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Die Rache Der Wanderhure

Die Rache Der Wanderhure

Titel: Die Rache Der Wanderhure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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zusammenbrach, begriff sie, dass ihr keine Gefahr mehr drohte. Heftig atmend wischte sie sich die Tränen aus den Augen, drehte sich um und sah Michel den Hügel herabeilen.
    »Němec! Dich schickt der Himmel!«, rief sie ihm entgegen, wich dann aber vor dem Toten ins Wasser zurück und wirkte mit ihrem nackten Oberkörper und den feuchten Haaren nun tatsächlich wie eine Sagengestalt.
    Michel wusste nicht so recht, was er tun sollte. Es widerstrebte ihm, sich mit fremden Federn zu schmücken. Andererseits war Janka eine schöne, begehrenswerte Frau. Würde er sie gewinnen, hätte er gleichzeitig auch eine Heimat gefunden. Doch wollte er das überhaupt?, fragte er sich. Musste er nicht erst herausfinden, wer die Frau aus seinen Träumen war, die Marat spöttisch sein Rentier nannte?
    Unschlüssig stieg er ins Wasser und watete, der Strömung trotzend, auf das andere Ufer zu. Sein Blick saugte sich an Jankas schlanken und doch weiblichen Formen fest, und er spürte, wie sein Blut rascher durch die Adern strömte. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und vielleicht noch mehr mit ihr getan. Doch da war der Tote auf der Kiesbank, den er sich ansehen musste. Als er an Janka vorbeiging und sich über den Leichnam beugte, sah er aus den Augenwinkeln, dass sie gekränkt das Gesicht verzog. Offensichtlich zürnte sie ihm, weil er nicht ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.
    Doch er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn beim Anblick des Toten durchfuhr es ihn heiß und kalt. Verwirrt kniete er neben dem Leichnam nieder und entdeckte die Spuren starker Entbehrungen. »Der Mann ist zu früh gestorben. Ich glaube nicht, dass er eine Gefahr für Euch dargestellt hat, Komtesse.«
    »Doch, das hat er!«, widersprach Janka erregt, während sie nach ihrem Kleid griff und hineinschlüpfte. »Hätte dein Pfeil ihn nicht rechtzeitig getroffen, wäre ich einen Augenblick später von ihm erschlagen worden.«
    Michel lag auf der Zunge, zu sagen, dass das tödliche Geschoss nicht von seinem, sondern von Marats Bogen stammte. Doch im Augenblick war es ihm wichtiger, den Toten zu durchsuchen, um einen Hinweis darauf zu finden, woher er kam. Nun entdeckte er, dass der Mann unter etlichen Verletzungen gelitten hatte, die sich dieser schon vor vielen Tagen zugezogen haben musste. Es war ein Wunder, dass der Fremde mit all diesen Blessuren noch hatte herumlaufen können. Sonst entdeckte Michel nichts, was ihm verraten hätte, wer der Mann gewesen war. Die zerschlissene Kleidung war keinen Kreuzer wert, und Geld fand er auch keines. Das einzig Wertvolle, das der Fremde bei sich hatte, war ein außergewöhnlich schönes Schwert. Als er es aufhob, lag es so gut in seiner Hand, als sei es für ihn selbst gefertigt worden.
    Janka hasste es, missachtet zu werden, und trat neben Michel. »Wer mag er sein?«
    »Das werden wir wohl nie erfahren«, antwortete Michel leise und sah sie strafend an. »Ihr hättet hier nicht baden dürfen. Diese Stelle liegt viel zu nahe an der Grenze, und Ihr habt gerade gesehen, was für Gefahren Euch hier drohen! Wäre der Mann nicht verletzt und krank gewesen, hättet Ihr die Begegnung mit ihm nicht überlebt.«
    Selten war Janka so harsch zurechtgewiesen worden, und im ersten Augenblick wollte sie zornig auffahren. Dann aber lächelte sie zufrieden. Er sorgt sich um mich, dachte sie und legte Michel die Hand auf den Arm.
    »Die Gefahr war größer, als du denkst, Němec. Ich weiß das, denn ich habe in den Augen dieses Mannes meinen Tod gelesen. Ohne deinen beherzten Schuss würde ich jetzt dort liegen. Nimm meinen aufrichtigsten Dank dafür entgegen.«
    Dann sah sie den Toten mit verächtlicher Miene an. »Wer er auch immer gewesen sein mag, ob Hussit oder Königstreuer – er hat sich für einen Spion ziemlich dumm angestellt.«
    Da Michel zu ihr schaute, beugte sie sich zu ihm nieder und sorgte dafür, dass er von oben in ihren Ausschnitt sehen konnte. Sie hatte ihr Kleid noch nicht geschnürt, und so gab es dort einiges zu bewundern.
    Wie sie es erwartet hatte, verschlang Michel sie mit einem begehrenden Blick, und so verzieh sie ihm, dass er sie nicht sofort beachtet hatte. Immerhin war er ein Krieger und hatte es als seine Pflicht angesehen, sich erst um den Feind zu kümmern und zu prüfen, ob dieser noch eine Gefahr darstellte.
    »Du bist ein großer Kämpfer, Němec, und übertriffst sogar noch Marat, dem sonst keiner gewachsen ist«, lobte sie ihn mit sanfter Stimme.
    Michel lächelte erfreut, wandte

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