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Die Rache der Engel

Die Rache der Engel

Titel: Die Rache der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Sierra
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also nichts über Elias erzählen?«
    Ellen Watsons Gesichtsausdruck verdüsterte sich.
    » Nicht ohne schriftliche Anweisung seitens des Leiters der NSA , Michael Owen. Sie kennen ihn, oder etwa nicht?«
    » Schade«, schnaubte die Frau. » Aber ich gehe davon aus, dass Sie mir zumindest sagen können, was Fabers Ehefrau dem NSA -Agenten mitgeteilt hat, der sie vernommen hat. Wissen Sie, ob sie über die Arche gesprochen haben? Hat sie Ihnen etwas von der geheimen Obsession ihres Mannes für diese biblische Reliquie erzählt?«
    Hale konnte den ironischen Unterton ihrer Fragen nicht würdigen. Mehr noch, er wusste, alles würde noch schlimmer werden, wenn er keine überzeugende Antwort gab.
    » Ich fürchte, die Vernehmung verlief weitaus prosaischer, als Sie es sich vorstellen, Ms Watson«, sagte er schließlich.
    » Prosaisch?«
    » Mein Agent hatte keine Zeit, sich ausgiebig mit Fabers Frau zu unterhalten. Es gab einen kleinen…«– Hale suchte nach einem möglichst harmlosen Wort– » Zwischenfall.«
    » Was für einen Zwischenfall?«
    Jenkins’ Augen funkelten.
    » Derzeit verfüge ich nur über konfuse Details«, gab Hale unwillig zu. » Aber kurz bevor ich mit Ihnen in dieser Sitzung zusammentraf, erhielt ich Informationen des Agenten, den wir nach Santiago geschickt hatten, von Colonel Nicholas Allen, und es waren keine guten Nachrichten.«
    » Das verstehe ich nicht«, entrüstete sich Ellen.
    » Ja, denn Sie wissen schließlich nicht, dass Colonel Allen heute Nacht in eine Schießerei geriet, bei der anscheinend Mrs Faber getötet werden sollte.«
    » Man hat versucht, Julia Álvarez umzubringen?«
    » Machen Sie sich keine Sorgen. Bei der Schießerei wurde niemand verletzt. Tatsache ist, dass die Frau unter dem Schutz unseres Mannes stand und… und… Es trifft wohl zu, dass die beiden während ihres Gesprächs Opfer eines EM -Angriffs wurden. Allen war eine Stunde außer Gefecht gesetzt, und die Frau ist verschwunden. Gerade ist die Anweisung hinausgegangen, nach ihr zu suchen.«
    » Wie bitte? Ein EM -Angriff? Ein Angriff mit elektromagnetischer Strahlung?« Tom Jenkins kam aus dem Staunen nicht heraus. » Mitten in einer spanischen Stadt? Sind Sie sich sicher? Das klingt so, als würde man die Russen beschuldigen, einen Supermarkt in New Hampshire mit nuklearen Langstreckenwaffen anzugreifen.«
    » Ich verstehe, dass Ihnen das merkwürdig vorkommt. Der Einsatz von elektromagnetischen Waffen ist auf Versuche des Verteidigungsministeriums beschränkt, aber mehrere feindliche Länder kennen die Grundlagen dieser Technik. Wenn Sie im Internet nachsehen, erhalten Sie den Eindruck, dass sie der Öffentlichkeit allgemein bekannt sind.«
    » Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Mr Hale«, protestierte Ellen, ohne den Geheimdienstattaché aus dem Blick zu lassen.
    » Die NSA geht davon aus, dass ein Feind der Vereinigten Staaten hinter unserem Rücken einen Drachen ausbrütet«, stammelte er. » Und zwar einen sehr großen Drachen.«
    » Würden Sie ein Geheimnis verraten, wenn Sie bezüglich der Identität dieses feindlichen Wesens etwas expliziter wären, Mr Hale?«, fragte Watson mit unverhohlen ironischem Unterton.
    Der kleine Mann strich nervös über seine Glatze.
    » Das, was ich Ihnen jetzt sage, muss unbedingt zwischen diesen vier Wänden bleiben«, warnte er streng. » Haben Sie mich verstanden?«
    » Aber natürlich«, erwiderte Ellen lächelnd.
    » Ich werde es Ihnen so einfach wie möglich erklären, Ms Watson. Meine Behörde glaubt, dass jemand in der Türkei und Armenien, der mit mobilen EM -Waffen umgehen kann, sich für Faber interessiert. In unserem Fall wurde zuerst Martin Faber aus dem Verkehr gezogen, und nun ist seine Frau dran.«
    » Denken Sie, das hat etwas mit dieser ›Ararat-Anomalie‹ zu tun?«, fiel ihm Jenkins ins Wort.
    » Das wissen wir nicht.«
    Nun hakte auch die Frau nach.
    » Und die NSA meint, dieser so hervorragend bewaffnete Feind soll die… die PKK sein? Sie wollen sich wohl über mich lustig machen!«
    Richard Hale war ins Schwitzen gekommen, er deutete nun auf die Aktenmappen mit dem CIA -Logo, die er den beiden kurz vor Beginn der Sitzung auf den Tisch gelegt hatte.
    » Das ist alles, was ich Ihnen derzeit geben kann«, erklärte er. » Wenn Sie die Dossiers ansehen, finden Sie einen vollständigen Bericht über die Begleitumstände des Verschwindens von Agent Faber. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass sie wussten, dass Faber einer von uns ist, so

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