Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
Vom Netzwerk:
nichts.

3 Es ist ein Traum.
    Er schließt die Augen, blinzelt, schaut wieder hin. An dem Baum hängt nichts, keine tote Laika, dort ist nur Luft. Nichts Gefährliches, es ist nur Luft, die man atmet, um zu überleben.
    Jetzt bellt ein Hund, noch einmal, ein Laut, den er kennt. Auf der Straße vor dem Haus bremst ein Auto. Reifen quietschen. Das Hundegebell ist verstummt. Laika, es muss Laika sein. Sie haben immer zusammengehört, er, Rita und Laika. Dann kamen die Kinder. Er hört das Auto wieder starten und mit durchdrehenden Reifen davonfahren.
    Er läuft vor das Haus, den Gartenweg entlang.
    Vor der Pforte steht ein Mann. Er hält den Hund am Halsband fest.
    Peter öffnet die Pforte, und Laika stürzt auf ihn zu, bellt, leckt ihm das Gesicht. Sie ist wieder zu Hause.
    Der Mann bleibt vor der Gartenpforte stehen.
    Peter hat ihn noch nie gesehen. Er trägt einen Sommeranzug. Seine Haare sind blond. Er lächelt.
    »Danke«, sagt Peter und richtet sich auf. »Ich weiß nicht, wie sie rausgekommen ist.«
    Laika läuft auf das Grundstück. Sie ist zu Hause. Zu Hause ist sie in Sicherheit. Sie bellt glücklich.
    Der Mann nickt. Fünfzig Meter entfernt steht ein Auto. Peter sieht die Silhouette eines Mannes auf dem Fahrersitz.
    »Der Hund schien Angst zu haben«, sagt der Mann.
    »Wahrscheinlich hat sie was gehört.«
    »Nicht wirklich als Wachhund geeignet.« Er schaut zum Haus. Peter folgt seinem Blick. Dort gibt es nichts zu sehen. Laika ist hinter dem Schuppen verschwunden.
    »Nochmals vielen Dank«, sagt er.
    »Nicht der Rede wert. Wir konnten zum Glück noch rechtzeitig bremsen. Alles ist gutgegangen.«
    Der Mann bewegt sich nicht von der Stelle. Er scheint es nicht eilig zu haben. Irgendwie kommt er Peter bekannt vor.
    »Haben wir uns schon einmal gesehen?«, fragt er.
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Warum sollte ich das nicht sein?«
    Nein, nicht das Gesicht des Mannes kommt ihm bekannt vor.
    Es ist die Stimme.
    Er kennt diese Stimme. Jetzt erkennt er sie wieder.
    Jesus Christus.
    Seine Kopfhaut zieht sich zusammen.
    Peter sieht, dass der Mann weiß, dass er weiß, wer er ist.
    In diesem Augenblick startet das Auto, das ein Stück entfernt steht. Peter schaut hin, ganz kurz, dann kehrt sein Blick zu dem Mann zurück, der sich immer noch nicht rührt. Das könnte sonst wer sein. Jemand, der einen weggelaufenen Hund nach Hause bringt. Einer von all den Gutmenschen.
    »Was wollen Sie?«
    Der Mann antwortet nicht.
    »Wer sind Sie?«
    Das Auto rollt rückwärts auf sie zu, nimmt er aus dem Augenwinkel wahr, sehr langsam, als hätte es einen Defekt.
    »Wir sind bald weg«, sagt der Mann.
    »Warum sind Sie hergekommen?«
    Der Mann macht einen Schritt nach vorn, die erste Bewegung.
    »Hören Sie gut zu, Mattéus. Tun Sie, was die von Ihnen verlangen. Verstehen Sie? Tun Sie, was die von Ihnen wollen.«
    »Wer sind die ?«
    »Das werden Sie zu gegebener Zeit erfahren. Tun Sie nur, was sie sagen. Treten Sie diese Reise an.«
    »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin nur der Bote.«
    »Der Bote?«
    Das Auto hat wieder angehalten. Fünfundzwanzig Meter entfernt.
    »Und wenn ich nicht tue, was Sie verlangen? Was die verlangen. Werden Sie Laika dann umbringen? Beim nächsten Mal ist sie tot?«
    In den Augen des Mannes steht die Antwort. Er sieht in die Augen eines Mörders. Für diesen Mann ist Mord nichts Besonderes und einen Hund zu töten, nichtig.
    »Ich will eine Erklärung.«
    »Sie werden beizeiten alles erfahren, was Sie wissen müssen.«
    »Ich will alleine reisen.«
    »Nein.«
    »Dann will ich, dass die ganze Familie fährt.«
    »Nein.«
    »Und wenn ich die Polizei einschalte?«
    Der Mann antwortet nicht. Er geht zu dem Auto. Das war keine Frage, nichts, was beantwortet werden müsste. Er öffnet die Autotür, steigt ein, die Tür wird geschlossen, das Auto fährt an.
    Peter dreht sich um.
    Rita kommt aus dem Haus.
    »Wer war das?«
    »Jemand, der Laika auf der Straße gefunden hat.«
    »Auf der Straße? Wie ist sie denn dahin gekommen?«
    »Wie zum Teufel soll ich das wissen?«
    Er sieht, dass sie zusammenzuckt.
    »Entschuldige, Rita.«
    Er geht auf das Haus zu.
    »Vielleicht sollten wir die Reise nicht machen«, hört er sie sagen.
    Er dreht sich um.
    »Wir müss… Klar fliegen wir«, sagt er.
    »Wir müssen? Wolltest du grade ›wir müssen‹ sagen?«
    Er antwortet nicht. Wenn er jetzt etwas sagt, muss er es erklären. Aber das ist unmöglich. Er kann nicht alles erzählen. Unter keinen Umständen.
    Die Scheinwerfer

Weitere Kostenlose Bücher