Die Rache des Griechen
Wangen. Als sie endlich sprach, lag ein Zittern in ihrer Stimme, das Alexandros ganz schwach werden ließ. Schwach vor Liebe für die Frau, vor der er kniete.
„Ich habe mich vor langer Zeit in dich verliebt. Als ich damals zu dir gekommen bin, glaubte ich wirklich, ich würde dich aus tiefster Seele lieben.“
„Und ich habe dich zurückgewiesen.“ Alexandros’ Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Hatte er ihr so wehgetan, dass sie ihn nicht mehr lieben konnte?
„Kallie …“
Sie schüttelte den Kopf. „Warte.“ Ihre Stimme klang nun stärker. „Ich war jung und naiv, aber ich bereue nichts. Es war mutig, auch wenn die Konsequenzen dramatisch waren.“ Sie atmete tief ein. „Ich würde es jederzeit wieder tun, wenn ich die Chance dazu hätte. Also tue ich es jetzt.“ Sie hielt inne, sah ihn lange an und sagte dann die schlichte Wahrheit. „Alexandros, ich liebe dich.“
Sie küsste seine Hand. „Ich liebe dich.“ Dann küsste sie seinen Mund. „Ich liebe dich, Alexandros Kouros. Nichts auf der Welt würde mich glücklicher machen, als deine Frau zu werden.“
Da! Sie hatte es gewagt, hatte ihm ihr Herz geschenkt.
„Meinst du das auch wirklich ernst? Sagst du das auch nicht einfach nur so?“
Sie nickte. „Absolut ernst.“
Er stand auf und zog sie mit sich. Dann schloss er sie so fest in die Arme, dass Kallie wünschte, der Moment möge nie vorübergehen. An ihrem Finger funkelte der Ring. „Aber wir sind bereits verheiratet. Wie können wir …?“
„Ich möchte, dass wir dreimal um einen Altar in einer Kirche gehen. Damit symbolisieren wir unsere gemeinsame Reise, von unserer ersten Begegnung bis zum Ende unserer Tage … immer zusammen.“
Endlich glücklich nickte sie noch einmal. Dann hob sie den Kopf und berührte seine Lippen mit ihren.
Viel später, als sie einander in den Armen haltend auf zerwühlten Laken lagen, sah Kallie Alexandros an. Er küsste sie und streichelte mit einer Hand über ihren Bauch. Sie hielt seine Hand fest. Es war Zeit.
„Ich muss dir etwas sagen …“
„Was ist es?“ Er richtete sich auf einem Ellenbogen auf, ließ aber seine andere Hand auf ihrem Bauch ruhen.
Sie öffnete den Mund, schwieg dann aber doch. Vielleicht war es noch zu früh und er noch nicht bereit. Vielleicht war ihre Liebe noch zu zerbrechlich. Sie wollte nicht, dass die Liebe wieder aus seinen Augen verschwand.
„Kallie?“ Er schaute sie besorgt an.
Es ging nicht anders, sie musste ihm einfach noch einmal vertrauen. Sie holte tief Luft. „Ich bin schwanger. Kurz bevor wir uns wiedergesehen haben, habe ich die Marke meiner Pille gewechselt. Deshalb habe ich gestern Abend auf der Scheidung bestanden. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du mich in einer lieblosen Ehe gefangen hältst, wenn du es herausfindest.“
Einen Moment war er wie erstarrt, dann durchströmte ihn das Gefühl von etwas Großem. Er hob den Kopf und schaute an die Decke. Es war zu früh, viel zu früh, durchfuhr es Kallie entsetzt.
Dann richtete er den Blick wieder auf sie, und sie sah Tränen
in seinen Augen schimmern.
„Bist du …? Ist es zu früh?“
Er schüttelte bloß den Kopf. Sprechen konnte er nicht. Kallie liebte ihn und wollte ihn heiraten. Dieser Gedanke war schon mehr, als er erfassen konnte. Und jetzt das?
„Wir …“, sagte er andächtig, „… bekommen ein Baby.“
Er neigte den Kopf und sagte ihr alles, was sie zu wissen brauchte, mit einem endlosen leidenschaftlichen Kuss.
EPILOG
Das Mondlicht tauchte die Terrasse in magisches Licht. Auf einer weichen Liege saß Alexandros und hielt Kallie auf seinem Schoß. Er bedeckte ihren Hals mit federleichten Küssen. Mit einem glücklichen Seufzen schmiegte sie sich an ihn.
Er legte seine Hände auf ihren gerundeten Bauch, und sie verschränkte die Finger mit seinen.
„Irgendetwas?“, flüsterte er ihr leise ins Ohr.
Sie schüttelte den Kopf. In der Ferne leuchteten die Lichter Athens.
„Bist du sicher?“
Sie wandte sich auf seinem Schoß um und schlang die Arme um seinen Nacken. Alexandros zog sie enger an sich. Ihr Herz war so voller Liebe für ihn. Und in seinen Augen spiegelten sich dieselben Gefühle für sie.
„Das Einzige, was ich fühle, Mr. Kouros, ist, wie dein Sohn oder deine Tochter in meinem Bauch Fußball spielt … und wie sehr ich dich liebe.“
Spielerisch bewegte sie sich auf seinem Schoß und lächelte über das verlangende Aufstöhnen ihres Ehemannes. „Hmm, und da ist etwas Hartes …“
Er
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