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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Trommelschlag. Die Schreie der letzten Opfergabe verklangen schließlich, als Feuer aus dem offenen Schädel schlug. Die Tafelgesellschaft zeigte Stolz, denn es war eine gute Sache, das Opfer zu haben, das die letzten Schreie ausstieß; die vom gelben Clan hingegen wirkten niedergeschlagen, war ihre Opfergabe doch gestorben, ehe man den Schädel auch nur abgenommen hatte. Leise Flüche folgten dem Schamanen, als er aus dem Zelt schlich, um seine Schmach zu verbergen. Der älteren Form des Rituals folgend, wurde am Tisch mit dem zuletzt verschiedenen Opfer der leere Schädel mit Öl gefüllt und neu entzündet, um das Festmahl in grelles Licht zu tauchen, während der Leichnam unter der Tafel rohes Fleisch spendete, das im Verlauf des Mahls herausgeschnitten wurde.
    Weitere Diener traten ein und brachten große Servierteller mit dünnen Scheiben Fleisch darauf, den Leichen von Opfern entnommen, die noch Augenblicke zuvor am Leben gewesen waren – das rohe Fleisch des Mondopfers.
    Mit feierlichem Schwung reckte Jubadi eine Scheibe in die Höhe und warf sie dann als Opfer für die Ahnen in die rauchende Kohlenpfanne zu Füßen des Podiums.
    Tamuka lehnte sich zurück und nahm sich eine Hand voll von dem rohen Fleisch, nickte voller Freude über die voll gemaserte Struktur und tunkte es ins Knochenmark, um es anschließend voller Genuss zu verspeisen. Krüge voller fermentierter Pferde- und Viehmilch wurden aufgetragen, und die Clanhäuptlinge äußerten geräuschvolle Zustimmung zu diesen reichhaltigen Getränken, ehe sie die Köpfe zurückwarfen und ihre Krüge in einzelnen langen Schlucken leerten. Sie schrien und bellten und lachten und neckten sich gegenseitig auf anzügliche Art und Weise.
    Kessel mit frisch entnommenem warmem Blut landeten auf jedem Tisch, und die Krieger schubsten sich voller Eifer gegenseitig aus dem Weg und tauchten die gerade geleerten Krüge ein. Mehr als einer packte gleich den ganzen Eisenkessel, entriss ihn den Rivalen und kippte sich den Inhalt in den Mund, wobei ihm heißer klebriger Schaum übers Gesicht lief und auf die Lederrüstung platschte. Protestgeheul begleitete dieses Vorgehen der Stärkeren, und alle konnten von Glück sagen, dass hier nur Besteckmesser erlaubt waren, oder es wäre noch mehr Blut geflossen, diesmal Blut der Horde.
    Jubadi nutzte sein Vorrecht und nahm sich den ganzen Eimer, ohne darum kämpfen zu müssen. Er trank ihn nur halb leer und bot den Rest in einer Schaustellung von Diplomatie Muzta an, der schweigend austrank.
    Das wüste Fressen verlor nun an Schwung, und es wurde tief und ausgiebig gerülpst; Schamanenhelfer deuteten jeden Rülpser im Hinblick auf seine Symbolik, und die Krieger nickten beifällig, da ihnen allen mehr Pferde und mehr Nachkommen versprochen wurden. Die Anzahl der getöteten Feinde stand nicht zur Debatte, denn im laufenden Jahr zog man nur gegen Vieh ins Feld, und dieses Wild brachte weder Ehre noch Ansehen mit sich, wie geschickt oder tödlich es inzwischen auch geworden war.
    Endlich reichte schon der Anblick weiterer Nierenpasteten, gebräunter Wurst oder fein gekochter Rippchen, damit sich Tamuka der Magen umdrehte, und er lehnte sich ächzend zurück. Ein Hauch von Ehrlosigkeit war damit verbunden, als Erster satt zu werden, aber als Schildträger hielt Tamuka es nicht für nötig, Rücksicht auf solch triviale Kleinigkeiten zu nehmen. Er fing einen kurzen Blick Vukas auf; ein schmales Lächeln lief über die Züge des Zan Qarth, als hätte Tamuka eine Schwäche verraten. Mit geräuschvollem Getue packte Vuka einen kompletten Schenkelknochen und knackte ihn mit den Zähnen. Er hielt ihn senkrecht und saugte das Mark aus, ehe er die leere Schale über die Schulter warf.
    Frische Krüge mit fermentierter Milch wurden aufgetragen, aber Tamuka nippte nur an dem angebotenen Trunk und genoss das Gefühl der Zufriedenheit, das sich langsam ausbreitete.
    »Wir speisen gut an der Tafel unseres Qar Qarth! Zehn Umkreisungen Leben für unseren Qar Qarth Jubadi«, schrie Gorn, Häuptling des Clans der drei roten Pferde, sprang auf den Tisch und hob den Krug zum Gruße. Ein lauter Schrei stieg im Zelt auf und wurde aufgegriffen von den Ehefrauen, Konkubinen und Kindern, die sich vor der Jurte versammelt hatten. Der Schrei hallte den Hügel hinab und brauste durch das gewaltige Lager, getragen von Hunderttausenden Stimmen, die den Namen Jubadis riefen.
    Tamuka lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er solche Macht hinausgeschrien

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