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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Albtraum!»
    Flick setzte sich lachend auf. «Das ist unsere absolute Spezialität – schwierige Hausbesitzer.»
    «Super. Ich muss jetzt weiter.» Tim hielt inne und sah erneut zu Georgies Schreibtisch hinüber. «Könnten Sie sie bitten, mich auf dem Handy anzurufen, wenn es in meinem Haus irgendwelche Probleme geben sollte?» Und damit verließ er das Büro.
    Flick lächelte. «Ich war gerade in der Gegend», hatte er gesagt. Ja, klar.
     
    Nachdem Flick gegangen war, hatte Georgie die Arbeitsflächen aus gebürstetem Stahl, Marmor und Granit, die keinen Fleck verziehen, mit zornigem Eifer poliert, bis sie glänzten und ihr Spiegelbild verschwommen darauf zu erkennen war. Sie hatte es angestarrt und sich nach links und rechts gedreht, um sich eine Georgie vorzustellen, die Ed vielleicht mehr liebte. Als sie losfuhr, um Libby von der Schule abzuholen, sah die Küche aus wie auf einem Werbeplakat für Luxuseinrichtungen.
    Libby, die sich aus der ungewöhnlich langen und festen Umarmung ihrer Mutter gewunden hatte, plapperte wie üblich den gesamten Heimweg über. Georgie hörte mehr zu, als selbst zu sprechen, und war erleichtert, dass wenigstens für Libby alles unverändert zu sein schien. Doch selbst wenn sie ihr Empfinden als Ehefrau außer Acht ließ, blieb die Frage: Wie hatte Ed Libby so hintergehen können? Die Erkenntnis, wie Libbys Zukunft aussehen könnte, traf Georgie wie ein Blitz, und Libby quietschte auf: «Mummy, du zerquetschst mir ja die Hand. Lass mich los! Ich kann schon allein über die Straße gehen.»
    Unterwegs hatten sie beim Blumenladen haltgemacht. Georgie war der festen Ansicht, dass sie das Haus nur mit etwas Geschmackvollem dekorieren müsse, damit Ed erkannte, wie stilsicher sie eigentlich war. Was für eine gute Ehefrau sie war. Georgie war in die Kühle des Ladendschungels eingetreten und sah sich um, während Libby ihr plappernd folgte. Die Floristin tauchte hinter einer riesigen Strelitzie auf. «Hal lo , Mrs   Casey, wie geht es Ihnen? Wollen Sie ein paar Tulpen mitnehmen? Es gibt schon fast keine mehr, aber ich habe hier drüben noch ein paar hübsche Farbmischungen. Sind die nicht wunderschön, und so üppig? Ich habe aber auch noch Anemonen, wenn Sie die lieber wollen. Sind gerade reingekommen. In einem wunderschönen Blutrot.»
    Doch hier stand nicht die Georgie der handgebundenen Bukette und Wiesensträuße. Kühl wandte sie sich von den zahlreichen bonbonfarbenen Blumen ab und betrachtete ein paar strenge Weidenzweige. Zur deutlichen Überraschung der Floristin verließ Georgie schließlich das Geschäft mit einem steifen und sehr plastisch wirkenden Gebinde. Alles musste perfekt sein.
    Als sie zu Hause angekommen waren, hatte Libby große Augen gemacht. «Mein Gott, Mummy. Wo sind denn all unsere Sachen hin?»
    «Alles, was dir gehört, ist in deinem Zimmer, wo es hingehört», hatte Georgie mit einem knappen Lächeln geantwortet. «Und meine und Daddys Sachen habe ich weggeräumt.»
    «Daddy hat ja gar keine eigenen Sachen. Nur Unterlagen.»
    Georgie zuckte zusammen. Also hatte selbst Libby es bemerkt. «Lauf nach oben und schau es dir an. Ich hatte schon total vergessen, welche Farbe der Teppich unter all deinen Büchern und Puppen hat.»
    Libby hatte einen Schmollmund gezogen. «Ich mag das eben so. Ich finde alles wieder, wenn es da liegt, wo
ich
es hingelegt habe. Jetzt muss ich alles wieder rausholen. Und dabei war ich gerade mitten in einer Geschichte.» Sie stolzierte nach oben und ließ Georgie in der makellosen Küche zurück, wo sie ihr ein Glas Milch einschenkte.
     
    Libby sah sich gerade eine DVD an, und das Abendessen war in Vorbereitung, als Georgie hörte, wie Ed den Schlüssel ins Schloss schob. Es war irgendwann nach sieben Uhr. Bevor sie sich umdrehte, um ihn anzusehen, überkam sie eine heftige Anspannung, und sie hatte plötzlich fürchterliche Angst. Doch er verhielt sich wie immer und gab ihr einen kurzen Kuss, während sie sich zu erinnern versuchte, wie sie normalerweise reagierte.
    Ed blickte sich um und stieß einen Pfiff aus. «Du warst fleißig. Hast du heute nicht gearbeitet?»
    «Nur heute Nachmittag nicht.»
    Einen Moment lang starrte Ed die Vase mit den Weidenzweigen an, dann hob er die Hand und arrangierte einige Zweige so, dass sie weiter vorragten. Schließlich nickte er und ging ins Wohnzimmer, um Libby zu begrüßen. Während Georgie ihn aus der Küche beobachtete, krallte sie sich mit den Händen so fest in die Granitarbeitsplatte,

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