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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gern mit allen Elben des Geborgenen Landes teilen.« Er zog das Schwert zurück, wühlte in den Knochen und fand den Stein. Triumphierend hob er ihn hoch. »Er gehört mir. Sobald ich verstehe, wie ich seine volle Macht zu nutzen vermag, bringe ich deinem Volk das Ende, dem es schon einmal knapp entrann. Dsön Balsur mag untergegangen sein, doch das schützt euch nicht vor den Albae.«
Ihre blaugrünen Augen blickten ihn ohne ein Zeichen des Zweifels an. Eine verblendete Eifererin. »Die Eoil werden uns schützen. Sie kehren zurück. Die Zeichen in den Heiligtümern verkünden ...«
»Sie kehren zurück? Dann werde ich zur Stelle sein, um sie zu vernichten. Aber du wirst sie nicht mehr sehen, Fürstin.« Der Unauslöschliche hatte Schritte und viele raue Stimmen aus einem der Gänge vernommen. Die zweite Welle der Untergründigen rollte heran. Seine Wunden brannten, er fühlte Schwäche in den Gliedern. Rückzug. Es sind zu viele Gegner. Er steckte den Diamant und ein Schwert weg, den Griff des anderen umfasste er mit beiden Händen. »Und die Eoil werden auch keine Elben mehr zu Gesicht bekommen. Nicht mehr im Geborgenen Land.«
Sein Schlag trennte ihren Oberkörper sauber durch, die Schneide fraß sich von der linken Schulter hinab bis zur rechten Hüfte und zerschnitt die Orkknochen darunter. Die Fürstin starb zu seinem Bedauern viel zu rasch. Gerne hätte er sie mitgenommen und bis in alle Ewigkeit gefoltert, sie als niemals versiegende Farbquelle benutzt.
Geliebte Schwester. Er kniete sich vor Nagsar Inästes Haupt, streckte zögernd die Hand aus - und stockte. Er brachte es nicht übers Herz, ihre Züge ein letztes Mal anzuschauen. Der Kummer hatte die Macht, ihn zu töten. Der Unauslöschliche berührte stattdessen ihre langen schwarzen Haare und schnitt sich eine Strähne davon ab, ehe er mit seinem Andenken zwischen den blutigen Handschuhen aufsprang und in den Tunnel lief, so schnell es ihm seine Wunden erlaubten.

Das Geborgene Land, Königreich Idoslän, in den Höhlen Toboribors, 6241. Sonnenzyklus, Spätsommer.
    Der Tod stand vor ihm. Er wollte ihn schrecken, denn er hatte die Form einer Furcht erregenden Kreatur angenommen. Er war das Abbild des Albs, den sie auf der Insel gesehen hatten und der ihnen entkommen war. Stolz ragte er vor dem Liegenden auf, den schweren Panzerhandschuh um den Schaft eines schmalen Speers mit dünner Klinge geschlossen, der andere Arm hing locker am schlanken, teils gerüsteten, teils nackten Körper herab.
Die Schwärze in seinen Augenhöhlen ruhte auf dem Zwerg. »Du wirst nicht sterben, Tungdil Goldhand«, sagte der Tod freundlich zu ihm, beugte sich zu ihm herab. Die langen schwarzen Haare umrahmten das schmale, grausame und zugleich anziehende Gesicht. Er legte ihm die rechte Hand auf die Brust. »Ich brauche dich noch.« Die albischen Symbole auf der Rüstung auf seiner Waffe schimmerten grünlich, und ein warmes Gefühl durchströmte Tungdils Körper. Die Kälte wurde zurückgedrängt, sein Herz dankte es mit lautem, heftigem Pochen, und das Blut rauschte in seinen Ohren.
»Nagsor Inäste ist entkommen und hat den Diamanten, den ihr zu erlangen sucht, mit sich genommen«, offenbarte ihm der Tod mit klarer Stimme. »Er wird zur Insel zurückkehren, um den Tunnel zu erreichen, den Furgas geschaffen hat. Er stand kurz vor seiner Vollendung, bevor ihr den Magister getötet habt. Wenn Nagsor Inäste ihn erreicht und vollendet, kann er ins Jenseitige Land flüchten. Dann ist der Stein für immer verloren.« Der Tod richtete sich auf. »Nagsor Inäste wird mit einem Heer zurückkehren, wie es das Geborgene Land noch nicht gesehen hat. Weder ihr noch die fremden Orks könnten es aufhalten.«
Tungdil öffnete den Mund, war aber nicht in der Lage zu sprechen.
Der Tod wandte sich von ihm ab. »Halte ihn und seine schrecklichen Söhne auf, Tungdil Goldhand.« Er trat in den Schatten und verschwand darin.
Tungdil versuchte, den Kopf zu heben, doch eine Schmerzenswelle sandte ihn bewusstlos auf den Boden ... »Einmal kam der Tod zu einem Zwerg und wollte ihn mit sich nehmen, doch der Zwerg stemmte sich fest mit den Stiefeln gegen den Fels, auf dem er stand, senkte widerspenstig die Stirn und sagte nein. Da ging der Tod wieder.«
Tungdil kannte die Weisheit aus dem Süden Sangreins, und er kannte auch die Stimme, die da sprach. Er versuchte die Augen zu öffnen, was ihm aber nur bei dem rechten gelang. Das Linke bestand aus reinem Schmerz und weigerte sich, ihm zu

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