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Die Rache der Flußgoetter

Die Rache der Flußgoetter

Titel: Die Rache der Flußgoetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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muß es auch einen angemessenen Veranstaltungsort geben.«
    »Das Problem ist mir bekannt«, erklärte ich ihnen. »Aber in dieser Hinsicht sind Städte wie Pompeji oder Capua Rom gegenüber im Vorteil. Sie sind reich und sehr klein. Ich habe in beiden Amphitheatern Munera gesehen, und selbst wenn auch die Bewohner der umliegenden Dörfer erscheinen, kommen sie mit einem Fassungsvermögen von vier- bis fünftausend Besuchern aus. In Rom müßte ein Amphitheater mindestens dreißigtausend Zuschauern Platz bieten, selbst wenn wir nur erwachsene, männliche freigeborene Bürger zulassen, wie es das alte Gesetz vorschreibt, wie ich betonen möchte.«
    »Ich habe noch nie gesehen, daß diese Vorschrift auch wirklich durchgesetzt wurde«, sagte Milo wehmütig. »Und wenn man meiner Frau bei den Kämpfen ihren Platz in der ersten Reihe verweigern würde, müßte ganz Rom dafür büßen.«
    Seine Männer lachten, wenn gleich ein wenig beklommen.
    Milos Frau war Fausta, die Tochter des Diktators Sulla und selbst nach patrizischen Maßstäben hochnäsig.
    »Da hast du es«, sagte ich. »Wenn man die Frauen, die hier lebenden Ausländer und die Freigelassenen mit eingeschränkten Bürgerrechten hinzurechnet, braucht man ein Amphitheater mit einem Fassungsvermögen von zweihunderttausend. Wer könnte solche Kosten überhaupt tragen? Nur Crassus, und der hat alles in seinen ausländischen Feldzug gesteckt. Pompeius wäre vielleicht dazu in der Lage gewesen, doch er hat alles für sein Theater ausgegeben. Lucullus hat sich ins Privatleben zurückgezogen und gibt sein Geld nur noch für sich selbst aus.
    Wer bleibt da noch übrig?«
    »Vielleicht kommt Caesar als sehr reicher Mann aus Gallien zurück«, sagte Milo.
    Jetzt begriff ich, wohin dieses Gespräch führen sollte. »Das ist durchaus wahrscheinlich. Er hat ein ziemliches Vermögen angesammelt. Selbst die wilden Gallier, die Hosen tragen, sind wohl doch nicht ganz die verarmten Barbaren, für die wir sie gehalten haben. Er hat große Mengen Gold undSilber erbeutet, ganz zu schweigen von all den Sklaven.«
    »Ich kann ihn nicht auf die Sache ansprechen«, sagte Milo.
    »Es ist natürlich nichts Persönliches, aber jeder weiß, daß ich Cicero unterstütze, während Clodius Caesars Mann ist. Du hingegen bist mit seiner Nichte verheiratet.«
    »So ist es«, bestätigte ich. Das war allerdings möglicherweise eine weit weniger feste Verbindung, als er annahm, aber ich hatte nicht vor, meinen Einfluß gegenüber einem so wichtigen Mann herunter zuspielen. Und es war auch ganz bestimmt nicht der geeignete Moment, ihm davon zu berichten, daß meine Familie sich anschickte, in Pompeius' Lager überzuwechseln. »Ich könnte das Thema zur Sache bringen, wenn ich ihm das nächste Mal schreibe. Das tue ich fast jede Woche.«
    »Schließlich wurde in Rom seit der Basilika Julia kein öffentliches Gebäude mehr zu Ehren seiner Familie errichtet«, meinte Milo, »und das liegt Jahrhunderte zurück.« Er erhob sich von seinem Stuhl und nickte den anderen kurz zu. »Ädile, möchtest du ein Stück mit mir gehen? Ich habe noch andere Angelegenheiten mit dir zu besprechen.« Das klang schon plausibler. Roms Mangel an einem anständigen Amphitheater war gewiß kein Thema, dem Titus Milo große Beachtung schenken würde.

    Weiteres Herumgerenne war zwar das letzte, was ich brauchte, doch wir schritten vertraulich durch die Säulenhalle, die den Übungshof umgab. »Decius«, sagte Milo, als wir allein waren, »ich habe gehört, du willst die Machenschaften der publicani durch leuchten, speziell die Staatspächter aus der Bauwirtschaft.«
    »Neuigkeiten verbreiten sich rasch«, meinte ich nur.
    »Dann stimmt es also? Das hatte ich befürchtet. Decius, es ist dir vielleicht nicht klar, aber du könntest dabei einigen der wichtigsten Männer Roms in die Quere kommen.«
    »Die Leute machen schon den ganzen Tag unsubtile Andeutungen in der Richtung«, erzählte ich ihm, »am deutlichsten Sallustius Crispus.« »Die kleine Ratte. Nun, selbst eine Ratte kann hin und wieder recht haben, und diesmal ist es so.«
    »Aber warum?« Ein schrecklicher Verdacht beschlich mich.
    »Ich hoffe, du bist nicht selbst in dieses mörderische Geschäft verwickelt, mein alter Freund?«
    »Nicht persönlich, aber einige meiner Klienten sind es, und sie haben mich in dieser Sache bereits angesprochen. Sie wollen keine offizielle Untersuchung durch einen Ädilen.«
    Ich blieb stehen und sah ihn an. »Das wollen sie also

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