abschnitt des Bildschirms mit einem Laserpointer hervor. »Howler's Peak, Koboldvollzugsanstalt. Kamera sechsundachtzig.«
    »Und was zeigt die?«
    »Den Eingang des Besuchsraums. Scalene ist reingegangen, aber nicht wieder rausgekommen.«
    Holly überflog die Kameraliste. »Keine Kamera im Raum selbst?«
    Root hustete, oder vielleicht war es auch ein Knurren.
    »Nein. Nach der dritten Atlantis-Konvention über die Rechte der Unterirdischen haben Häftlinge im Besuchsraum ein Anrecht auf Wahrung der Privatsphäre.«
    »Wir wissen also nicht, was sich da drin abgespielt hat?«
    »Nicht direkt, nein.«
    »Welches Genie hat sich dieses System eigentlich ausgedacht?«
    Trotz der ernsten Lage musste Root grinsen. Er genoss jede Gelegenheit, den selbstgefälligen Zentaur zu sticheln. »Unser vierbeiniger Freund hier hat das automatische Überwachungssystem von Howler's Peak entworfen, und zwar ganz allein.«
    Foaly schmollte, und wenn ein Zentaur schmollt, reicht seine Unterlippe fast bis ans Kinn. »Es liegt nicht am System. Das System ist idiotensicher. Jeder Häftling bekommt den üblichen Seeker-Sleeper in den Kopf eingesetzt. Selbst wenn es einem Kobold auf wundersame Weise gelingt zu fliehen, können wir ihn über Fernsteuerung ausschalten und wieder einsammeln.«
    Holly hob fragend die Hände. »Wo liegt dann das Problem?«
    »Das Problem liegt darin, dass der Seeker-Sleeper nicht sendet. Oder wenn er es tut, kriegen wir das Signal nicht.«
    »Das ist allerdings ein Problem.« Root zündete sich eine seiner scheußlichen Pilzzigarren an. Der Rauch wurde sofort von einem Luftrecycler auf seinem Schreibtisch aufgesogen. »Major Kelp ist mit einer mobilen Einheit draußen und versucht, ein Signal aufzufangen.«
    Trouble Kelp war vor kurzem zu Roots Stellvertreter ernannt worden. Er gehörte nicht zu der Sorte Officer, die gerne im Büro saßen, ganz im Gegenteil zu seinem kleinen Bruder, Corporal Grub Kelp, der sich nichts Besseres vorstellen konnte, als für den Rest seines Berufslebens an einem schönen, sicheren Schreibtisch zu hocken. Falls es Holly nicht gelang, die Beförderung abzuwenden, dann hoffte sie, wenigstens einen halb so guten Major abzugeben wie Trouble.
    Holly wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Plasmabildschirm zu. »Wer hat General Scalene denn besucht?«
    »Einer von seinen tausend Neffen. Ein Kobold namens Boohn. Das heißt im Koboldjargon offenbar so viel wie ›von edler Stirn‹.«
    »Den Kerl kenne ich«, sagte Holly. »Boohn. Die Kollegen von der Zoll- und Steuerbehörde glauben, dass er einer von denen ist, die hinter der Schmuggelaktion stecken. An dem ist gar nichts edel.«
    Foaly öffnete mit seinem Laserpointer eine Datei auf dem Bildschirm. »Hier ist die Besucherliste. Boohn meldet sich um sieben Uhr fünfzig Erdlandzeit an. Das zumindest kann ich dir auf Video zeigen.«
    Auf einem körnigen Bild sah man einen untersetzten Kobold im Eingangsflur

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