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Die Rache der Engel

Die Rache der Engel

Titel: Die Rache der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Sierra
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eine Sammlung alter Luftaufnahmen, die in seinem Arbeitsgebiet aufgenommen worden waren, per Diplomatenpost nach Jerewan zu schicken. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1960 bis 19 71 . Sie wurden heimlich von den Aufklärungsflugzeugen U 2 und SR - 71 sowie von unserem Spionagesatelliten KH - 4 aufgenommen, und alle zeigen den Berg Ararat. Also genau den Ort, wo Faber jetzt verschwunden ist. Netter Zufall, nicht wahr?«
    » Haben Sie gerade KH - 4 gesagt?«, brummte Hale. » Das ist doch Schrott aus der Kennedy-Ära, Mr Jenkins. Die Dinger sind doch schon seit Jahren außer Betrieb!«
    » Darum geht es nicht«, wies ihn der Präsidentenberater zurecht. » Die Aufnahmen des vierten Typs der Keyhole-Serie, die Faber anforderte, wurden seinerzeit als sehr heikles Material eingestuft. Vergessen Sie nicht, dass der Ararat die natürliche Grenze zwischen der Türkei und der damaligen Sowjetunion darstellte, und dass die Weitergabe der Aufnahmen zu schwerwiegenden diplomatischen Verwicklungen hätte führen können. Vielleicht sogar zu einem Krieg.«
    » Ich nehme an, dass Sie mir nun verraten werden, was Faber so sehr an diesen Fotos interessiert hat.«
    » So ist es, Mr Hale. Und ich bitte Sie, uns Ihrerseits mitzuteilen, was Sie diesbezüglich wissen. Auf diesen Aufnahmen war auf einer Anhöhe in etwa fünftausend Metern Höhe etwas zu erkennen, was die halbe Auswertungs-Abteilung der CIA jahrelang beschäftigt hat. Sie haben es als die ›Ararat-Anomalie‹ bezeichnet. Anfangs dachten sie, es sei eine sowjetische Spionage-Anlage, doch die Struktur, deren Umrisse sich deutlich vom Rand eines Gletschers dicht beim Gipfel abheben, konnte letztlich mit nichts Bekanntem identifiziert werden.«
    Jenkins nahm die Fernbedienung des Beamers an sich und ging zu seinem Laptop. Dann zeigte er das Schwarz-Weiß-Foto eines Berggipfels. Mit einem roten Kreis markiert, war etwas in der Größe eines Atom-U-Boots mit einem spindelförmigen Profil und geraden Seiten unter einer dünnen Schneeschicht zu erahnen. Es war schwarz und schien in der Sonne zu schimmern.
    » Ist das vielleicht ein Bunker der Sowjets?«, spekulierte der Attaché.
    » Sie wissen genauso gut wie ich, dass das nicht zutrifft, Mr Hale.«
    Aus Tom Jenkins’ Worten klang absolute Überzeugung.
    » Alte Hasen wie Sie kennen doch die Geschichte«, sprach er weiter. » Selbst die CIA ist zu dem Schluss gekommen, dass das Ding, das auf dem Parrot-Gletscher parkt, nur die Arche Noah sein kann. Oder täusche ich mich?«
    » Ich bin leider Atheist, Mr Jenkins. Mir kommt das alles spanisch vor«, stellte Hale klar.
    » Es sollte Ihnen aber hebräisch vorkommen, Mr Jenkins!«
    Dieser Einwurf ohne jeglichen ironischen Unterton stammte von der jungen Frau, die am Ende des Sitzungsraumes an dem Feuerlöscher neben der Tür lehnte.
    » Schon gut, dann geht es meinetwegen um hebräische Geschichten«, gab der Attaché nach.
    Die Frau, ein eher dunkler Typ, legte die unverwechselbare Haltung einer Person an den Tag, die einige Zeit beim Militär gewesen ist.
    » Wenn Sie mir eine weitere Äußerung gestatten, meine Herren«, sprach sie weiter, » ich würde mich gerne noch genauer festlegen und von sumerischen Geschichten sprechen.«
    » Wieso denn sumerisch?«
    » Die ursprüngliche Geschichte der Sintflut ist sumerisch, Mr Hale. Jeder, der sich mit Alter Geschichte befasst, weiß, dass die Sumerer als Erste einen Bericht über die Sintflut aufgezeichnet haben, in dem von einem rettenden Kasten die Rede ist.«
    » Verzeihung, wer sind Sie?«
    » Ellen Watson«, stellte sich die junge Frau vor, indem sie einen Schritt vortrat und Hale ihre feingliedrige, gepflegte Hand reichte. » Ich arbeite auch für das Präsidentenbüro. Könnten wir bitte zur Sache kommen?«
    » Ja, dafür wäre ich Ihnen dankbar.« Der Attaché lächelte und schaltete den Beamer aus und das Zimmerlicht an.
    » Gut«, willigte Watson ein. » Erzählen Sie mir vom Elias-Projekt, für das Martin Faber gearbeitet hat.«
    Dem Geheimdienstattaché der Botschaft drehte sich der Magen um. ›Wie zum Teufel…?‹
    » Sie sprechen vom Elias-Projekt?«
    » Sie sagen es.«
    Rick Hale schluckte.
    » Bevor ich darüber spreche, muss geklärt sein, welche Zugangsstufe für Staatsgeheimnisse Sie haben, Ms Watson. Schließlich geht es um die nationale Sicherheit.«
    » Ich habe die Zugangsstufe vom Weißen Haus, Mr Hale«, erwiderte sie.
    » Das tut mir leid. Das genügt nicht. Zumindest nicht hier.«
    » Sie werden mir

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