Die Rache der Werwölfe!
Haut schimmerten. An der körperlosen Gestalt hingen Kleiderfetzen, die viele hundert Jahre alt zu sein schienen und ebenfalls nur aus Nebelschwaden bestanden.
Schmerzhaft keuchte Linda, da die Berührungen des Geistes eine Grabeskälte ausstrahlten, die schlimmer brannten als das heißeste Feuer.
„Ihr seid so wunderschön, Lady“, wiederholte der Geist mit seiner hohlen Stimme.
Oh mein Gott! Das kann doch nicht sein, dachte sie, als sie erstarrt dalag und nur ihre Augen bewegen konnte.
Er nahm seine Hand von ihrem Mund, ohne dass sie jedoch in der Lage gewesen wäre, zu schreien. Die bleichen Finger umschlossen ihre Handgelenke, hoben ihre Arme hoch und legten sie neben das Kopfkissen.
Unfähig, sich zu bewegen, lag sie nun da und konnte mit ihren Augen ängstlich verfolgen, wie der Geist sich an ihr zu schaffen machte.
Aus der nebligen Gestalt lösten sich einzelne Schwaden, die wie gierige Zungen über ihren Körper glitten und ihn leicht anhoben. Eine unglaubliche Kälte ging von ihnen aus, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Während einige Schwaden über ihren Bauch krochen und langsam damit begannen, das T-Shirt hochzuschieben, zogen andere bereits den Slip von ihren Schenkeln und legten ihn am Fußende der Matratze auf das Laken.
Als ihre Brüste entblößt waren, glitten die Schwaden ganz langsam über sie hinweg und umschlossen fest die Brustwarzen, die sich vor Kälte sofort hart aufrichteten.
Linda meinte ein leises Knistern zu vernehmen, als die Feuchtigkeit der Luft an den Zitzen kondensierte und diese schon bald mit kleinen, spitzen Eiskristallen überzogen waren, die sich immer tiefer in die weiche, braune Haut bohrten.
Ebenso spürte sie, wie der Geist ihr ein wenig Kontrolle über ihren Körper zurückgab, allerdings erst, als sich Nebelschwaden wie Fesseln um ihre Handgelenke, Knöchel und den Hals gelegt hatten und sie kräftig gepackt hielten.
Die leeren Augen des Geistes glühten noch heller, als er sich an dem Anblick des warmen Fleisches ergötzte. Ihm schien es zu gefallen, als Linda erfolglos versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien. Auch ließ der Geist es wieder zu, dass ein leises Stöhnen über ihre Lippen kam und sie ihn anflehen konnte.
„Bitte tut mir nichts, verehrter Herr Geist!“, flüsterte sie voller Angst, während Tränen aus ihren Augenwinkeln liefen.
Der Geist strich mit seinen Fingern leicht über ihr Gesicht, worauf die Tränen auf ihren Wangen gefroren.
Sein Gesicht näherte sich ihr und Linda zuckte schmerzhaft zusammen, als sich seine bleichen Lippen auf die ihren legten. Seine Zunge glitt in ihren Mund, der sich ohne ihren Willen öffnete.
Unfähig ihren Mund zu schließen, konnte sie es nicht verhindern, dass sich seine Zunge um ihre schlang, diese kräftig packte und sie in grotesken Bewegungen hin und her zog. Bei jedem Atemzug füllte sich ihre Lunge immer mehr mit dem eiskalten Nebel. Als sie kaum noch Luft bekam, löste der Geist seine Lippen von ihr, betrachtete einige Zeit amüsiert ihre verzweifelten Bemühungen sich zu wehren. Dann legte er seine Hände an ihren Hals, ganz so, als wolle er sie erwürgen.
Voller Entsetzen riss Linda ihre Augen weit auf und schüttelte panisch den Kopf. Dann spürte sie, wie der Nebel an ihren Wangen entlang und langsam in ihre Ohren züngelte. Sie fühlte, dass der Geist nicht nur in ihren Kopf eindringen wollte, er bohrte sich auch regelrecht in ihren Verstand.
„Ich werde nun eure geheimsten Ängste erkunden, um euch entsprechend zu bestrafen“, sagte er und befand sich bereits in der Bibliothek ihrer Erinnerungen. Belustigt nahm er sich die Bücher ihrer Ängste, blätterte oberflächlich, um sie dann achtlos fortzuwerfen. Diese Ängste interessierten ihn nicht sonderlich. Nein, er war auf der Suche nach ihren wirklichen Ängsten, denen, die in der hintersten Ecke ihrer Erinnerungen verborgen lagen, noch weit hinter den peinlichsten Momenten ihres Lebens.
Linda bäumte sich auf, versuchte ihn abzuwehren, doch sie erkannte, wie aussichtslos ihre Gegenwehr war.
In einer ganz kleinen Ecke, direkt hinter längst vergessenen Jugendsünden, fand er, was er gesucht hatte. Ein Buch, völlig schwarz und unscheinbar, doch mit einem Schloss versehen, dessen Schlüssel Linda schon vor einiger Zeit weit weggeworfen hatte. Aber auch dieses Schloss stellte für den Geist kein Hindernis dar. Nur eine flüchtige Berührung, schon sprang es auf und das Buch offenbarte ihm ihre größten Ängste.
Zuerst
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