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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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betäubt.«
    »Also wurde sie nicht ermordet wie Crayton«, stellte Martinez fest. »Wir haben überlegt, ob Crayton vielleicht gar nicht sterben sollte«, meinte Marge. »Kann sein, kann auch nicht sein. Im Moment ist das alles reine Spekulation.«
    »Gut, dann spekulieren wir doch mal«, sagte Marge. »Angenommen, die Entführung war ein Racheakt, weil jemand durch Crayton Geld verloren hatte, und die Kidnapper waren nur angeheuert. Der Plan war, Crayton zu entführen und Lösegeld zu verlangen. Auf diese Weise wollte sich der betrogene Investor wenigstens einen Teil seines Geldes zurückholen. Aber dann ging was schief. Vielleicht sollte Lark Crayton an dem Tag nicht zu Hause sein. Aber sie war da, wurde Zeugin der Entführung und rief die Polizei. Plötzlich wurden die Entführer von der Polizei verfolgt. Die Corniche versuchte, den Verfolgern zu entkommen. Die Jagd wurde wilder und wilder, bis das Auto den Abhang hinunterstürzte. Crayton starb, und mit ihm die Hoffnung, das Geld zurückzubekommen. Der rachsüchtige Investor konnte nicht mehr an Crayton ran, also hielt er sich an einen von Craytons Partnern.«
    »Interessantes Szenario, Margie, aber die haben nicht Bartholomew entführt, sondern seine Frau überfallen und ihr Auto geraubt. Außerdem ist ihr nichts passiert, und Lösegeld war offensichtlich auch nicht im Spiel.«
    »Vielleicht haben die statt dessen das Auto genommen.«
    Martinez blieb skeptisch. Marge beschloß, den Spieß umzudrehen. Sollte er doch ein Szenario vorschlagen. »Wenn Rache als Motiv ausgeschlossen ist, was habt ihr dann vermutet?«
    »Natürlich haben wir an Rache gedacht, aber auch an andere Möglichkeiten.« Martinez' Becher war leer. »Ich hol mir noch welchen. Sonst noch jemand?«
    Oliver stand auf. »Ich mach das schon.«
    Marge sah ihn erstaunt an.
    »Wenn ich Verbrennungen dritten Grades bekomme, bist du schuld!« Oliver nahm ihre Becher und ging raus.
    »Scott ist kein schlechter Kerl«, meinte Martinez.
    »Du brauchst ihn mir nicht anzupreisen. Ich hab die Besuche im Krankenhaus nicht vergessen.«
    Marge lächelte ihn an. »Deine auch nicht.«
    »Wirklich?«
    »Ja, ich war nicht so weggetreten, wie ihr dachtet. Ich konnte nicht sprechen, aber ich hab alles gehört.«
    Martinez zupfte an seinem Schnäuzer. »Du bist bestimmt froh, das alles hinter dir zu haben.«
    »Allerdings.«
    Gleich darauf kam Oliver zurück. »Was ist los? Ihr guckt so komisch.«
    »Wir haben deine Vorzüge gerühmt«, sagte Marge.
    »Vorzüge?« Oliver verteilte die Becher und setzte sich. »Du meinst, ich hab nicht nur einen Vorzug, sondern mehrere?«
    »Na ja, bis jetzt sind wir nur auf dein volles Haar gekommen. Aber wir arbeiten noch daran.« Oliver lächelte, wandte sich an Martinez. »Welche Motive habt ihr außer Rache noch in Betracht gezogen, Bert?«
    »Ein einfacher Diebstahl, der schiefging. Der Kerl fuhr schließlich einen Rolls Corniche.«
    »Crayton hatte Geld dabei, als er starb«, informierte ihn Oliver. »Darum sag ich ja, ein schiefgegangener Diebstahl.«
    »Warum nicht einfach das Auto klauen?« fragte Marge. »Den Fahrer zu kidnappen, machte die Sache viel komplizierter.«
    »Ihr geht davon aus, daß die Sache geplant war«, sagte Martinez. »So wie Lark Crayton den Verlauf beschrieb, klang das mehr nach ein paar impulsiven Rabauken.«
    »Und du glaubst, daß Lark die Wahrheit gesagt hat?«
    »Wir haben sie damals gleich befragt. Es gab keinen Grund, ihre Geschichte anzuzweifeln. Sie hat sofort angerufen, har gesehen, wie Crayton mit Waffengewalt gezwungen wurde, in den Kofferraum zu klettern. Wir haben das Band vom Notruf abgehört. Ihre Panik wirkte echt. Mindestens fünf Streifenwagen haben den Rolls verfolgt, bis er abstürzte. Das Gelände ist dicht bewaldet. Die Täter konnten entkommen.«
    »Sie konnten entkommen, obwohl sie von fünf Streifenwagen verfolgt wurden?« fragte Oliver ungläubig.
    »Scott, du weißt, wie schnell so was passiert«, sagte Martinez.
    Oliver nickte. »Können sie aus dem Auto gesprungen sein, be-. vor es den Abhang hinunterstürzte?« '
    »Klar, möglich ist alles.«
    »Und ihr habt Rache nicht ausgeschlossen?«
    »Nein, weil Crayton schwer verschuldet war.«
    »Außerdem hatte er eine Lebensversicherung«, warf Marge ein.
    »Ja, über zwei Millionen«, bestätigte Martinez. »Er hat sie abgeschlossen, und Lark ist die Nutznießerin. Die Versicherung war mißtrauisch, genau wie wir. Aber wir konnten Lark nichts nachweisen. Ihre Geschichte war vage

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