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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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des Gefängnisses, der sich nervös über die Augen leckte, während er vom Überwachungslaser abgetastet wurde. Sobald die Bestätigung, dass Boohn nichts hineinzuschmuggeln versuchte, da war, sprang die Besuchertür auf.
    Foaly scrollte die Liste hinunter. »Und hier haben wir Teil zwei. Um acht Uhr fünfzehn geht er wieder raus.«
    Boohn verschwand mit schnellen Schritten. Offensichtlich fühlte er sich in dem Gebäude nicht wohl. Die Kamera am Parkplatz zeigte ihn, wie er auf alle viere hinunterging und zu seinem Auto flitzte.
    Holly überprüfte die Liste sorgfältig. »Du sagst also, Boohn ist um acht Uhr fünfzehn wieder rausgekommen?«
    »Ja, genau das habe ich gerade gesagt«, erwiderte Foaly leicht gereizt. »Soll ich's noch mal wiederholen? Acht Uhr fünfzehn.«
    Holly schnappte sich den Laserpointer. »Wenn das stimmt, wie hat er es dann geschafft, um acht Uhr zwanzig noch mal rauszukommen?«
    Tatsächlich. Acht Zeilen weiter unten auf der Liste tauchte Boohns Name erneut auf.
    »Das habe ich schon gesehen. Muss eine technische Macke sein«, brummte Foaly. »Er kann nicht zweimal rausgegangen sein. Das ist unmöglich. So was kommt schon mal vor, eine Störung, weiter nichts.«
    »Es sei denn, beim zweiten Mal war er es gar nicht.«
    Der Zentaur verschränkte abwehrend die Arme. »Glaubst du vielleicht, daran hätte ich nicht schon selbst gedacht? Jeder, der Howler's Peak betritt oder verlässt, wird ein dutzendmal gescannt. Bei jedem Scan überprüfen wir mindestens achtzig Referenzpunkte im Gesicht. Wenn der Computer sagt, es war Boohn, dann war es Boohn. Kein Kobold schafft es, mein System zu überlisten. Die haben doch kaum genug Saft im Hirn, um gleichzeitig zu gehen und zu sprechen.«
    Holly ließ noch einmal das Video von Boohns Ankunft ablaufen. Sie vergrößerte seinen Kopf und stellte den Ausschnitt über ein Bildbearbeitungsprogramm schärfer.
    »Wonach suchen Sie?«, fragte Root.
    »Ich weiß nicht, Commander. Irgendetwas.«
    Es dauerte ein paar Minuten, aber schließlich wurde Holly fündig. Sie wusste sofort, dass sie Recht hatte. Ihr sechster Sinn summte wie ein Bienenstock in ihrem Nacken. »Sehen Sie hier«, sagte sie und vergrößerte Boohns Stirn. »Eine Schuppenblase. Dieser Kobold steht kurz vor der Häutung.«
    »Und?«, sagte Foaly verdrossen.
    Holly wechselte auf das Video von Boohns Weggang.
    »Hier hat er keine Blase.«
    »Dann ist ihm eben eine Blase geplatzt. Na und?«
    »Nein, es ist nicht nur das. Beim Reingehen war Boohns Haut fast grau. Jetzt ist er leuchtend grün. Er hat sogar ein Tarnmuster auf dem Rücken.«
    Foaly schnaubte verächtlich. »Nützt ihm viel, hier in der Stadt.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Captain?«, fragte Root und drückte seine Zigarre aus.
    »Boohn hat sich im Besuchsraum gehäutet. Aber wo ist die Haut?«
    Schweigen breitete sich aus, während die beiden anderen die Vermutung verdauten, die in dieser Frage lag.
    »Könnte es funktionieren?«, fragte Root drängend.
    Foaly hatte es beinahe die Sprache verschlagen. »Bei den Göttern, ja, ich glaube schon.«
    Der Zentaur zog eine Tastatur heraus, und seine dicken Finger flogen über die gnomischen Buchstaben. Auf dem Bildschirm erschien ein neues Videofenster. In dem Video verließ ein Kobold den Raum. Er sah Boohn sehr ähnlich. Aber irgendetwas stimmte nicht. Foaly zoomte auf den Kopf des Kobolds. Bei starker Vergrößerung sah man, dass die Haut des Kobolds schlecht saß. An einigen Stellen waren Löcher, und an der Taille schien er ein paar Falten festzuhalten.
    »Er hat es getan. Ich glaub's einfach nicht.«
    »Das war geplant«, sagte Holly. »Das war keine spontane Aktion. Boohn wartet, bis die Häutung ansteht. Dann besucht er seinen Onkel, und sie schälen ihn aus seiner Haut. General Scalene schlüpft in die Haut und marschiert einfach zur Tür hinaus, ohne dass irgendein Scanner aufmuckt. Als Boohns Name zum zweiten Mal auf der Liste auftaucht, hältst du es für eine Störung. Einfach, aber absolut genial.«
    Foaly ließ sich auf einen der für ihn maßgearbeiteten Bürostühle sinken. »Das ist unglaublich. Kriegen Kobolde so was auf die Reihe?«
    »Soll das ein Scherz sein?«, sagte Root. »Eine gute Koboldnäherin kann eine Haut ohne einen einzigen Riss ablösen. Daraus machen sie ihre Kleider, wenn sie mal welche anziehen.«
    »Das weiß ich. Was ich meinte, war: Können Kobolde sich so was ausdenken? Ich habe da meine Zweifel. Wir müssen Scalene schnappen und herausfinden, wer das

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