Die Rache der Werwölfe!
schreckerfüllt in ein totes Gesicht.
Der Geist blickte sie aus toten Augenhöhlen an. Alles, was vielleicht einmal in diesen Augen geschlummert hatte, war unwiederbringlich ausgelöscht. Er streckte einen Arm aus und berührte Valentina. Schlagartig fühlte sie eine stechende Kälte an der betreffenden Stelle. Doch Valentina konnte sich nicht mehr bewegen.
Sie fühlte, dass ihr Körper nach hinten taumelte, obwohl sie selbst das gar nicht wollte. Ihr Fuß verfing sich irgendwo, sie stürzte rücklings dem Boden entgegen. Ein spitzer Stein rammte sich in ihre Wade. Der Schmerz brachte Valentina wieder zurück ins Leben. Ohne noch einen Blick auf den Geist zu werfen, richtete sie sich auf und sprintete davon.
Nach einigen ängstlichen Sekunden sah sie plötzlich ein schwaches Licht in einem der Kellerfenster, die nur eine Handbreit über den Erdboden zu sehen waren. Ihr Herz pochte wie wild und ihre Beine wollten keinen Schritt mehr unternehmen. Doch die Neugier war stärker, so dass sie sich langsam dem Licht näherte.
Das Fenster war mit Eisenstäben vergittert und reichte kaum über den Boden. Sie musste sich hinknien um einen Blick ins Innere zu erhaschen.
Es war der Augenblick, da sie ihre Angst wiederfand und einen stummen Schrei zu unterdrücken versuchte.
Sie sah einen kargen Kellerraum. In dessen Mitte stand eine Holztruhe auf der eine Person lag. Der Körper lag schlaff und leblos auf der Truhe. Gelegentlich fielen kleine Bluttropfen vom Hals der leblosen Person auf den Boden. Er schien tot zu sein.
Zitternd stellte sie sich auf die Beine und hoffte nicht bemerkt worden zu sein. Langsam schlich sie den Geheimgang weiter.
Sie hörte keine Schritte die sie verfolgten.
Kurz darauf stand sie vor einer recht stabil aussehenden Eichentür und betrachtete den Türgriff. In dieser Dunkelheit war er nicht mehr als ein dunkler Fleck und so nahm sie ihn in die Hand und drückte ihn behutsam herunter. Sie hatte Glück, die Tür war nicht verschlossen.
Es war ein Geräusch zu hören!
Ein Rufen, nein eher ein Wimmern oder Jaulen. Jedenfalls war es nicht menschlich und ihr Herz vollführte einen Extraschlag, als sie weiter wie gelähmt dastand und sich dieses Wimmern genauer anhörte.
Was mochte sich in dem Raum dahinter verbergen?
Es mochte wohl ihre übertriebene Neugier sein, die sie dazu veranlasste die Tür zu öffnen. Sie ging unter einem lauten Knarren zur Seite.
Valentina duckte sich und lauschte.
Doch als sie nur weiter das Jaulen vernahm, was nun, dank der geöffneten Tür lauter wurde, setzte sie ihren Weg fort.
Sie befand sich in einem Raum, an deren Wänden verschiedene Schränke und Tische standen. Genau ihr gegenüber und an der linken Seite des Raumes befanden sich zwei weitere Türen. Das grässliche Jaulen kam hinter der Tür her, die genau ihr gegenüber war.
Auch hier siegte ihre Neugierde und sie schlich zu der gegenüberliegenden Eichentür. Vorsichtig umfasste sie den Griff und öffnete die Tür.
Was sie nun in diesem Raum fand war so grotesk und abnormal, dass es ihr sicher keine Menschenseele glauben würde. Durch das einfallende Mondlicht, das den Raum mit Licht überflutete, sah sie ein zusammengekauertes wolfsähnliches Ding, dass seine Augen starr auf Valentina richteten. Bei näherer Betrachtung fiel ihr auf, dass dieses Wesen vor sich einen großen, blutigen Fleischberg liegen hatte.
Sie trat einen Schritt zurück, denn ein süßlicher Geruch stieg ihr in die Nase. Diese Bestie stank erbärmlich nach Fäulnis, sie hielt sich eine Hand vor ihre Nase.
Als das Tier sie erkannte und ihren Körpergeruch roch, fing sein Jaulen an zu verstummen und seine schwarzen Augen fixierten ihr Gesicht. Anstatt des unsagbaren Wimmerns kam jetzt ein grausames Knurren in ihr Gehör, sodass ihre Beine zu zittern begannen. Seine Zähne blitzen im fahlen Licht auf.
Voller Panik stolperte Valentina zurück. Die Bestie sprang auf und setzte zu einem Sprung an. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig die Tür von außen zu schließen, als das Ungeheuer mit seinem Körper gegen das Holz prallte.
Als einige Momente verstrichen waren, in denen Valentina tief durchatmete und ihren Pulsschlag beruhigte, fing das Kauen und Wimmern wieder an.
Irgendwie entstand in ihr das Gefühl, dass hier irgendetwas im Gange war, dass nicht für die Augen und Ohren eines Menschen bestimmt gewesen sein mochten. Sie hielt inne, als sie wieder ein Geräusch vernahm. Diesmal war es ein leises Rauschen und schien von der
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