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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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rasiert und wirkte einigermaßen gesund und schmerzfrei. Als sich unsere Blicke trafen, hellte sich seine Miene auf. Mein Herz machte einen Satz, während mir von dem Widerstreit zwischen Erleichterung und Verwirrung in meinem Innern schwindelig wurde.
    »Hey, Dornröschen«, sagte er und wiederholte dabei seine Worte von … na ja, von früher eben.
    Dutzende Fragen schossen mir durch den Kopf und wetteiferten darum, als erste ausgesprochen zu werden. Bescheuerterweise fragte ich diese zuerst: »Was riecht hier so?«
    Er blinzelte. Dann lächelte er. Nachdem er das Buch auf das Fußende des Betts geworfen hatte, kam er näher und setzte sich auf Höhe meiner Knie hin. »Ein Geschenk von Isleen. Die Kräuter da drüben unterstützen die Genesung. Wir dachten, das könnte nicht schaden, nachdem du vier Stockwerke tief auf den Gehweg gestürzt bist.«
    Stimmt. Ich war mit Cole aus einem Fenster gefallen. In einer Welle aus Schmerzen und Sinneseindrücken stürmte die Erinnerung der letzten Nacht auf mich ein. Alles, was wir getan hatten, und alles, was wir hatten verhindern wollen. »Das Theater?«
    Sein Lächeln verschwand, und er zögerte. »Mit dem Zugang über einen Tunnel hatten wir recht. Unsere Teams sind dort unten auf ungefähr vierzig Halbvamps gestoßen. Zwar hatten wir einen Vorteil, weil der Gang so eng war, aber es war dennoch ein schwerer Kampf. Ungefähr zwanzig von ihnen haben es ins Theater geschafft und begonnen, die Leute umzubringen. Gina hat die Quelle des Schutzzaubers gefunden und zerstört, so dass die herkömmlichen Polizisten eindringen konnten. Wie sie denen den Vorfall erklärt haben, ist mir allerdings schleierhaft.«
    »Wie haben wir uns geschlagen?«, fragte ich.
    »Baylor hat seinen Neuling verloren, und zwei von Morgans Jägern wurden verwundet, aber sie werden es überleben.«
    Zu erfahren, dass die Triaden nur einen Mann verloren hatten, erleichterte mich immerhin ein wenig. Es hätte viel schlimmer kommen können. Ich war sogar froh, dass Paul Ryan den Angriff überlebt hatte. Zwar drückte er viel zu gerne den Abzug, aber dennoch war er ein Kämpfer, und die Triaden brauchten jeden Kämpfer, den sie kriegen konnten. »Wie haben sich Kismets Jungs gehalten?«
    Er zuckte zusammen. »Tybalt …«
    Ich bekam einen trockenen Mund. »Ist er tot?« Nein, sag nein.
    »Nein. Aber es hat ihn böse erwischt. Ein Halbvamp hat ihm in die Hand gebissen, weshalb Milo …« Wyatt verzog das Gesicht und wurde blass. Ich konnte mir vorstellen, was dann geschehen war. »Milo hat ihm den Arm am Ellbogen abgehackt, um die Infektion aufzuhalten. Als er ins Krankenhaus kam, war er bereits fast verblutet. Bis jetzt zeigt er noch keine Anzeichen einer Verwandlung, aber er hat seinen halben Arm verloren.«
    Mir war schlecht, und ich streckte die Finger nach Wyatt aus. Er nahm meine Hand und drückte sie kräftig. Sie hatten alles getan, um Tybalts Leben zu retten. Aber was konnte man mit einem einarmigen Jäger schon anfangen? Er würde nie wieder sein Schmetterlingsschwert benutzen können. Ich schluckte, obwohl mein Mund staubtrocken war. »Hast du mit ihr gesprochen?«
    »Mit wem? Mit Gina?«
    »Ja.« Trotz unserer persönlichen Unstimmigkeiten war sie seine Freundin und sicher sehr betrübt über Tybalts Verletzung.
    »Einmal, am Montagmorgen. Sie hat mir die Wahrheit über die Fabrik erzählt.« Trauer grub tiefere Furchen in seine Stirn. »Ich glaube, was mit Tybalt geschehen ist, hat ihr sehr weh getan, und …«
    Ich fuhr ihm mit dem Daumen über den Handrücken. »Sie wollte nicht noch jemanden verlieren, der ihr am Herzen lag?«
    Er nickte. Akzeptiert. Sie hatten so vieles zusammen durchgemacht, und sie waren schon befreundet gewesen, bevor ich ihn kennengelernt hatte. Obwohl sie davon ausging, dass sie mich umgebracht und Wyatt damit unverzeihliche Schmerzen zugefügt hatte, hatte sie das Gespräch gesucht. Das bewunderte ich.
    »Und die Unschuldigen?«, fragte ich, da ich noch immer wissen wollte, was im Theater geschehen war.
    »Von zweihundertneunzig Gästen sind vierundsechzig umgekommen.«
    Vierundsechzig Unschuldige. Ganz zu schweigen davon, dass die Halbvampire, die auf der Party gewütet hatten, bestimmt auf den Titelseiten der Klatschblätter gelandet waren. Das war der frechste Dreg-Auftritt in der Öffentlichkeit, den ich je erlebt hatte. Na ja, so quasi erlebt hatte. Sicher hatten die Hohen Tiere und der Feenrat alle Hände voll zu tun, sich darum zu kümmern. Es sei denn, sie hatten

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