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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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bemerkte Rodario bewundernd, als sie durch seine alte Heimat streiften, die vor langer Zeit von den Orkhorden des Verräters Nöd'onn dem Erdboden gleichgemacht worden war. »Eine Stadt auf Stelzen.« Er zeigte auf eine Stelle, wo ein Rest Mauer aus dem Wasser ragte. »Da drüben sind Furgas und ich zusammen mit Tungdil und seinen Zwergenfreunden durch eine Pforte in der Mauer dem Angriff auf die Stadt entkommen.« Er erinnerte sich immer besser an die Ereignisse von damals. »Komm, ich zeige dir, wo das alte Curiosum stand.«
Sie liefen durch ein Gewirr von Gassen, das selbst für Rodario neu und fremd war. Mit dem alten Mifurdania hatte der größte Teil der Siedlung nichts mehr zu tun, denn sie war kleiner, aber eindeutig verschachtelter und verwinkelter als früher. Mehr als einmal standen sie wieder an der Stelle, von der aus sie losgegangen waren, bis er glaubte, den Platz wieder zu erkennen.
Enttäuschung machte sich in ihm breit. Von dem hölzernen Bau war nichts mehr übrig, stattdessen erhob sich ein schmales Haus, gegen dessen Mauern die seichten Wellen schwappten.
»Nichts ist mehr geblieben«, sagte er. »Es tut mir Leid, Tassia, aber...«
»Herr Rodario?!«, rief eine Stimme laut in seinem Rücken, dann schlug ihm jemand hart auf die Schulter, dass er in die Knie ging. Zwei starke Arme drehten ihn herum. »Er ist es! Ihr Götter, steht Mifurdania bei, der Verrückte ist wieder in der Stadt!«
Der Schauspieler blickte in das breite, bärtige Gesicht eines kräftigen Mannes von fünfzig Zyklen, der ihm vage bekannt vorkam. Dünnes Hemd, eine dreckige Lederschürze, Unterarme dick wie vier Axtstiele, kurze blonde Haare mit Asche darin - dann erinnerte er sich. »Lambus!«, lachte er. »Alter Schmied, du lebst?!«
»Die Orks haben mich nicht bekommen, das Wasser hat mich nicht davongetragen, so bin ich geblieben«, sagte der Mann heiter und schaute zu Tassia. »Wann sieht man Euch ohne ein hübsches Weib an Eurer Seite?«, scherzte er.
»Wenn er tot ist«, grinste sie und hielt dem Mann die Hand hin. »Ich bin Tassia, seine Gemahlin und Schauspielerin.« Rodario warf ihr einen mehr als verwunderten Blick zu und verdrehte die Augen, sie jedoch lächelte herzensgut. »Wir führen das Curiosum gemeinsam.«
»Äh, das ist ein ...«, warf er ein, um gegen die neue Rollenverteilung aufzubegehren, bekam jedoch einen Tritt auf den Fuß, der ihn zum Schweigen brachte.
»Oh, das hört man gern, dass der berühmte unglaubliche Rodario in seine Heimat zurückkehrt. Frohsinn tut gut.« Lambus lachte. »Inzwischen sind auch Eure Eskapaden vergessen. Die gehörnten Ehegatten haben Euch Eure Gastspiele in fremden Betten sicherlich längst verziehen.« Er grinste. »Unfassbar, dass Ihr Euch fest gebunden habt. Andererseits, bei diesem Weib wäre ich auch geblieben.« Auf eine Schenke deutend, sagte er: »Kommt, ich lade Euch zu einem Glas ein.«
»Ja, ich kann es selbst kaum glauben. Ich muss besoffen gewesen sein, als ich ja sagte«, antwortete Rodario leichthin und versetzte Tassia einen harten Rempler zwischen die Rippen, der sie aufstöhnen ließ. Sie trat ihm dafür gegen das Schienbein, der Schmerz war heiß.
Lambus bekam davon nichts mit. Er führte sie in die Gaststube, setzte sich an den erstbesten Tisch und orderte ein kräftiges Essen samt einer Karaffe Wein und Wasser.
»Mein Freund mit der breiten Brust«, stellte Rodario den Schmied derweil vor, »hat früher viele Dinge für unser Curiosum hergestellt, von Schwertern über Eisenstangen und alle Metallanfertigungen, die Furgas als Magister technicus für die verborgenen Spielereien unter den Bühnenbrettern benötigte.«
Lambus nickte. »Das waren Zeiten! Mich hat der Einfallsreichtum des Magisters immer wieder überrascht. Wie man sich die ganzen Vorrichtungen aus dem Nichts ersinnen kann, bleibt mir ein Rätsel. Und die Götter wissen, wie oft ich in der Schmiede stand und fluchte, weil die verlangten Werkstücke beim ersten Anlauf missrieten.« Sie stießen miteinander an. »Auf die alten Zeiten!«
»Auf die alten Zeiten«, stimmte Rodario ein, und Tassia lächelte.
Der Schmied leerte seinen Becher und schaute den Mimen neugierig an. »Na, welche Aufträge habt Ihr dieses Mal für mich? Hat sich der Magister wieder neue Sachen einfallen lassen? Ich habe ihn schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
Rodario schüttelte den braunen Schopf. »Er ist nicht mehr bei meiner Truppe. Deswegen suche ich ihn.« Lambus runzelte die Stirn. »Ach? Dann

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