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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Brauen zusammenzuziehen, Matthew. Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen.«
    So schnell war er nicht bereit, das Thema zu wechseln.
    »Macht er dir keinen Ärger?«
    »Nicht den geringsten. Außerdem kann ich sehr gut selber auf mich aufpassen. Hab doch ein bißchen mehr Vertrauen zu mir.«
    Zerknirscht senkte Matthew den Kopf. Er wollte keinesfalls den Unwillen seiner Herrin erregen. »Natürlich kannst du selber auf dich aufpassen, das weiß ich. Aber du kennst deine Wirkung auf die Männer nicht. Es wäre viel besser, wenn du nicht so hübsch aussehen würdest. Ich glaube, Jimbo und Harry hatten recht. Wir hätten dir das Gesicht zerschneiden sollen, als du noch klein warst.«
    Das Funkeln in seinen braunen Augen verriet, daß er nur scherzte. »Keiner von euch hätte es jemals fertiggebracht, mir so etwas anzutun, Matthew«, erwiderte sie.
    »Wir sind alle eine Familie, und du liebst mich genauso wie ich dich.«
    »Klar lieben wir dich, obwohl du so ein freches Balg bist«, drang eine tiefe Stimme zwischen den Bäumen hervor, und Jade sah ihren riesenhaften Freund Jimbo auf sich zukommen. Wie Matthew trug er braune Bauernkleidung, denn hellere Farben wären im Wald aufgefallen. Bleiches Mondlicht beleuchtete sein wutverzerrtes Gesicht.
    »Matthew erzählte mir, der Dandy habe dich angefaßt. Allein schon dafür könnte ich ihn umbringen. Niemand darf …«
    »Hör auf mit dem Unsinn!« fiel Jade ihm ins Wort.
    »Ihr unterschätzt Caine ganz gewaltig, wenn ihr glaubt, er ließe sich von euch erstechen.«
    »Ich wette, er ist genauso ein Schwächling wie Colin«, spottete Jimbo, und Jade schüttelte ärgerlich den Kopf.
    »Du hast Colin schon länger nicht gesehen, und damals war er wegen seiner Schmerzen halb von Sinnen. Jetzt ist er sicher wieder bei Kräften. Und wenn du ihn für einen Schwächling hältst, irrst du dich. Vergiß nicht, Jimbo – ich habe die Akte gelesen. Also weiß ich, wovon ich rede. Aber nun wollen wir keine Zeit mehr mit diesem sinnlosen Geschwätz vergeuden.« Zu Matthew gewandt, fuhr sie fort: »Ich muß mit Caines Vater sprechen. Während meiner Abwesenheit werdet ihr Caine ablenken.«
    »Ich verstehe nicht, warum du zu seinem Vater gehen willst«, protestierte Matthew. »Colin und Nathan werden bald da sein …«
    »So wie die trödeln? Nein, ich wage es nicht, noch länger zu warten. Vielleicht liegt der Herzog bereits auf dem Totenbett. Er ißt nicht, er schläft nicht. Ich kann ihn unmöglich sterben lassen.«
    »Offensichtlich bist du fest entschlossen«, murmelte Matthew. »Und wie sollen wir Caine ablenken?«
    »Das überlasse ich eurer Phantasie.«
    »Und wann muß es passieren?« fragte Jimbo.
    »Morgen früh.«
    Zufrieden kehrte Jade in ihr Schlafzimmer zurück. Sicher würden ihre Freunde sie nicht enttäuschen.
    Das Ablenkungsmanöver begann kurz vor dem Morgengrauen, und Jade erkannte, welch ein Fehler es gewesen war, den beiden Männern keine genauen Anweisungen zu geben. Wenn alles vorbei war, würde sie ihnen die Haut abziehen. Sie hatten die Ställe in Brand gesteckt, aber glücklicherweise genug Vernunft bewiesen, um vorher die Pferde herauszuführen.
    Caine war beschäftigt, dafür hatten Jimbo und Matthew tatsächlich gesorgt. Die Tiere gebärdeten sich wie verrückt. Drei Stuten würden demnächst fohlen, und alle Stallknechte mußten mit anpacken, um die Flammen zu löschen und die verängstigten Pferde einzufangen.
    Jade stellte sich schlafend, bis Caine das Zimmer verlassen hatte. Dann zog sie sich hastig an und eilte durch die Hintertür aus dem Haus. Der Marquis hatte ringsum Wachen postiert, aber im allgemeinen Chaos gelang es ihr, unbemerkt durch den Kordon zu schlüpfen.
    Am Waldrand wartete Matthew mit einem Pferd und half ihr in den Sattel. »Jimbo ist gerade zur Shallow’s Wharf geritten«, erklärte er. »Morgen bei Sonnenaufgang wird er zurückkommen, mit einer Nachricht für uns. Wenn ein starker Wind weht, müßte Nathan bald da sein. Soll ich dich wirklich nicht begleiten?«
    »Nein, du paßt auf Caine auf. Er ist es, der in Gefahr schwebt. In einer Stunde bin ich wieder hier. Und zünde inzwischen nichts mehr an, Matthew.«
    Fröhlich grinste er. »Der Trick hat seinen Zweck erfüllt, was?«
    »Aye, Matthew«, bestätigte sie, weil sie seinen Stolz nicht verletzen wollte, »es hat geklappt.«
    Lächelnd schaute er ihr nach, als sie davongaloppierte. Eine halbe Stunde später erreichte sie ihr Ziel. Sie band das Pferd am Waldrand fest und lief auf

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