Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
Vom Netzwerk:
wurde warm im Bauch, und dann sank die Wärme weiter nach unten. Wo immer wir uns berührten, prickelte es mir auf der Haut, und ich glaubte, ihn ewig so küssen zu können.
    Oder zumindest so lange, bis ich wegen der unbequemen Haltung einen Krampf im Knie bekam.
    Ich zischte, riss mich unvermittelt von ihm los und machte seltsame Verrenkungen, um meine schmerzenden Gelenke zu befreien. »Autsch, Scheiße, Scheiße«, murmelte ich.
    »Evy?«
    »Ein bescheuerter Krampf.«
    Er rutschte auf dem Boden herum, um sich vor mir hinzuknien, und sein besorgter Blick funkelte wie ein Warnblinker. »Dein linkes Knie?«
    »Ja.« Der Schmerz ließ bereits nach und verschwand vollends, als ich das Knie durch den Jeansstoff hindurch massierte. »Na, das ist ja mal ein Stimmungskiller.«
    Er kicherte. »Ich wollte bloß nichts sagen, aber mir ist der Arsch eingeschlafen.«
    »Ein eingeschlafener Arsch«, meinte ich grinsend. »Dafür findest du auf dem Schimpfwortmarkt bestimmt Abnehmer.«
    »Sagt die Königin der Fäkalsprache.«
    »Du sagst immer, ich soll das machen, was ich am besten kann.«
    Wieder lachte er, und ich stimmte mit ein. Ich war froh, dass die Enthüllung einiger persönlicher Dinge unseren Umgang miteinander nicht völlig verändert hatte. Das tröstete mich, und bestimmt tröstete es ihn ebenso. Immerhin ein wenig Beständigkeit inmitten des Chaos. Er stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich ergriff sie und zog mich ebenfalls nach oben.
    Ohne seine Hand wieder loszulassen, fragte ich: »Und was passiert jetzt?«
    »Nichts, was du nicht willst.«
    Tief in mir regte sich der Wunsch, dass er mit diesem Versprechen nicht nur das meinte, was in unserem Motelzimmer geschah, sondern auch die Dinge außerhalb. Doch mir war klar, dass er ein solches Versprechen nicht geben konnte. Die Welt außerhalb war jenseits unserer Kontrolle. Darum antwortete ich darauf, indem ich den Abstand zwischen uns verringerte, bis sich unsere Hüften und Bäuche berührten. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen, und er kam der lautlosen Aufforderung nach.
    Sanft, aber bestimmt drückte er seinen Mund auf meinen, und ich erwiderte seine Berührung. Seine Finger strichen über meinen Hals, wanderten in meinen Nacken und massierten meine Schultern. Ich öffnete die Lippen, um ihn einzulassen, und für einen Moment teilten wir uns einen Atem. Seine Zunge glitt an meiner Oberlippe entlang, was mir ein aufregendes Kribbeln im Bauch bescherte, und ich reagierte auf seine Liebkosung, indem ich sachte an seiner Unterlippe saugte. Als ich daran knabberte, presste er seine Hüfte fest gegen meine.
    Da überkam mich eine Spur der alten Furcht, die ich mit einem mentalen Holzhammer zum Schweigen brachte. Jetzt nicht. Nicht hier. Ich würde nicht zulassen, dass mich die Vergangenheit weiterhin kontrollierte oder mir meine Gefühle diktierte. Stattdessen gestattete ich mir, mich einem sinnlichen Tanz hinzugeben.
    Wyatts Zunge drang in meinen Mund ein und berührte meine eigene. Als ich meine Finger wie die Zähne eines Rechens über seine Brust gleiten ließ, stöhnte er auf. Gleichzeitig wanderten seine Hände über meine Rippen an meinem Rücken hinab, bis sie auf meinen Hüften ruhten. Er zog mich enger an sich. Seine Lippen hinterließen eine Spur zarter Küsse von meinen Wangen zum Hals, und bei jeder sanften Berührung spürte ich im Bauch die Nadelstiche der Lust.
    Ich stöhnte vor Wohlbehagen und merkte, dass sich seine Lippen zu einem Lächeln kräuselten. Seine Zunge erkundete die kleine Kuhle unter meinem Kehlkopf, und ich bekam weiche Knie. Doch seine starken Arme hielten mich. Langsam bewegten wir uns seitwärts, immer näher auf das Bett zu.
    Da zerstörte ein Handyklingeln den Augenblick, und wir mussten abrupt die Bremse ziehen. Während wir uns gegenseitig befummelten, erstarrten wir plötzlich, was uns zum Lachen brachte.
    »Hoffentlich ist das etwas Wichtiges«, grummelte Wyatt, während er das Handy aus der Tasche zog. Auf dem Display wurde eine unbekannte Nummer angezeigt, allerdings mit der städtischen Vorwahl. Wir lösten uns voneinander, und er klappte das Telefon auf. »Ja?« Er sah mich an und formte mit den Lippen: »Phineas.« Mein rasendes Herz setzte einen Schlag aus. »Bei uns ist alles okay«, sagte Wyatt und gab Phin unsere Adresse durch. »In zwanzig Minuten dann.«
    Er legte auf. Ich brauchte eigentlich nicht zu fragen, denn aus dem kurzen Gespräch hatte ich alles entnommen, was ich wissen musste. Dennoch fragte

Weitere Kostenlose Bücher