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Die Rache des Bombenlegers

Die Rache des Bombenlegers

Titel: Die Rache des Bombenlegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Elly. „Wollen Sie nicht doch reinkommen — auf ein Gläschen
Burgunder?“
    „Danke, Paul! Ein anderes Mal. Ich
werde Adolf heute abend anrufen.“
    „Würde ich nur machen, wenn es wirklich
wichtig ist. Seien Sie doch froh, daß Sie ihn los sind — diesen Unmenschen!
Habe ich schon erwähnt, daß er mich vor die Tür setzen will — nach 61 Jahren in
der Familie? Jaja, der alte Herr Burkert — und der Großvater! Das waren noch
Herren!“
    „Geier waren das!“ sagte Elly leise. „Und
ihr Vermögen haben sie zusammengegaunert.“
    Man verabschiedete sich. Diesmal blieb
Riebesiel an der Tür und sah ihnen nach. So oft sich einer umdrehte, hob er
winkend die Hand — sogar als Oskar zurückblickte.
    „Paul ist eine Seele von Mensch“, sagte
Elly zu den Kindern. „Jetzt wird er freilich etwas wunderlich.“
    Aus alter Gewohnheit spähte Tarzan die
Straße entlang, ob sich nicht ein verrosteter Mustang näherte. Aber diesmal
hatte er kein Glück. Es wäre auch zu schön gewesen.
    Elly blieb stehen. „Das mit meinem
Hausschlüssel“, sagte sie, „ist bedeutungsvoller als ihr vielleicht denkt. Dazu
muß ich euch alles erzählen. Zur Hochzeit damals hat Adolf mir nämlich etwas
ganz besonderes geschenkt: eine Kollektion wertvoller Edelsteine — größtenteils
Diamanten und Rubine. Das Sammeln von Edelsteinen war ein Hobby seines Vaters.
Adolf hatte zwar nichts mehr hinzu gekauft — im Gegenteil: aus reiner Dummheit
machte er einige der schönsten Steine zu Geld. Aber was übrig blieb, ist immer
noch eine sehr schöne und wertvolle Sammlung. Und das einzige Geschenk, das ich
jemals von ihm erhielt — vermutlich hat ihn seine Geste gleich nach der
Hochzeit gereut. Aber ich behielt die Steine natürlich. Auch nach der
Scheidung. Ich hätte Geld und Unterhalt von ihm verlangen können — und mein
Anwalt hat mich damals dazu gedrängt. Aber ich wollte einfach nicht. Soll Adolf
selig werden mit seinem Vermögen! Als Klavierlehrerin kann man zwar nicht viel
verdienen. Aber irgendwie bringe ich mich schon durch. Jedenfalls: Die
Edelsteine will ich behalten. Neulich nun hörte ich von einem gemeinsamen
Bekannten, Adolf erzähle überall, die Edelsteine wären nach wie vor in seinem
Besitz.“
    „Sie glauben“, sagte Tarzan rasch, „er
will bei Ihnen eindringen, um sie zu stehlen?“
    „Davon bin ich überzeugt.“
    „Heißt das etwa, Sie haben die Steine
bei sich zu Hause?“
    Ellys Miene wurde unsicher. „Du meinst,
das ist nicht gut?“
    „Bestimmt nicht! An Ihrer Stelle würde
ich ein Bankfach mieten? Und wenn Adolf bestreitet, den Schlüssel zu haben,
würde ich ein neues Türschloß einbauen lassen. Und...“Er stockte. Im Fluß
seiner Gedanken tauchte eine Idee auf. „Was halten Sie davon: Wir könnten ihm
eine Falle stellen.“
    „Eine Falle?“ Ellys Blauaugen blickten
erstaunt.
    „Sie könnten“, nickte Tarzan, „angeblich
für einen oder zwei Tage verreisen. Sie lassen das Riebesiel wissen. Von ihm
erfährt Burkert, was Sache ist, und schon glaubt er, die Gelegenheit sei
günstig. Er kommt mit dem Schlüssel, um sich die Diamanten zu holen. Aber in
Ihrem Häuschen lauert die TKKG-Bande — ohne Gaby, natürlich, denn bei einem
gefährlichen Vorhaben halten wir sie vom Krisenherd fern.“
    „Und dann?“ fragte Elly atemlos.
    „Wir überwältigen Burkert und rufen die
Polizei. Dann wird er abermals hinter Gitter wandern — aber diesmal zu Recht.“
    Elly rückte an ihrem braunen
Pferdeschwanz, rieb sich die Finger und trat zweimal hin und her.
Unschlüssigkeit nahm ihr die Worte.
    „Der Vorschlag gefällt Ihnen nicht?“
fragte Tarzan.
    „Doch, schon. Aber — um ehrlich zu sein
— ich fürchte mich. Adolf ist rachsüchtig. Daß ich ihm eine Falle stelle, würde
er mir nie verzeihen.“
    „Wenn er im Gefängnis sitzt, braucht
Sie das nicht zu stören.“
    „Er hat, glaube ich, Freunde in der
Unterwelt. In seinem Auftrag würden die mir — wie heißt es — einen Denkzettel
geben. Ich entsinne mich genau: Als ich Adolf im Gefängnis besuchte — es war,
um mit ihm die Scheidung zu besprechen —, hat er mir seinen neuen Freund
gezeigt, einen gewissen Klaus Heye. Der sah richtig brutal aus. Ist ein
ehemaliger Boxer. Wäre ein ganz schwerer Junge, hat Adolf mir stolz erzählt.
Wenn er nun so einen bezahlt und auf mich hetzt, dann kann ich mich auf was
gefaßt machen.“
    „Naja, Sie müssen entscheiden. Es war
nur eine Idee.“
    „Daß ihr mir eure Hilfe anbietet, werde
ich euch nie

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