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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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Wyatts Nähe zu sein, wenn er Snow und Call begegnete. Ich hatte den Verdacht, dass das Treffen nicht weit von der Party entfernt stattfinden würde. Schließlich hatte es keinen Zweck, ein Blutbad in die Wege zu leiten, wenn man nicht dabei sein und es genießen konnte.
    Auch Phin zückte das Handy. Bevor er wählen konnte, sagte ich: »Ich begleite euch beide.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Phin.
    Ich kochte vor Wut und hätte am liebsten aufgestampft.
    »Snow hält dich für tot«, erklärte Wyatt und versah den Hundehaufen vor mir mit etwas Logik. »Kismet hält dich ebenfalls für tot. Du musst dich unbedingt im Verborgenen halten, denn ganz gleich, wer was weshalb denkt, du bist unser einziger Joker.«
    Er hatte recht, und das ärgerte mich. Deshalb hielt ich den Mund. Ich befürchtete, aus Frust irgendwelche Obszönitäten hinauszuschreien, sobald ich ihn öffnete.
    Phin interpretierte mein Schweigen als Erlaubnis, fortzufahren und zu wählen. »Ich bin bei ihm«, sagte er, nachdem es erst den Eindruck gemacht hatte, als würde niemand rangehen. »Okay, wir können in zwanzig Minuten dort sein.«
    »Wo sein?«, fragte ich, während er das Handy zuklappte und es wegsteckte.
    »Ein paar Straßen von hier entfernt, an der Ecke Zwölfte und Grover. Dort werden wir von einem Fahrer abgeholt.«
    »Wenn ihr mit dem Auto fahrt, kann ich euch nicht verfolgen, ohne dass sie es merken.«
    »Am Ende werden wir in der Nähe des Theaters landen, da bin ich mir sicher.«
    »Ja, in der Nähe schon, aber es gibt vier mögliche Himmelsrichtungen, was die Sache nicht gerade eingrenzt. Und nach dem, was Wyatt eben über Snow und Cole erzählt hat, werde ich euch beide bestimmt nicht aus den Augen lassen.«
    »Dir wird nichts anderes übrigbleiben«, entgegnete Wyatt. »Viel wichtiger ist, dass du in den Parker’s Palace gehst und sicherstellst, dass …«
    »Nein. Auf gar keinen Fall.«
    »Willst du, dass ich daraus einen Befehl mache?«
    Ich schnaubte. »Viel Erfolg dabei, Partner. Ich bin nicht mehr …« Da fiel mir die Lösung ein, und sie war so offensichtlich, dass ich loslachen musste, weil ich nicht früher daran gedacht hatte. Hätte mir auch schon vor einer Minute einfallen können, aber immerhin. »Phin, hast du Jenners Festnetznummer?«
    »Ich habe sie in meinem Handy gespeichert. Warum?«
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich euch folgen kann, wenn ihr erst einmal in dem Auto sitzt.«

21. Kapitel
    18:10 Uhr
    D a ich kein Mitglied der Triaden mehr war, hatte ich auch keinen Zugang zu der spaßigen Ausrüstung, mit der man Leute beschattete. Deshalb hatte ich diesen Notfallplan vorgeschlagen. Nachdem Phin ihn sich hatte durch den Kopf gehen lassen und beschlossen hatte, dass er unsere beste Alternative darstellte, rief ich Aurora an und erklärte ihr unser Vorhaben. Sogleich erklärte sie sich bereit, uns zu helfen, und ließ Ava in Josephs Obhut.
    Auf dem Motelparkplatz trennten wir uns. Ich stieg in den Mietwagen, während Phin und Wyatt zu Fuß gingen. Am Ende des Häuserblocks warteten sie an einer Fußgängerampel, und Wyatt schaute zu mir zurück. Ich erwiderte seinen Blick, auch wenn ich meine Zweifel hatte, ob er mich aus der Entfernung überhaupt erkennen konnte. Wir hatten uns nicht verabschiedet und uns gegenseitig nicht viel Glück gewünscht. Ich war noch immer wütend auf ihn, und das wusste er. Und er wusste auch, dass er es dabei belassen musste.
    Als sie an der nächsten Kreuzung ankamen, verließ ich den Parkplatz und wandte mich nach Norden. Wieder musste ich über den Fluss, und der schnellste Weg war über die Wharton Street Bridge im Norden. Während der Fahrt dachte ich über meinen Mangel an Waffen nach. Als ich mit Aurora telefoniert hatte, hatte Wyatt den Wagen durchsucht, doch er hatte nur ein Montiereisen und ein Pannenset gefunden, das aus zwei Handfackeln bestand. Alle drei Gegenstände lagen neben mir auf dem Beifahrersitz und waren meine einzige Gesellschaft.
    Nein, das stimmte nicht ganz. Mein silbernes Kreuz stellte eine mächtige Waffe dar, sollte es mir gelingen, nahe genug an Snow heranzukommen. Allerdings hoffte ich, dass es nicht so weit kommen würde. Auch wenn ich alles in meiner Macht Stehende tun würde, um den Tod der feinen Herren und Damen zu verhindern, verlangte es mich doch nicht nach dem Blut von Snow und Call. Denn ich verstand den Schmerz sehr gut, der sie an den Abgrund getrieben hatte, an dem wir nun alle standen.
    Call/Cole und ich waren uns verblüffend

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