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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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diese Frage beantwortete. »Ja.«
    Der Zorn, der in seiner Stimme mitschwang, überraschte Jade. »Das ist gut zu wissen. Warum runzelst du die Stirn? Weil ich mich nach deinem Vater erkundigt habe – oder weil er ein starkes Herz besitzt?«
    »Weder noch.« Zu Harwick gewandt, fügte Caine hinzu: »Mein Vater wird sich besser fühlen, wenn Pagan seine Strafe erhalten hat. Die Rache wird wie Balsam auf Ihren Patienten wirken.«
    »Nein«, widersprach Jade. »Die Gerechtigkeit wird ihn heilen.«
    »Das ist in diesem Fall dasselbe.« Caines verkrampfte Kinnmuskeln verrieten sein Mißfallen, aber auch seine Entschlossenheit.
    Sie wollte ihn anschreien, doch statt dessen dankte sie ihm. »Es war nett von dir, mir die Kompresse zu bringen.« Widerwillig drückte sie den kalten Lappen an ihre Schläfe. »Und Ihnen danke ich für Ihre Bemühungen, Sir Harwick. Jetzt geht es mir schon viel besser.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Der Arzt stand auf und umklammerte wieder ihre Hand. »Sobald Sie einigermaßen auf dem Damm sind, müssen Sie zum Herzog und zur Herzogin ziehen. Caines Eltern werden Sie sehr gern beherbergen, bis Sie völlig genesen sind.« Sein Blick richtete sich auf Caine. »Selbstverständlich werde ich das derzeitige Arrangement vertraulich behandeln. Niemand soll diese bezaubernde Lady mit bösartigem Klatsch beleidigen.«
    Jade hob die Brauen. »Was meinen Sie, Sir Harwick?«
    »Er ist um deinen Ruf besorgt«, erklärte Caine.
    Sie seufzte auf. »Ach so …«
    Der Doktor zog die Stirn in Falten. »Meine Liebe, es schickt sich nicht, daß Sie allein mit einem Junggesellen unter einem Dach wohnen.«
    »Nein, das schickt sich wohl nicht«, stimmte sie zu.
    »Da Sie krank, waren, konnten Sie vermutlich nicht klar denken. Ich mache weder Ihnen noch Caine Vorwürfe. Sicher wollte er nur das Beste.«
    »So?«
    »Ganz gewiß. In diesem Haus gibt es zwar genug Personal, aber die Klatschbasen würden sich trotzdem die Mäuler zerreißen, wenn sie informiert wären. Ein solches Gerücht würde zu vielen Menschen schaden. Caines Mutter …«
    »Meine Stiefmutter«, warf Caine ein.
    »Ja, natürlich, die Stiefmutter. Sie wäre ebenso erschüttert wie seine Verlobte.«
    »Seine – was?« Jade hatte ihre Stimme nicht erheben wollen, aber Harwicks beiläufige Bemerkung traf sie wie ein Blitzschlag. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Sagten Sie – seine Verlobte?« wisperte sie.
    »Ich glaube, er meint Lady Aisely«, erklärte Caine.
    »Oh, ich verstehe.« Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Jetzt erinnere ich mich – Lady Aisely, das Mädchen, das du heiraten wirst«, fügte sie schrill hinzu und verabscheute diese Person, obwohl sie ihr unbekannt war. Und je länger sie darüber nachdachte, desto größer wurde ihre Wut auf ihn. O Gott, wie sie ihn haßte …
    »Lady Aisely wäre keineswegs glücklich, wenn sie von Ihrem Besuch in Caines Haus erführe, meine Liebe«, bemerkte Harwick.
    »Sie ist nicht meine Verlobte«, verkündete Caine, »nur die Frau, mit der mich meine Stiefmutter verheiraten will.« Mühsam unterdrückte er ein Grinsen. Jades Reaktion auf die Erwähnung Lady Aiselys hätte gar nicht verräterischer sein können.
    »Aber Ihre verehrte Stiefmutter …«, begann der Arzt.
    »Sie wird ihre Pläne nicht verwirklichen, Harwick« fiel Caine ihm ins Wort.
    Jade spürte seinen Blick und tat ihr Bestes, um Desinteresse zu heucheln. Als sie merkte, daß sie den feuchten Lappen regelrecht auswrang, ließ sie ihn sofort los. »Wen du heiraten wirst, geht mich nichts an, Caine.«
    »Es sollte dich aber was angehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wünschte nur, du hättest deine Verlobung vor der letzten Nacht erwähnt.«
    »Ich bin nicht verlobt!« fauchte er. »Und die letzte Nacht wäre …«
    »Caine!« schrie sie, dann senkte sie verlegen die Stimme. »Wir sind nicht allein.«
    Harwick lachte vergnügt, als Caine ihn zur Tür begleitete. »Was euch beide betrifft – ich habe da so ein gewisses Gefühl. Oder irre ich mich?«
    »Das hängt davon ab, was das für ein Gefühl ist«, entgegnete Caine.
    »Sie ist Ihre Verlobte, nicht wahr?«
    »Ja, aber sie hat es noch nicht akzeptiert.«
    Die zwei Männer grinsten sich an, und Harwick meinte: »Mit dieser Lady werden Sie gewisse Schwierigkeiten haben, mein Junge.«
    »Wie auch immer – sie wird meine Frau«, erklärte Caine mit dröhnender Stimme, dann fiel die Tür hinter den beiden zu.
    Jade knirschte mit den Zähnen. Was kümmerte es sie, wen er

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