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Die Rache Der Nibelungen

Titel: Die Rache Der Nibelungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Dewi , Wolfgang Hohlbein
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sich den Pri ... den Sig an«, rief Gelen, warf sein Essen auf den Boden und umarmte den Prinzen begeistert. »Die Nacht bei einem Frauenzimmer hat er verbracht – und einem nicht mal hässlichen!«
    Sigurd drückte seinen Freund von sich, die Nähe schien ihm ... unangebracht. Und die Lust, von Liv in jeder Einzelheit zu erzählen, war schlagartig verflogen. »Nun blast nicht so viel, als ob ihr segeln wolltet.«
    Jon war sitzen geblieben und zwinkerte Sigurd freundlich zu. »Wenn Ihr nicht prahlt, dann muss es wohl gut gewesen sein.«
    Sigurd kratzte sich am Kinn. »Fürwahr, ihr habt nicht zu viel versprochen, was die Leidenschaft des Weibes angeht.«
    Gelen stieß ihn in die Rippen. »Besonders die leichten Hafenbräute sind's, die ihre Hüften einzusetzen wissen.«
    »Ich glaube nicht, dass Liv von solcher Art ist«, widersprach Sigurd in einem Tonfall, der mürrischer als gewollt ausfiel. Die Nacht mit Liv, sie war ... sie war sicher nicht von trunkener Beliebigkeit gewesen.
    Jon lachte. »Wie es scheint, hat die fesche Magd Euch nicht nur das Gemächt entleert. Auch das Hirn schläft noch selig in der Erinnerung.«
    Er hielt Sigurd Brot und Milch hin, die der Prinz dankend nahm. Er kaute kräftig, während er weitersprach. »Es war wie Feuer, ein Ausbruch ... es war so
unvermeidbar
. Liv und ich ... wir
fanden
uns einfach.«
    »Wie Raubtier und Beute«, nickte Jon, der sich sichtlich für seinen Herrn freute.
    »Wobei ich gerne wüsste, wer in dieser Nacht das Raubtier war«, grinste Gelen.
    Sigurd warf ein Stück Brot nach ihm und erinnerte sich dann. »Übrigens scheine ich den kleinen Beutel mit den Münzen verlegt zu haben. Ist er bei euch im Gepäck gelandet?«
    Gelen und Jon sahen einander an, dann den Prinzen. Ihr Blick hatte etwas Ungläubiges, als wäre Sigurd gerade auf die dümmste Frage der Welt gekommen.
    »Was?«, hakte der Prinz verwirrt nach.
    Gelen drehte sich weg, schüttete sich still aus vor Lachen. Jon seufzte, stand ächzend auf und legte seinem Herrn väterlich die Hand auf die Schulter. »Mein Prinz – es würde mich sehr wundern, wenn der Beutel in dieser Nacht nicht von der gleichen Frau genommen wurde wie Eure Unschuld.«
    Sigurd brauchte eine Sekunde, um zu begreifen – dann schüttelte er entschlossen den Kopf. »Nein, das ist abwegig: Liv würde nicht ... ich meine, sie hätte doch ...«
    Er versuchte eine Formulierung zu finden, die nicht dumm und naiv klang, doch es gelang ihm nicht. Die Worte suchten die Wahrheit, als sie über seine Lippen kamen, und die Wahrheit war sehr hässlich.
    »Dann hat sie mich betrogen – und bestohlen obendrein«, flüsterte er wütend.
    Zerknirscht blickte er zu Boden, doch Jon hob sein Kinn. »Nur ein Narr würde es so sehen. Sagt mir lieber: Was die kleine Schankmagd Euch gab – war es die paar Münzen nicht wert?«
    Sigurd fand seinen Stolz wieder. »Hätte ich es vorher gewusst – das Doppelte hätte ich bezahlt!«
    »War sie ein geiles Luder, und gab sie nicht Ruhe, bevor Eure Lenden versagten?«
    Sigurd grinste. »Sie trieb mich mit ihrem Verlangen, bis ich vor Erschöpfung einschlief.«
    Jon warf die Arme in die Luft. »Dann hat es sich gelohnt! Was sollen wir uns also grämen?«
    Nun kam auch Gelen wieder herbei. »Wenn wir heute Abend in der Schenke sind, dann tut eine gute Tat – und stellt mich dem lüsternen Weibe vor.«
    Sigurd sah Gelen missvergnügt an, woraufhin der beleibte Kumpan gleich einen Schritt zurücktrat: »Nur, wenn Euer eigener Hunger an ihr gestillt ist, natürlich.«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, sagte Jon, »der Prinz hat jenen glasigen Blick, mit dem verliebte Tölpel – oder geile Toren – durch die Welt laufen. Doch sorgt Euch nicht, Sigurd – Schenkmägde, die sich für wenig Münze Eurer Herrlichkeit annehmen, finden sich hier genug.«
    Sigurd begann zu ahnen, dass Jon recht hatte: Liv hatte ihm einen Dienst erwiesen, und er hatte sie gut dafür bezahlt – auch wenn ihm eine vorherige Absprache genehm gewesen wäre. Ihre Sorte mochte lieblich sein – selten war sie sicher nicht. Und war sein Sehnen nach ihr nicht der Beweis, wie gut sie ihr »Geschäft« verstand?
    »Was machen wir denn mit dem neuen Tag?«, fragte Sigurd. »Was bietet uns Fjällhaven noch?«
    »Die Frage, was es nicht bietet, wäre sicher einfacher zu beantworten«, sagte Gelen. »Nachdem wir Völlerei und Rauferei genossen haben – und unser Sig sich schon der körperlichen Lust ergeben hat –, sollten wir eine Runde

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