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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dem Hauspersonal bekannt, dann frühstückte sie im Speisezimmer.
    Plötzlich erschien Caine in der Tür, nur mit einer hellen Kniehose bekleidet. Er sah erschöpft und wütend aus.
    »Komm her, Jade.«
    »Bist du mit dem falschen Fuß aus dem Bett gestiegen?« Sie stand auf und schlenderte zu ihm. »Oder schaust du immer so mürrisch drein, wenn du aufgewacht bist?«
    »Ich dachte, du wärst geflohen.« Verwundert hob sie die Brauen, aber er ließ ihr keine Zeit, über dieses sonderbare Geständnis nachzudenken, nahm sie auf die Arme und trug sie ins Schlafzimmer zurück. Das Ausmaß seines Zorns wurde ihr erst bewußt, als sie den Muskel entdeckte, der in seinem Kinn zuckte.
    »Caine, ich bin nicht geflohen.« Lächelnd strich sie über die Bartstoppeln an seinem Kinn. »Du mußt dich rasieren, mein Gemahl.«
    »Ja, genau. Ich bin dein Gemahl.« Er warf sie aufs Bett, zog seine Hose aus und legte sich bäuchlings neben sie, einen Arm um ihre Taille geschlungen.
    Caine war splitternackt, Jade vollständig angezogen. Sie hätte über die absurde Situation gelacht, wäre sie nicht so empört gewesen. Wie konnte er es wagen, ihr zu mißtrauen? Sie wollte ihm gründlich die Meinung geigen, aber er schlief ein, und sie hatte nicht das Herz, ihn zu wecken. Und so wählte sie aus dem Schatz ihrer Erinnerungen ein Buch aus, das ihr gut gefallen hatte, las es in Gedanken noch einmal und wartete geduldig, während ihr Mann seinen dringend benötigten Schlaf nachholte.
    Erst um zwei Uhr nachmittags erwachte er, offensichtlich in besserer Stimmung. Er lächelte Jade an, und sie runzelte mißmutig die Stirn. »Warum traust du mir nicht?«
    Gähnend drehte er sich auf den Rücken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Zieh dich aus, Liebling, dann reden wir drüber.«
    Jade wurde rot, als sie das harte Zeichen seiner Erregung erblickte. »Ich – ich glaube, wir sollten sofort darüber sprechen«, stammelte sie.
    Er zog sie an sich, küßte sie leidenschaftlich, dann befahl er ihr erneut, sich auszukleiden. Seltsamerweise machte es ihr jetzt nichts mehr aus, ihm zu gehorchen. Seine Überredungskunst war äußerst wirkungsvoll. Und er war ein wunderbarer Liebhaber. Zweimal erreichte sie ihren Höhepunkt, ehe auch er Erfüllung fand.
    »Worüber willst du mit mir reden?« fragte er, als sie danach müde und glücklich in seinen Armen lag.
    Daran konnte sie sich nicht erinnern. Sie brauchte eine Stunde, um sich anzuziehen, weil sie immer wieder innehielten, um einander zu küssen. Erst auf dem Weg nach unten fiel es Jade wieder ein, worüber sie sich beschweren wollte. »Habe ich dir nicht bewiesen, daß du mir trauen kannst?«
    Caine blieb am Fuß der Treppe stehen und wandte sich zu ihr. »Du traust mir ja auch nicht. Ich spüre, daß du dich bei der erstbesten Gelegenheit von mit trennen willst. Das stimmt doch?«
    Tränen glänzten in ihren Augen. »Darüber will ich nicht sprechen.« Mühsam rang sie nach Fassung. »Ich bin hungrig und …«
    »Du fürchtest immer noch, ich könnte dich verlassen, so wie Nathan und Harry. Und du hast auch Angst vor mir.«
    »Ja, und das gefällt mir nicht. Es macht mich so …«
    »Verletzlich?« Sie nickte, und er seufzte geduldig. »Wie lange wird es dauern, bis du deine Furcht ablegst?«
    »Wie lange wird es dauern, bis du meiner müde wirst?«
    »Mißverstehst du mich absichtlich?«
    »Nein.«
    »Um deine absurde Frage zu beantworten – ich werde nie genug von dir bekommen. Und wann wirst du lernen, mir zu trauen?« Caines Stimme war so hart wie sein Blick.
    »Ich habe gesagt, daß ich dich liebe«, flüsterte Jade.
    »Ja.«
    »Und ich hab vor Gott das Ehegelübde gesprochen.« Er spürte ihre Unsicherheit, ihre wachsende Panik. »Was verlangst du denn sonst noch?«
    »Jade …«
    »Ich will dich nicht verlassen!« stieß sie hervor. »Und ich vertraue dir. Ich weiß, du wirst mich vor allen Gefahren schützen und immer lieben. Aber ein Teil von mir weigert sich einfach, vernünftig und logisch zu denken.«
    Er umarmte sie, weil er es nicht mehr ertrug, die Qual in ihren Augen zu sehen. »Liebling, ich muß dir etwas erzählen. Als du das erste Mal davonliefst, halte ich schreckliche Angst. Nie zuvor hatte ich so etwas empfunden, und ich haßte es. Und jetzt merke ich, daß du schon sehr lange mit solchen Gefühlen lebst.«
    Jade wischte ihre tränennassen Wangen an seinem Hemd ab, ehe sie erwiderte: »Vielleicht …«
    »Deshalb lerntest du, nur auf dich selbst zu bauen, dich auf

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