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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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sich bereits darum gekümmert, was die Frage aufwarf …
    »Welcher Tag ist heute?«
    »Mittwochabend.«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Aurora hat dich nach deinem Sturz herausgeholt«, erklärte er, und in seinen Augen erkannte ich einen Schatten der Sorge, die ihn in jener Nacht geplagt hatte. »Wir haben Phin befreit und Jenner angerufen, der einen befreundeten Arzt hierher geschickt hat, um euch zu versorgen. Wegen deiner Heilkräfte und den schweren Verletzungen wollte er, dass wir dich für achtundvierzig Stunden sedieren. Aufgrund besagter Heilkräfte war das gar nicht so leicht.«
    Fast hätte ich gefragt, was für Verletzungen das waren. Aber da ich aus dem vierten Stock gestürzt war, konnte ich die fehlenden Informationen gut mit meiner Vorstellungskraft ergänzen. »Warum hier?«
    »Weil die Triaden noch immer glauben, dass du tot bist.« Er lächelte über meinen entgeisterten Gesichtsausdruck, der sicher einen köstlichen Anblick bot. »An dem Abend hat dich niemand gesehen, und wir haben es geschafft, deinen Namen aus unserer Version der Geschichte herauszuhalten. Jenner hat uns geholfen, die Wohnung wieder anzumieten. Ich dachte mir, dass man hier zuletzt nach einer toten Frau suchen würde.«
    »Cole?«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Cole Randall ist vor vier Jahren gestorben, Evy. Der Mann, der mit dir aus dem Fenster gefallen ist, heißt Leonard Call und liegt im St.-Eustachius-Krankenhaus im Koma, wo er wahrscheinlich auch bleiben wird. Snow wurde der Zusammenkunft übergeben, und seine Bestrafung wird drastisch ausfallen, wie uns Phin versprochen hat. Offenbar ist die Zusammenkunft nicht sehr milde gegen jene, die ihre Entscheidungen untergraben.«
    »Phin geht es also gut?«
    »Anscheinend altern Werwesen nicht nur schneller als Menschen, sondern genesen auch schneller. Seine Nase sitzt wieder gerade, und die Messerstiche haben keinen bleibenden Schaden verursacht außer ein paar Narben. Er brennt darauf, sich bei dir dafür zu bedanken, dass du ihm das Leben gerettet hast.«
    »Willst du damit sagen, dass er wieder vor meinem Zimmer herumschleicht?«, fragte ich halb im Scherz.
    »Nein, ich habe ihn vor einigen Stunden nach Hause geschickt.«
    »Du hast ihn nach Hause geschickt?«
    Er setzte sich auf dem Bett um, damit er bequemer saß. Dabei hielt er weiterhin meine Hand umklammert, als wäre sie sein Leben. »Wie geplant haben Aurora und Joseph die Stadt verlassen. Sie wohnen in einem Dorf in den Bergen, dreißig Meilen westlich von hier. Phin wollte jedoch hierbleiben. Ihm ist klar, dass Calls Miliz nicht gleich auseinanderbricht, nur weil Call im Koma liegt und ein paar Halbvamps getötet wurden. Deshalb will er helfen und hat eine Wohnung in der Vorstadt angemietet.«
    Seine Mundwinkel zuckten, als wäre ihm ein Witz eingefallen, den er nicht erzählen wollte.
    »Was?«
    Aus dem Zucken wurde ein halbes Lächeln. »Während du geschlafen hast, ist das denkbar Unwahrscheinlichste passiert: Phin hat sein Gästezimmer jemandem überlassen, den wir beide kennen und der zur Zeit obdachlos ist.«
    Ich starrte ihn verständnislos an. Kannten wir einen Obdachlosen? Meine Verwirrung schien Wyatt nur noch mehr zu amüsieren, und ich war kurz davor, ihn mit einem Stoß gegen den Arm zum Sprechen zu bringen, doch da fiel es mir ein. »Rufus?«
    »Ja. Phineas hat eingestanden, dass er das Haus angezündet hat und deshalb für Nadias Tod verantwortlich ist. Dann hat er sein Friedensangebot gemacht. Angesichts von Rufus’ Vorliebe für Märtyrerrollen war ich erstaunt, dass er es angenommen hat. Anscheinend haben sie einen zaghaften Waffenstillstand geschlossen – vor allem, nachdem die Zusammenkunft auf Phins Drängen hin unseren Kollegen von den Vergehen gegen die Kauzlinge freigesprochen hat.«
    Mir blieb etwas im Hals stecken, und erst dachte ich, es wäre ein Schluchzen. Doch dann kam explosionsartiges Gelächter heraus, so laut, dass Wyatt einen Satz machte. Ich versuchte, es zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Die Euphorie dieses Lachens zog noch mehr Lachen nach sich, und ich warf mich auf Wyatt und umarmte ihn ungestüm. Er grunzte und fiel fast vom Bett.
    »Was ist denn?«, fragte er und schlang die Arme um meine Hüfte.
    Ich drückte seine Schultern und lachte wie irrsinnig, so dass mir Tränen über die Wangen liefen. »Wir haben es geschafft«, brachte ich zwischen Glucksen hervor. »Mein Versprechen, Auroras Baby zu schützen und Rufus zu retten. Wir haben es

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