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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Hintertür auf, und vier neue Gegner erschienen.
Die Frau hob sofort den Prügel. »Verschwindet! Die Kette gehört mir!«
»Weg hier!« Rodario nahm sie bei der Hand und zerrte sie mit sich. Gemeinsam liefen sie um die Ecke und kamen auf einem Anlegesteg zum Stehen. Der Weg endete schneller als ihm lieb war.
Doch die nebeneinander vertäuten Boote boten sich als wacklige Brücke auf die andere Seite an. »Mir nach!« Rodario hopste und balancierte, während die Nuss-schalen unter seinen Füßen tanzten und schaukelten, als wollten sie ihn abwerfen. Doch es gelang ihm, trocken auf den schmalen Steg des Hauses zu gelangen. »Wo bleibst du denn?«
»Sei bloß still!« Tassia folgte ihm fluchend. Für sie war es schwieriger, weil er die Boote in Bewegung versetzt hatte. Sie riss einen langen Schlitz in ihr Kleid, damit sie sich besser auf dem tückischen Untergrund bewegen konnte.
In der Zwischenzeit kappte Rodario das Tau des letzten Kahns und hielt ihn fest, bis sie neben ihm stand; dann gab er dem Boot einen Stoß und ließ es davontreiben. Die Lücke zum sicheren Steg war nur durch einen Sprung zu überwinden.
Zwei ihrer Verfolger fielen beim Versuch, ihnen auf den Fersen zu bleiben, aus den wippenden Booten ins eiskalte Wasser. Der Dritte nahm gerade Anlauf, um mit einem gewaltigen Satz zu ihnen aufzuschließen. Da bemerkte Tassia einen Schatten, der von hinten über sie fiel.
Ein älterer Mann, der Kleidung nach aus Mifurdania stammend, stand im Durchgang und wollte eben seinen Kehricht in den Kanal schütten, als er Rodario am Steg stehen sah. »Du!?« Er hob den Eimer zum Schlag. »Darauf habe ich gewartet, verdammter Verführer! Ich reiße dir deine Männlichkeit heraus!«

Das Geborgene Land, Königreich Gauragar, 6241. Sonnenzyklus, Spätfrühling.
    Tungdil schaukelte unablässig vor und zurück, dabei fühlte sich sein Kopf zum Bersten voll an. Sein Hirn klopfte und pochte und wollte anscheinend zu den Ohren hinaus flüchten, während seine Kehle trocken und staubig war, als hätte er drei Zyklen lang Sand gegessen.
Stöhnend öffnete er die schweren Lider, blinzelte in das helle Licht und sah im Abstand von einer Armlänge seine Fingerspitzen baumeln und Schotter knapp darunter vorbeiziehen. Es roch streng nach Pony, und er hörte, dass sich noch mindestens ein weiteres Pferdchen in seiner Nähe befinden musste.
Zählte er alles zusammen, blieb der Schluss, dass er sich auf Reisen befand. Gegen seinen Willen. »Wo ...«, krächzte er und wollte sich aufrichten. Dabei rutschte er kopfüber vom Rücken des Tieres, sodass er im Staub landete. Sein Pony machte einen erschrockenen Satz zur Seite, und der Packesel dahinter schrie aufgeregt. »Ruhig«, sagte Boindil brummend. »Er tut dir nichts. Er ist nur aus dem Sattel gefallen.« Ein sorgenvolles Gesicht schwebte über Tungdil, der schwarze Bart kitzelte seine Nase. »Bist du wach, Gelehrter?« Tungdil setzte sich und klopfte den Dreck von der Hose, dabei blickte er sich um und sah Bäume, Sträucher, Gras um sich herum. So etwas gab es im Inneren eines Gebirges nicht. »Wo bin ich?« Er zog sich am Sattel des Ponys hoch, sein Kopf drohte zu zerspringen.
»Du bist bei mir«, wich der Zwilling ihm aus.
»Das sehe ich.« Er drehte sich um und erkannte das Graue Gebirge in einiger Entfernung. Die Festung war höchstens noch zu erkennen, wenn man wusste, wo sie stand. Der Turm reckte sich als steinernes Fanal in den Himmel. »Was machen wir hier?«
»Wir sind auf eine Mission geschickt worden. Der Großkönig hat uns als Abordnung nach Älandur gesandt«, rückte Ingrimmsch mit der Sprache heraus.
»Wieso das? Als Strafe für mein Benehmen?«
»Eigentlich ... hat er nur mich geschickt«, druckste Boindil herum. »Aber ich dachte mir, dass es besser wäre, einen Gelehrten dabei zu haben, der mich bei den Spitz... bei den Elben unterstützt.« Er schwang sich in den Sattel. »Und da habe ich dich mitgenommen.«
»Gandogar weiß nicht, dass ich mit dir reise?«
»Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen.«
»Hast du mich entführt!«
»Nein, bei Vraccas!«, erwiderte Ingrimmsch empört. »Ich habe dich in deinem Zimmer gefunden, und als ich dich fragte, ob du mich begleiten möchtest, hast du ja gesagt.«
»Laut und deutlich?«
Boindil lachte. »Ich habe es jedenfalls als Zustimmung verstanden.« Er bedeutete ihm, in den Sattel zu steigen. »Um ehrlich zu sein, ist es besser, wenn du ein wenig Luftveränderung und andere Dinge zu Gesicht bekommst. Die Aufgabe, dem

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