Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache des Samurai

Die Rache des Samurai

Titel: Die Rache des Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Joh Rowland
Vom Netzwerk:
Shichisaburō entwickelt hatte.
    »Ich habe dich eingeladen, weil mir zu Ohren kam, daß du der klügste von allen meinen Pagen bist«, sagte er zu dem Jungen, »und ich wollte dich näher kennenlernen.«
    Shichisaburōs Antwort erfolgte sofort, und sie klang aufrichtig: »Eure Aufmerksamkeit ehrt mich zutiefst, Herr!« Er ließ sein liebliches Lächeln aufblitzen; die Furcht auf seinem Gesicht wurde von einem Ausdruck der Freude verdrängt, daß sein Fürst ihn auserwählt hatte. Dabei liefen seine Wangen rot an; Shichisaburō konnte das Erröten ebenso willentlich herbeiführen wie das Erbleichen oder wie Tränen.
    Yanagisawas Herz schlug schneller, und sein Glied wurde steif. »Jetzt, da ich dich kennengelernt habe, möchte ich dich zu meinem persönlichen Vertrauten machen. Du wirst mir ein guter Diener sein. Und ich …«, er hielt inne, um seine wachsende Erektion zu genießen, »… und ich habe dich sehr viel zu lehren.«
    »Es ist mir eine Ehre, Euer Schüler zu sein, Herr.« Shichisaburō sprach seinen Text mit einem überzeugenden Maß an Begeisterung.
    »Dann laß uns mit der ersten Lektion beginnen.« Yanagisawa trat nahe an den Jungen heran und blickte auf ihn hinunter, genoß seine Männlichkeit, seine körperliche Überlegenheit. Genauso wie damals Fürst Takei.
    »Das Wissen über den menschlichen Körper ist von grundlegender Wichtigkeit, will man die Waffenkunst beherrschen.« Langsam löste Yanagisawa seine Schärpe. »Ich werde dir nun an meinem Körper einige Beispiele dafür zeigen.« Yanagisawas Kimono klaffte auf und gewährte den Blick auf seinen schlanken Leib, den er durch tägliche, harte Waffenübungen stählte: die straffe Brust, den flachen Bauch, die muskulösen Beine und die Wölbung unter den festen Umwickelungen seines weißen Lendenschurzes aus Seide.
    Mit feierlicher Würde band Yanagisawa den Lendenschurz los und ließ ihn zu Boden fallen. Er nahm sein erigiertes Glied in die Hand und bot es Shichisaburōs prüfenden Blicken dar. »Sieh nur, wie groß er ist, und wie hart«, stieß er keuchend hervor und liebkoste sich selbst.
    Wie gebannt starrte Shichisaburō auf das Glied; seine Augen waren groß vor Faszination und Erstaunen.
    Fürst Takei hatte damals dafür gesorgt, daß vor ihm keiner seiner Gefolgsleute den jungen Pagen Yanagisawa benützte – wenngleich sie es später taten. Doch die erste Begegnung des Jungen mit einem männlichen Partner hatte der Fürst sich selbst vorbehalten. Und der junge Yanagisawa hatte auf die Selbstentblößung Fürst Takeis genauso reagiert, wie Shichisaburō es nun tat.
    »Dies«, sagte Yanagisawa langsam und betont, »ist die Männlichkeit in ihrer schönsten Gestalt.«
    Im Innern verletzt und seiner Illusionen beraubt, hatte der junge Yanagisawa nach seiner Begegnung mit Fürst Takei jede Nacht geweint, wenn die anderen Pagen seine Tränen nicht sehen konnten. Doch mit der Unerschütterlichkeit seiner Samurai-Erziehung hatte er die Demütigungen und den körperlichen Schmerz ertragen, wenn der Fürst ihn mißbrauchte. Und mit der Zeit hatte er erkannt, wie er sich die sexuelle Besessenheit zunutze machen konnte, die Fürst Takei ihm gegenüber entwickelte. Bald war Yanagisawa zum obersten Pagen aufgestiegen. Seine überlegene Intelligenz ermöglichte es ihm, Aufgaben zu übernehmen, die üblicherweise nur den erwachsenen Gefolgsleuten des Daimyō anvertraut wurden. Schon als ganz junger Mann stieg Yanagisawa binnen kürzester Zeit die Rangstufen hinauf. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren war er seiner Schönheit und Klugheit wegen so bekannt, daß Tsunayoshi von ihm hörte, der junge angehende Shōgun. Und Yanagisawa war für seinen weiteren steilen Aufstieg bestens gerüstet.
    »Dies ist die Macht, nach der du stets streben mußt.« Yanagisawa rückte noch näher an Shichisaburō heran. »Berühre mich.«
    Er schauderte vor Wonne, als die zarten Hände des Jungen sein Glied streichelten. Shichisaburō stellte sich sehr geschickt an – besser als der junge, schüchterne, unbeholfene Yanagisawa bei Fürst Takei.
    Doch nicht einmal Shichisaburō machte seine Sache so gut, wie Yanagisawa beim ersten intimen Zusammensein mit dem Shōgun gewesen war.
    Tokugawa Tsunayoshi – schwach, gutgläubig, wollüstig – hatte sich rasch von Yanagisawa unterwerfen lassen. So sehr er die Gesellschaft Yanagisawas im Bett genoß, so sehr war er bald auf dessen Ratschläge angewiesen. Als Tsunayoshi zum Shōgun aufstieg, wurde Yanagisawa zum Kammerherrn

Weitere Kostenlose Bücher