Die Rache der Horror-Reiter
sollen sie sterben!« Sein satanisches Lachen stach in den dunklen Himmel.
Und die Hölle konnte jubilieren…
***
Suko war noch immer bewußtlos.
Nicht einmal ein leises Stöhnen hatte er von sich gegeben. Es mußte ihn doch stärker erwischt haben, als ich angenommen hatte. Ich befand mich noch immer auf der Straße. Mittlerweile hatte mich die Dunkelheit eingeholt. Ich mußte die Scheinwerfer einschalten. Ihre Strahlen warfen einen hellen Teppich auf den Weg.
Ich wußte, daß ich zu spät kommen würde. Die Horror-Reiter waren einfach zu schnell. Sie brauchten sich nicht an die Gesetze der Physik zu halten, die konnten auf ihren rabenschwarzen Pferden durch die Luft reiten.
Wenn ich im Kloster St. Patrick eintraf, würden sie es längst in ihren Besitz genommen haben.
Davor hatte ich Angst. Sie waren Dämonen, haßten alles Gute, alles Menschliche, und wie ich sie kannte, würden sie kein Erbarmen kennen und alle Insassen töten.
Als ich daran dachte, bildete sich auf meinem Rücken eine Gänsehaut.
Meine Furcht steigerte sich noch mehr. Ich fuhr schneller, nahm die Kurven härter, obwohl es schon fast an Wahnsinn grenzte.
Dann trat ich auf die Bremse.
Vor und über mir sah ich den blutroten Schein am Himmel. Im ersten Augenblick nahm ich an, daß St. Patrick brennen würde, aber der Schein bewegte sich, er wanderte von oben nach unten und war schließlich verschwunden.
Das waren die Reiter.
Und sie mußten es tatsächlich geschafft haben, das Kloster zu stürmen.
Gas!
Ich fuhr noch schneller, noch riskanter. Manchmal radierten die Reifen nur um Haaresbreite am Abgrund entlang, aber ich mußte retten, was noch zu retten war.
Vielleicht noch zwei Minuten Fahrt, dann hatte ich das Kloster in den Bergen erreicht.
Es waren nicht einmal zwei Minuten.
Ich stoppte, öffnete die Tür und verzog das Gesicht, weil ich die gellenden Stimmen und das Schreien hörte.
Die Dämonen waren in ihrem Element!
Am liebsten wäre ich auf das Kloster zugerannt, hätte mich über die Mauer geschwungen und wäre wie ein rächender Geist über die anderen gekommen.
Das wäre jedoch falsch gewesen, ich mußte in diesen Augenblicken einen kühlen Kopf bewahren.
Noch hatte man mich nicht gesehen.
Das Geschehen lief auf dem Innenhof ab, und die dicken Klostermauern trennten uns. Ich warf noch einen Blick auf Suko.
Der Chinese lag wie hingestreckt da. Blaß im Gesicht, mit eingefallenen Wangen. Verdammt, es hatte ihn doch hart erwischt. Ich diagnostizierte eine Gehirnerschütterung.
Das Schwert nahm ich mit. Es war jetzt meine wichtigste Waffe im Kampf gegen die Horror-Reiter. Ich nahm Suko auch die Dämonenpeitsche ab und steckte sie ebenfalls ein.
Vier gegen einen.
Das Verhältnis gefiel mir nicht, aber vielleicht konnten mir die Mönche zur Seite stehen. Vor allen Dingen Bruder Ignatius. Ungesehen gelangte ich bis an das Tor des Klosters. Hoch wuchs es vor mir auf.
Mein Blick wurde etwas pessimistisch. Das Riesending konnte ich allein nicht aufziehen. Wahrscheinlich blieb mir nichts anderes übrig, als an der Mauer hochzuklettem.
Ich achtete auch auf die Geräusche hinter der Mauer.
Und die waren gar nicht schön.
Mir fiel besonders die kreischende Stimme des ehemaligen Mönchs Don Alvarez auf. Er brüllte sich fast die Lunge aus dem Leib, war in seinem Element und versuchte, die Horror-Reiter als auch die Mönche zu dirigieren.
»Ein Schafott werde ich hier aufbauen!« brüllte er. »Ein riesiges Schafott!« Er lachte schaurig. »Und ihr werdet sterben. Der Reihe nach kommt ihr dran.« Ich verstand nicht mehr, was er noch alles erzählte, wußte jedoch, daß es für mich Zeit war.
Da entdeckte ich die kleine Seitentür. Sie ließ sich natürlich besser öffnen. Vielleicht konnte ich sie sogar aufbrechen.
Das war nicht nötig, denn die Mönche hatten sie gar nicht verschlossen.
Ich drückte sie auf. Einen Spalt nur, durch den ich schaute.
Und was ich zu sehen bekam, war nicht dazu geeignet, meine Laune zu heben.
Das Bild war schaurig, makaber und auch tödlich…
***
Es gab keinen der Mönche, der die Worte des teuflischen Spaniers nicht vernommen hatte. Sie drangen bis in die letzte Klause und riefen Angst, Erschrecken und auch Zorn hervor.
In diesem heiligen Kloster wurde vom Satan gesprochen. Vom Sieg der Hölle.
Welch ein Frevel!
Niemand brauchte den Mönchen zu sagen, was sie tun sollten. Sie wußten es von allein.
Fast gleichzeitig wurden die Türen der Klausen aufgestoßen, als die Mönche
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