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Die Rache des Bombenlegers

Die Rache des Bombenlegers

Titel: Die Rache des Bombenlegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Alleingang. Aber letztlich zählt
ja nur der Erfolg. Gut gemacht habt ihr eure Sache. Bin neugierig, ob Gartz
alle Anschläge zugibt. Vorhin — vor knapp einer Stunde — ist nämlich schon
wieder eine Bombe explodiert. „
    „Und wo?“ fragte Tarzan.
    „Am Wochenendhaus von Dr. Detmar Timm.
Timm ist Richter — Vorsitzender beim Landgericht. Die Bombe hat erheblichen
Schaden angerichtet — nur Sachschaden, glücklicherweise.“
    Tarzan kratzte sich in seinen dunklen
Locken. Sie waren frisch gewaschen. Aber bisweilen juckte die Kopfhaut, wenn
sich unweit darunter eine Idee entwickelte.
    „Gartz scheint was gegen Amtspersonen
zu haben, Herr Glockner.“
    Der Kommissar lächelte. „Wie meinst du
das?“
    „Nun, ich finde, es fällt auf: Erst Ihr
Wagen, dann Herrn von und zu Simböcks Saunahütte und jetzt des Richters Datscha (russisches Sommerhaus).“
    Glockner hob die Brauen. Sein Lächeln verstärkte
sich. „Junge, du hast wirklich Scharfblick. Du erkennst auf Anhieb das
Wesentliche und bildest Zusammenhänge. Ich kann nur wiederholen, was ich dir
schon oft gesagt habe: Wenn du dich nach Abschluß der Schule für den
Polizeidienst entscheiden solltest, bist du uns herzlich willkommen.“
    „Liege ich also gar nicht so falsch mit
meiner Vermutung?“
    Glockners Lob war ihm wie Salatöl durch
den Schlund geflutscht. Aber er verbarg den größten Teil seiner Freude, um vor
Gaby nicht wie ein Angeber dazustehen.
    „Du liegst richtig. Jedenfalls haben
meine Kollegen und ich dieselbe Vermutung. Jemand hat’s auf uns abgesehen.“
    „Dann riecht die ganze Bomberei nach
Rache.“
    Glockner nickte.
    „Aber es müßte jemand sein“, spann
Tarzan den Faden weiter, „der sich an Ihnen, an Simböck und dem Richter rächen
will. Das wäre also jemand, den Sie festgenommen haben, den der Staatsanwalt
Simböck angeklagt — und der Richter verurteilt hat.“
    „Genau das denken wir, Tarzan. Aber
leider bringt es uns kaum weiter. Denn Simböck, Timm und ich arbeiten fast
ständig zusammen. Es sind Hunderte, die von uns aus dem Verkehr gezogen wurden.
Kaum, daß ich mich an alle entsinne. Diesen Gartz freilich kenne ich.“
    „Ist er vorbestraft?“
    Glockner nickte. „Er hat als
nächtlicher Übeltäter parkende Autos beschädigt: zerschrammt, Antennen
abgeknickt, Reifen zerstochen — jedenfalls sich daran ausgetobt und eine Menge
Schaden angerichtet. Vor drei oder vier Jahren muß das gewesen sein. Aber vor
dem Langericht wurde die Sache bestimmt nicht verhandelt. Hm. Na, wir werden
sehen. Schließlich haben wir ihn ja.“
    Jetzt ging es hier amtlich zu.
    Für die TKKG-Bande war das nicht mehr
interessant.
    Gaby schärfte ihrem Papi ein, daß er
sich um Lorchen kümmere, beziehungsweise, daß der Papagei ins Tierheim gebracht
werde. Und Glockner versprach das, natürlich.
    Dann räumten die vier Freunde das Feld.
    Draußen war die Finsternis dick wie
Schokoladenpudding.
    Klößchen lamentierte (jammern ),
ihn quäle der Hunger. Denn schließlich hätte er heldenhaft aufs Abendessen
verzichtet. Aber seine Freunde hörten kaum hin.
    Lediglich Karl sagte: „Leg doch mal ‘ne
andere Platte auf, Willi. Die von deiner Verfressenheit kennen wir schon.“
    „Ich will euch nicht unterhalten“,
schimpfte Klößchen, „sondern rechtzeitig vor meinem körperlichen Zusammenbruch
warnen. Ist ja nicht auszuhalten: den ganzen Tag Strapazen und nichts in den
Magen.“
    „Vielleicht erbarmt sich Elly“, sagte
Tarzan, „und spendet dir ein Butterbrot.“
    „Wieso Elly?“ fragte Gaby.
    „Wir sind doch ganz in der Nähe.
Bestimmt freut sie sich, wenn wir vorbei schauen. Außerdem müssen wir ihr
erzählen, daß bei Adolf geplündert wurde.“
    „Und sie wollte sich überlegen“, fiel
Karl ein, „ob wir Adolf bei ihr eine Falle stellen — weil er doch vermutlich
mit dem geklauten Schlüssel die Edelsteine zurückholen wird.“
    „Hoffentlich hat sie was Gescheites im
Kühlschrank“, meinte Klößchen noch, bevor er sich — o Wunder! — an die Spitze
der Vierergruppe setzte. Wenn es was zu futtern gab, war er eben immer der
erste.
    Hintereinander fuhren sie durch den dunklen
Abend. Kalter Wind strich durch die Straßen. Klößchen vermerkte grimmig, daß
man mit leeren Magen besonders leicht friere.
    Sie erreichten Elly Burkerts Häuschen.
Daß die Klavierlehrerin zu Hause war, sahen sie sofort. Hinter einigen Fenstern
brannte Licht.
    Allerdings — auf Besuch war sie
offenbar nicht eingestellt.
    Tarzan hatte schon

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