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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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er wirklich verdient hatte. Wenn ihre tägliche Arbeit erledigt war, kehrte sie in ihre Wohnung zurück, wo die Luft abgestanden war, spürte, wie die Katzen ihr um die Beine strichen, und schlüpfte in eine alte Jogginghose und ein T-Shirt . Doch statt sich vor dem Fernseher zusammenzurollen und zu genießen, dass sie tun und lassen konnte, was sie wollte, stocherte sie in ihrer Singlemahlzeit herum, warf die Reste in die Mülltonne und legte sich ins Bett, wo sie stundenlang wach blieb und an die Decke starrte.

Kapitel 28
    Als Georgie in die Küche kam, klickte Ed rasch in die Ecke des Computerbildschirms, um das Fenster zu schließen, doch er war nicht schnell genug, und Georgie sah, dass er an einer PowerPoint-Präsentation gearbeitet hatte – vermutlich für die Eröffnungsfeier am nächsten Tag. Auf dem Laptop war nun ein Brief, an dem er demonstrativ zu schreiben vorgab.
    «Oh, meine Güte, musst du heute Abend noch arbeiten?» Georgie seufzte voll übertriebenem Mitgefühl auf. «Also wirklich, Ed, im Augenblick schuftest du den lieben langen Tag, und mit all den Abendterminen und Übernachtungen wirst du sicherlich ganz erschöpft sein.»
    Sie sah, wie sein Blick nervös von ihr zum Laptop huschte, dann blinzelte er rasch. «Ja, ich hatte in letzter Zeit viel zu tun, aber, äh, da das Kleine unterwegs ist, muss ich mich noch mehr anstrengen, du weißt schon, Pluspunkte sammeln und so.»
    Georgie ballte die Fäuste fest hinter ihrem Rücken zusammen. Dieses Ekel! Das Baby als Entschuldigung für seine vielen «Überstunden» herzunehmen. Kalte, fast schon genüssliche Wut wallte in ihr hoch.
    «Ed», meinte sie dann. «Ich habe dich die ganze Zeit schon fragen wollen, was eigentlich aus der Eröffnung des Atriumprojekts geworden ist. Letzte Woche hast du noch so aufgeregt davon gesprochen, sie müsste doch jetzt bald stattfinden.»
    Er zögerte kaum wahrnehmbar. «Ach das», meinte er beiläufig, ohne den Blick vom Laptop zu nehmen, «das liegt allesgerade auf Eis. Auf unbestimmte Zeit, weißt du. Es ist noch kein neuer Termin festgelegt, aber ich denke nicht, dass es vor dem Herbst etwas wird.»
    Georgie musste aufpassen, dass ihr bei so viel Unverfrorenheit nicht der Mund offen stehen blieb. Hielt er sie eigentlich für komplett bescheuert? «Wie schade!» Sie legte ihm in gespieltem Mitgefühl eine Hand auf die Schulter. «Das sollte doch dein großer Moment werden. Wie enttäuschend für dich. Na ja, und für mich auch. Ich wäre zu gern dabei gewesen und hätte deinen Triumph mit dir geteilt.»
    Ed wand sich ein wenig und streifte ihre Hand ab, bevor er sich räusperte. Gut, dachte Georgie. Wenigstens sorgt sein Gewissen noch dafür, dass ihm unwohl bei der Sache ist. «Vor allem, nach dem wir so viel durchgemacht haben», fuhr sie fort. «Die Sache, äh, mit dieser Frau. Ich will, dass alle Welt sieht, wie sehr du zu uns stehst, wie wir alle zusammenhalten.» Ed schien in dem gepolsterten Lederstuhl zu schrumpfen.
    «Na, dann!» Sie zauste ihm durch das sorgfältig zurückgestylte Haar, weil sie wusste, dass er das hasste. «Vielleicht kann ich dann ja mit dem Baby im Tragetuch vorbeikommen, wenn ein neuer Termin feststeht.» Während sie sich von ihm entfernte, warf sie noch einen Blick über die Schulter und sah seinen entsetzten Gesichtsausdruck.
    Das Abendessen – bei dessen Zubereitung Libby mitgeholfen hatte – war eine reichlich knoblauchlastige Angelegenheit. Bouillabaisse mit Knoblauchbrot und Spinat, Schinkenspeck und Salat mit Walnüssen und Knoblauchdressing. Sie sah, wie Ed zögerte, doch dann nahm er auf Libbys Drängen eine kleine Portion, schließlich eine größere, weil es ihm so gut schmeckte, und Georgie wusste, dass er nicht widerstehen könnte. Zum Nachtisch gab es Himbeeren mit Sahne, und Ed rieb sich zufrieden über den Bauch, bevor er diskret seinen Atem testete, indem er gegen seine Handhauchte. Doch der Duft nach Knoblauch kam stets in der Nase des Gegenübers an, dachte Georgie und lächelte in sich hinein.
    Später, als Libby im Bett lag und die Küche aufgeräumt war, sah sie aus dem Augenwinkel, wie Ed den Laptop sorgfältig in seine Tasche packte. «Oh, ich habe vergessen zu sagen, dass ich morgen Abend ein Meeting habe», meinte er beiläufig. «Doch ich komme vorher noch nach Hause, um mich umzuziehen.»
    «Oh, wie schade! Libby hat morgen etwas Tolles vor. Sie geht erst mit Sophie ins Kino und übernachtet dann bei ihr. Ich hatte gehofft, dass wir miteinander essen

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