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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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hat einen verabscheuungswürdigen Kommentar zu viel über dich abgegeben«, antwortete Bel.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es ist nicht kompliziert«, erklärte ihre Mutter, »und ich glaube, so ist es besser. Das alles hat aber nichts damit zu tun, dass du Sandi so sehr verabscheut hast.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Kate.
    Später, als Rob aus der Schule kam, trieb sie das noch immer um.
    »Gott weiß, dass Mom sich nicht gerade vor Freunden retten kann«, sagte Kate zu ihm. »Ich fühle mich ein bisschen schuldig.«
    »Warum solltest du?«, erwiderte er. »Bel hat sich aus einem vollkommen vernünftigen Grund von Sandi getrennt.«
    »Wegen mir«, sagte Kate.
    »Aber es war ihre Entscheidung. Es hatte nichts mit irgendetwas zu tun, was du gesagt hast.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Du hast Sandi nie ausstehen können. Hätte Bel das etwas ausgemacht, hätte sie sich schon vor Urzeiten von Sandi getrennt.«
    »Du sagst schon wieder ›getrennt‹«, sagte Kate. »Das hört sich an, als wären sie ein Liebespaar gewesen.«
    Und mit diesem Gedanken tat Bel ihr sogar noch mehr leid als zuvor.
    »Ist mit deiner Mutter alles in Ordnung, Kate?«, fragte ihr Vater in der darauf folgenden Woche.
    »Sie ist ein bisschen niedergeschlagen«, antwortete sie. »Wegen Sandi, nehme ich an.«
    Sie hatten bereits einmal über dieses Thema gesprochen.
    »Ich hoffe, es geht ihr gut«, sagte Michael. »Sie wirkt … ich weiß nicht … ein bisschen distanziert.«
    »Ihr seid geschieden, Dad«, sagte Kate. »Da ist man distanziert.«
    »Ich mache mir trotzdem Sorgen um sie«, erklärte Michael.
    »Ich auch.«
    »Ich glaube aber nicht, dass sie wieder mit dem Trinken angefangen hat«, sagte Michael. »Du?«
    »Nein«, tröstete ihn Kate. »Aber ich werde ein Auge auf sie werfen, wenn es das ist, worum du mich bitten willst.«
    »Ja, das will ich wohl.« Er hielt kurz inne. »Gibt es etwas Neues in Bezug auf den Fall?«
    »Wenn ja, sagt es mir keiner«, antwortete Kate.
    »Das kommt schon noch«, sagte Michael.
    Es gab Zeiten, da Kate sich wünschte, dass die Polizei nie den Rest der Bande finden würde, damit die Erinnerungen irgendwann verblassten und sie wieder ganz sie selbst sein konnte.
    Sie wusste, dass Rob und ihr Vater erst wieder glücklich sein würden, wenn die Killer für den Rest ihres Lebens hinter Gittern saßen.
    »Wer immer diese Scheißer sein mögen«, hatte Michael sich einmal ziemlich grob ausgedrückt.
    Für Kate waren sie natürlich zwei Männer und eine Frau, und das würden sie immer bleiben: gesichtslos, aber deutlich voneinander zu unterscheiden und mit den Namen Jack, Roger und Piggy.
    Es war einfacher, ihre wahren Identitäten nicht zu kennen.
    »Ich glaube nicht, dass ich sie als Menschen sehen will«, sagte Kate zu Rob.
    »Wie Carol Marsh«, bemerkte er verständnisvoll.
    »Bevor ich von ihr erfahren habe«, sagte Kate, »war sie einfach nur Simon, die tote Terroristin.«
    »So jemand ist leichter zu hassen.«
    »Vielleicht sogar leichter zu vergessen«, ergänzte Kate. »Eines Tages.«
    »Und du hast immer noch Albträume?«, fragte Bel sie am ersten Dienstag im Februar bei einem späten Mittagessen im Caffè Nero in Henley.
    Seit Caisléan hatten sie mehr gemeinsam unternommen als zuvor – und mehr noch sogar, seit Sandi aus Bels Leben verschwunden war.
    »Nicht jede Nacht«, antwortete Kate nun auf die Frage ihrer Mutter.
    »Ich habe mich gefragt«, sagte Bel, »ob du mal darüber nachgedacht hast …«
    Kate schaute sie an. Schon als sie sich gesetzt hatten, konnte sie spüren, dass ihre Mutter etwas auf dem Herzen hatte – etwas, das ihr gar nicht gefallen würde.
    »Worüber soll ich nachgedacht haben?«, fragte sie.
    »Meine Selbsthilfegruppe«, sagte Bel. »Am Donnerstag findet ein Treffen statt. Ich war eine ganze Weile nicht mehr dort, und ich weiß, das ist nicht dein Ding …«
    »Stimmt, Mom«, unterbrach Kate sie. »Das ist nicht mein Ding.«
    »Du wärst bestimmt überrascht«, sagte Bel, »was für ein gemischter Haufen das ist.«
    Kate dachte an Sandi und ihre Mutter im schlimmsten Fall und schauderte bei dem Gedanken an einen ganzen Raum voller solcher Leute.
    »Das ist nichts für mich«, sagte sie.
    »Ich würde das Thema nicht ansprechen, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es dir helfen könnte.« Bel hatte sich offenbar auf dieses Gespräch und Kates Weigerung vorbereitet.
    »Warum bist du selbst denn nicht mehr hingegangen?«, fragte Kate. »Wegen

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