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Die Rache des Bombenlegers

Die Rache des Bombenlegers

Titel: Die Rache des Bombenlegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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nicht,
woher er gekommen ist. Vielleicht aus diesem Teil des Hauses? Vielleicht aber
auch aus der Kneipe unten! Man könnte doch mal fragen.“
    Glockner lächelte. „Genau das habe ich
vor.“
    Während sie hinuntergingen, sagte
Matthias zu Glockner. „Ich habe gehört, dein BMW ist futsch.“
    Glockner erzählte ihm, was passiert
war, und Matthias sah Tarzan bewundernd an.
    „Der tritt wohl in deine Fußtapfen,
Emil“, sagte er zu Glockner. „Ob Gaby später einen Kriminalisten will?“
    Der Kommissar lachte gutmütig und
meinte, da sei ja noch Zeit.
    Tarzan verzog keine Miene, tat, als sei
vom Wetter die Rede, wurde nur ein bißchen rot und war nach wie vor der
Meinung, daß der Beruf seines viel zu früh durch einen Unfall verstorbenen
Vaters für ihn das richtige sei. Er wollte Diplom-Ingenieur werden —
Kriminalist höchstens nebenbei. Aber, dachte er, bis zur Berufswahl habe ich ja
noch fünf Jahre Zeit. Wer weiß, wie ich mich dann entscheide und was dann
Aussichten hat. Mehrere Möglichkeiten sind auf jeden Fall besser.
    Sie verließen das Haus und gingen um
die Ecke.
    „Kann ja sein“, sagte Tarzan, „Fischauge
war in der Kneipe, um die Explosion abzuwerten. Nachher ist er dann
abgeschwirrt, ohne die Garage noch eines Blickes zu würdigen.“
    „Gute Theorie (Gedankenspiel/Lehrmeinung)“, sagte Glockner.
    Der Betrunkene saß jetzt im Fond des
Streifenwagens und schlief.
    Der Notarztwagen war mit Frau Rankl auf
dem Weg zum Krankenhaus. Ein paar Neugierige hatten den Abtransport beobachtet,
gingen jetzt weiter, blieben aber drüben bei der Garage stehen, um den
Sprengstoffspezialisten über die Schulter zu glubschen.
    Glockner, sein Kollege und Tarzan
betraten die EINKEHR, wo es nach Bier und preiswertem Mittagstisch roch. Es gab
einen Stammtisch mit Vereinsfahne, einige Sportler-Pokale über dem
Flaschenregal und blankgescheuerte Holztische.
    Ein älterer Mann — sicherlich Rentner —
vergnügte sich mit dem Spielautomaten, offenbar um sich die Zeche zu verdienen,
was aber nicht klappte, denn er stieß wilde Flüche aus.
    Im Hintergrund saß ein Ehepaar am Tisch
und hatte gerade die Mahlzeit beendet. Der dicke Wirt servierte ihnen zwei
Tassen Kaffee und kam dann zur Theke, wo die drei standen.
    Kommissar Glockner wies sich aus.
    „Wir haben eine Frage. Es betrifft
einen Mann, der vor etwa 40 oder 50 Minuten hier war.“
    Der Wirt schaute fragend. Tarzan fühlte
sich an einen Mops erinnert, der darauf wartet, daß Herrchen die Leine nimmt,
um endlich mit ihm gassi zu gehen. Sicherlich ein gutmütiger Zeitgenosse.
Wahrscheinlich würde er sich daran erinnern können, was eine knappe Stunde
zurücklag.
    „Beschreib’ Fischauge möglichst genau!“
sagte Glockner zu Tarzan.
    Tarzan war noch nicht fertig, als der
Wirt heftig nickte und seinen Bierbauch losließ, den er mit beiden Händen
gehalten hatte. Vielleicht mißtraute er dem Hosenbund.

    „Klar, der war hier.“
    „Kennen Sie ihn?“ fragte Glockner.
    „Nein. Keine Ahnung. War ja das erste
Mal, daß er mich beehrt hat.“
    „Ist er lange geblieben?“
    „Na, so 20 Minuten. Saß dort an dem
Tisch. Hatte ein Bier und drei oder vier Schnäpse. Hat seinen Mantel nicht
ausgezogen, fällt mir ein. Und dauernd zum Fenster gestarrt. Ich dachte noch,
der erwartet wohl wen. Aber dann hat er gezahlt und ist gegangen.“
    Glockner trat zu dem betreffenden Tisch
und ließ sich zeigen, auf welchem Stuhl Fischauge gesessen hatte.
    „Die Garage kann man von hier aus nicht
sehen“, sagte er leise, denn das war nur für seinen Kollegen und Tarzan
bestimmt.
    „Also hat er auf Frau Rankl gewartet“,
meinte Matthias. „Hat vielleicht das erste Mal vergeblich geklingelt. Aber dann
kam sie vom Einkauf zurück.“
    Glockner dankte dem Wirt.
    Draußen sagte er: „Daß du das
Kennzeichen nicht weißt, Tarzan, ist kein Unglück. Ich werde veranlassen, daß
auch die uniformierten Kollegen auf einen Mustang älteren Baujahrs achten.
Beige, rostig und wohl auch technisch in miesem Zustand. Vielleicht bilden sich
die Mittagsräuber ein, eine Klapperkiste sei weniger auffällig. Aber da liegen
sie schief.“
    „Brauchen Sie mich noch?“ fragte
Tarzan, denn er sah, wie Klößchen auf seinem neuen Rad vor dem Glocknerschen
Lebensmittelgeschäft ankam. Karls Tretmühle, mit dem Kabelschloß gesichert,
lehnte bereits an der Haus wand.
    „Vorläufig nicht.“ Der Kommissar
lachte. „Vielen Dank für deine Hilfe.“
     
    *
     
    Die Gegend hinter dem

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