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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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ich: »Kommt Phin hierher?«
    »Ja. Anscheinend hat er große Neuigkeiten. Er sagt, er hat Call getroffen.«
    Ich hätte ihn für sein Desinteresse an den neuen Informationen würgen können. Schließlich hatten wir auf diesen Anruf gewartet. »Das sind doch tolle Nachrichten, du Brummbär. Seit zwei Tagen brüten wir darüber, wer dieser Typ sein könnte, und nun kann Phin uns womöglich verraten, wer er ist und was er verdammt noch mal will.«
    »Du hast ja recht«, erwiderte er, nunmehr etwas engagierter. »Entschuldige, dass ich so egoistisch war und mir gewünscht habe, er hätte mit seinem Anruf noch dreißig Minuten gewartet.«
    »Nur dreißig Minuten?«
    Er grinste breit. »Das hätte immerhin gereicht, um dich so zu küssen, wie ich wollte.«
    Verdammt, ich hatte heiße Wangen. Ich ließ meine Fingerknöchel knacken. Plötzlich war ich von nervösem Tatendrang erfüllt.
    »Ich finde es schön, dass ich dich zum Erröten bringen kann, obwohl du dich so tapfer dagegen wehrst«, meinte Wyatt.
    »Ich bin mir sicher, dass ich dich mit etwas gutem Willen auch zum Erröten bringen könnte. Allerdings weniger durch Taten als mit meinem Mundwerk.«
    Er lachte über meinen mäßig zotigen Witz. Da wir keine Zeit hatten, unsere bisherige Aktivität zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen, versuchte ich, nicht an seinen Duft und seine Berührungen zu denken. Die Stellen auf meiner Haut, an denen er mich geküsst hatte, schienen immer noch zu glühen, und ich vermisste seine Umarmung. Das war nicht gut, denn ich hatte mal wieder ein Problem, um das ich mich kümmern musste. Und ich musste einen Bösewicht aufhalten. Kurz war die Welt angehalten worden, doch Phins Anruf war der erneute Druck auf die Play-Taste.
    Ich ließ mich auf die Matratze plumpsen und stützte mich mit den Händen auf. »Wenn du ein Schurke wärest, der eine Streitmacht gegen die Triaden führen will, wer wärest du dann?«, fragte ich.
    »Jemand, der mächtig sauer ist.« Wyatt lehnte sich auf der anderen Seite des Betts gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und jemand, der weiß, wer wir sind und was wir tun, und der darüber hinaus Beziehungen zur Zusammenkunft der Clans hat.«
    »Oder diese Beziehung besteht in seiner Zusammenarbeit mit Snow.«
    »Auch möglich.«
    »Hoffentlich ist es Phin gelungen, ein Foto von ihm zu schießen, denn dann ließe er sich um einiges leichter identifizieren. Aber ich vermute, dass Phin dir am Telefon keine Hinweise gegeben hat?«
    »Wir haben nur kurz miteinander gesprochen, Evy.«
    Ich zupfte an einem Faden, der sich aus der Bettdecke gelöst hatte, und hoffte auf eine zündende Idee. Zwanzig Minuten kamen mir wie eine Ewigkeit vor, denn ich war alles andere als geduldig. Doch meine Gedanken kreisten immer wieder um dieselben Möglichkeiten: jemand, der allen Grund hatte, wütend auf uns zu sein. »Ich weiß, du meintest, dass er es nicht ist«, bemerkte ich. »Aber ich muss ständig an den Sohn des griechischen Restaurantbesitzers denken, der noch am Leben ist. Der würde so perfekt passen, geradezu poetisch.«
    Wyatt presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und blickte mich streng an. »Ich habe dir gesagt, dass er es nicht ist.«
    »Ja, das hast du, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass er etwas damit zu tun hat, Wyatt. Du meintest auch, dass du meinem Instinkt vertrauen würdest, und mein Instinkt sagt mir, dass das, was seinerzeit passiert ist, in Zusammenhang mit dem steht, was heute passiert.«
    »Natürlich tut es das. Dieses Ereignis hatte großen Einfluss darauf, dass die Triaden zu dem wurden, was sie heute sind. Aber das bedeutet nicht, dass der Sohn des damaligen Opfers etwas mit Call zu schaffen hat.«
    »Was macht er denn dann?« Mich ärgerte, dass er mir keine richtigen Antworten geben wollte, und ich setzte mich auf. »Du behauptest, dass du ihn kennst, also beweise es. Beweise mir, dass mein Instinkt in dieser Angelegenheit falsch ist. Dass ich mich da an einen Strohhalm klammere, weil ich unterbewusst unbedingt diejenige sein will, die dieses Arschloch entlarvt.«
    Wie eine gespannte Feder stieß sich Wyatt von der Wand ab und stürmte quer durchs Zimmer zur Tür. Dort angekommen, wirbelte er herum und kam wutschnaubend wieder ein Stück auf mich zu. »Er arbeitet in der Stadt, Evy, und er kann weder Call selbst sein noch für ihn arbeiten. Das weiß ich.«
    »Aber ich nicht.« Ich stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und erwiderte seinen Blick

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