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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Rick einen Streifenwagen geholt hat, nur um Cindy zu entführen?«
    »Du behauptest doch, daß er ein Schwachkopf ist.«
    »Komm, wir fahren zu Rick.« Beaudry holten seinen Mantel aus dem Flurschrank. »Fährst du?«
    »Ja.«
    »Du sagst, ihr Auto wurde auf dem Randstreifen vom Freeway gefunden?«
    »Ja. Auf dem 405, der ins Valley führt.«
    »Und wann haben sie zum letzten Mal von ihr gehört?«
    »Gegen neun. Wieso?«
    »Ich versuch nur, den Zeitrahmen klarzukriegen.« Hayley schloß das Auto auf. Beaudry sagte: »Wenn er es war, muß ihm die Zeit ganz schön eng geworden sein. Er ist gegen acht losgefahren. Dann mußte er nach Hollywood, um den Streifenwagen zu holen, danach zu Cindy und ihr Auto präparieren. Das heißt, er muß gewußt haben, daß sie wegfährt. Dann muß er ihr gefolgt sein, sie auf der 405 aufgegabelt und ihr was angetan haben. Dann zurück zu meinem Haus , wo er gegen neun eintraf ... «
    »Du hast gesagt neun oder halb zehn.«
    »Trotzdem, das wäre sehr, sehr eng geworden.«
    Er hatte recht. Das war eng. Hayley ließ den Motor an. »Vielleicht hatte er den Streifenwagen schon vorher geholt.«
    »Und was hat er damit gemacht? Ihn in der Garage geparkt? Du weißt, daß man sich nicht einfach einen Streifenwagen holen kann. Das wird vermerkt, Hayley. Wenn er was Ungesetzliches mit dem Wagen vorhatte, dann hätte er sich doch dadurch verraten.«
    »Jemand hat ihm halt einen Gefallen getan und ihn einen borgen lassen, ohne es einzutragen.«
    »Der Kilometerstand würde nicht stimmen.«
    »Dann hat er den Wagen vielleicht geklaut.«
    »Das wäre längst gemeldet worden.«
    »Graham, ich weiß nicht mal, ob Cindy in einem Streifenwagen entführt wurde. Tatsache ist, daß Scott Oliver ... er ist der Detective vor Ort ... glaubt, es könnte ein Wagen von der Highway Patrol sein.«
    »Highway Patrol?« Beaudry schlug sich an die Stirn. »Warum hast du das nicht gleich gesagt? Du weißt doch, daß die Regierung altes Zeug versteigert, um an Geld zu kommen? Jeder kann da alte Busse kaufen oder Feuerwehrautos oder Streifenwagen. Klar, die werden als außer Dienst gekennzeichnet und so, aber wenn man weiß, wie es gehr, kann man sie jederzeit wieder herrichten. Das ist zwar verboten, aber ... «
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Tropper hat vor rund einem Jahr einen ausgemusterten Streifenwagen der Highway Patrol gekauft.«

36
    Decker hängte das Funkmikrofon ein. »Er hat nur Kennzeichen für sein Zivilfahrzeug. Unter seinem Namen ist kein ehemaliger Streifenwagen registriert.«
    »Irgendwas muß er haben, wenn er das Ding fährt«, meinte Oliver. »Falsche Kennzeichen lassen sich leicht besorgen.«
    »Drecksack!« Oliver sah aus dem Fenster. »Der Camry, der Cindy verfolgt hat ... der hatte Kennzeichen von einem unserer frühesten Carjackingfälle. Vielleicht hat er Kennzeichen aus der Asservatenkammer geklaut.«
    »Die Highway Patrol benutzt offizielle Kennzeichen. Die mußte er sich machen lassen. Aber wir brauchen die Kennzeichen gar nicht. Wie viele Streifenwagen der Highway Patrol kann es schon geben?« Decker warf den Kopf zurück und schloß die Augen. »Der Wagen dürfte leicht zu finden sein, wenn er einfach nur in der Gegend rumfährt. Aber wir wissen, daß der Kerl über sie herfallen wird. Wir müssen rauskriegen wo.«
    Da Oliver keine Antwort einfiel, fuhr er in angespanntem Schweigen weiter. Er tat so, als würde er Deckers feuchte Augen nicht sehen, kurvte durch schmale, dunkle Straßen, bis er Bedermans Block erreichte. Hayleys Auto parkte am Straßenrand. Da Marge ein paar Minuten vor ihnen losgefahren war, stand ihr Honda bereits dicht hinter Marx' Fahrzeug. Oliver entdeckte vier Silhouetten unter einer Straßenlaterne — Marge und Hayley und zwei Männer, die er nicht erkannte. Als er bremste, öffnete Decker die Augen, setzte sich auf, schlug mit der Faust in die Handfläche. Kaum hielt Oliver an, sprang Decker aus dem Auto und lief auf die anderen zu.
    »Ich bin drauf und dran, jemanden umzubringen. Im Moment ist mir jeder recht.« Das kam so nachdrücklich heraus, daß niemand an seinen Worten zweifelte. »Ich brauche Antworten. Sofort!« Alle Blicke richteten sich auf Bederman. Obwohl er ein Mann von beträchtlicher Größe war, schrumpfte er vor Deckers wütendem Blick zusammen. »Ich kann nichts beschwören ... «
    Decker packte ihn am Jackenkragen, zog ihn mit einem Ruck zu sich heran, überragte Bederman um gute acht Zentimeter. »Wissen Sie, wo die beiden

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