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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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will damit sagen«, erklärte Rob, »ich habe gelernt, auf deine Instinkte zu vertrauen.«
    Das wärmte Kates Herz wie kaum ein Kompliment zuvor.
    Und dann klingelte das Telefon. Es war Martin Blake, der ihr sagte, DCI Helen Newton wolle sie in Oxford sehen.

58. Kate
    Endlich ein Wendepunkt.
    Martin Blake war schon auf dem Revier und wartete auf sie.
    »Schauen Sie nicht so besorgt drein«, sagte er leise zu Kate. »Offenbar haben sie Fortschritte erzielt, und sie tun uns den Gefallen, uns darüber zu informieren.«
    Wenige Augenblicke später wurden sie in eines der Verhörzimmer geführt.
    Das kam Kate inzwischen schon viel zu vertraut vor, erkannte sie, als sie sich umschaute.
    Sowohl DCI Newton als auch DS Poulter waren hier.
    Die üblichen Verdächtigen, dachte Kate.
    »Wir sagen Ihnen das im Vertrauen«, begann Helen Newton.
    »Natürlich«, erwiderte Blake.
    »Wir haben Simon identifiziert«, fuhr Newton fort, »vor zehn Tagen.«
    Kates Herz schlug schneller.
    »Ihr echter Name war Carol Marsh.« Newton schaute Kate in die Augen. »Sie war Aushilfslehrerin an einer Grundschule in Oxford.«
    »Vierundzwanzig Jahre alt«, fügte Poulter hinzu.
    »Soweit wir feststellen konnten, war sie Einzelgängerin.« Helen Newton schaute in ihre Notizen. »Den Nachbarn zufolge hatte sie keinen Partner und kein nennenswertes gesellschaftliches Leben. Ihre Mutter hatte sich im Teenageralter selbst geschlagen, um das Kind auf diese Weise loszuwerden. Nach Carols Geburt hat sie sich umgebracht. Der Vater ist unbekannt. Das kleine Mädchen wuchs in einem Kinderheim auf.« Die DCI hob den Blick. »In den Akten dieses Heims steht, dass sie zu Depressionen neigte.«
    »Die Arme«, sagte Ben Poulter.
    Simon …
    Vor ihrem geistigen Auge sah Kate wieder, wie Simon in Caisléan am Haken hing. Rasch verdrängte sie das Bild.
    »Hat sie in der gleichen Schule gearbeitet wie Alan Mitch-am?«, fragte Blake.
    »Ja. In der Grundschule von Summertown«, antwortete Newton.
    Das war vermutlich der Grund, warum Simon nicht an dem Angriff auf Mitcham teilgenommen hatte; er hätte sie als seine Kollegin erkennen können.
    Mehrere Sekunden lang empfand Kate Erleichterung; dann keimte der Zorn wieder auf.
    »Dann glauben Sie mir also jetzt«, sagte sie.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, Ihnen gesagt zu haben, dass wir Ihnen nicht glauben, Mrs. Turner«, erwiderte Newton.
    »Aber Sie wissen das alles schon seit zehn Tagen.«
    »Nicht alles«, sagte Newton.
    Frustriert schaute Kate zu Martin Blake, der nur mit den Schultern zuckte.
    »Bevor ich Ihnen mehr erzähle«, fuhr die DCI fort, »muss ich Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen, dass das alles streng vertraulich ist.«
    »Das haben Sie schon gesagt«, knurrte Kate, obwohl ihr Zorn bereits verebbte.
    »Falls Sie uns irgendetwas erzählen können«, sagte Blake, »würden wir es zu schätzen wissen.«
    Kate warf ihm einen weiteren Blick zu, den er diesmal mit einem Lächeln beantwortete.
    »Ja«, sagte Helen Newton, »ich glaube in der Tat, dass Sie das zu schätzen wissen werden.«
    Sie nickte dem Detective Sergeant zu.
    »Marshs Wohnung in Cowley war nichts Besonderes«, übernahm Poulter. »Spartanisch eingerichtet, sogar ein bisschenarmselig.« Er hielt kurz inne. »Da sie jedoch einen Lehrberuf hatte, gab es jede Menge Bücher, wie Sie sich wohl denken können.«
    Kate bekam eine Gänsehaut.
    »Was man jedoch nicht erwarten konnte«, Newtons Blick war auf Kate gerichtet, »waren fünf Ausgaben ein und desselben Romans.«
    »Herr der Fliegen?«, fragte Martin Blake.
    »In der Tat«, bestätigte Newton.
    Kate schwieg einen langen Augenblick. Dann sagte sie:
    »Nach einer Weile fragt man sich, ob man sich das alles nicht bloß eingebildet hat.« Sie hielt kurz inne. »Ob man nicht vielleicht ein wenig verrückt sei.«
    Helen Newton lächelte sie an.
    »Sie sind kein bisschen verrückt, Mrs. Turner«, sagte sie.

59. Kate
    Zwei Tage später kam eine Überraschung der anderen Art.
    »Ich habe mich mit Sandi zerstritten«, sagte Bel am Telefon zu Kate.
    »Das tut mir leid«, sagte Kate.
    »Mach dich nicht lächerlich«, erwiderte Bel. »Natürlich tut es dir nicht leid.«
    »Sie ist deine Freundin. Ihr habt euch sehr nahegestanden.«Kate spürte, wie ihre Wangen vor Scham erröteten. »Deshalb … ja, ich glaube, es tut mir wirklich leid.«
    Ihre Mutter machte ein spöttisches Geräusch.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Kate. »Falls es dir nichts ausmacht, es mir zu erzählen.«
    »Sandi

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